Samstag, 27. September 2008

To put Molfsee on the map!

Siehe dazu auch den Nachtrag hier.
Vor 30 Sekunden gefunden:

"Als erste Gemeinde wolle Molfsee bei Kiel (Kreis Rendsburg- Eckernförde) dem Internetportal Fotoaufnahmen auf ihren Straßen verbieten. Grundlage dafür sei die Straßenverkehrsordnung. Google brauche eine Sondernutzungserlaubnis für die kommerziellen Aufnahmen, so die Rechtsauffassung der Kommune."
Noch einmal: "Grundlage dafür sei die Straßenverkehrsordnung."
Ich staune. Bin ganz hin und weg. Und dann -- ich bekomme eine Kicheranfall. Echt!
Nehmen wir mal an, Sie stellen ein Model vor den Eiffelturm und fotografieren es da. Als Modeaufnahme, ganz einfach. Aber natürlich: ohne Zweifel eine kommerzielle Sache. Dann müssen Sie die Stadt Paris vorher und nachher um Erlaubnis bitten? Und wahrscheinlich jeden einzelnen Fußgänger, der zufälligerweise mit aufs Bild kommt?
Nun ja, werden Sie sagen: Die Stadt Paris und der Turm, das sind sozusagen Stadtpersönlichkeiten des öffentlichen Interesses. Die müssen das Fotografiertwerden dulden. Aber Molfsee und wahrscheinlich auch noch Kiel, sind sozusagen Privatstädte. Die haben ein Recht auf Schutz ihrer privaten Straßen.
Was mir dazu einfällt?
1. Früher musste man, wenn man irgendeine "Luftbildaufnahme" machen oder gar veröffentlichen wollte, eine hochamtlich-behördliche Erlaubnis einholen. Der Staat bzw. seine gespreizten Diener kontr0llieren halt gerne. Ja, was lieben sie es, dass man sie erst fragen muss, wenn man Luft holt. Und immer war da der Adenauersche Gedanke, die Soffjetunion könne über uns herfallen und dann dank Luftbildern von Fritz-Otto Schulze über gutes Kartenmaterial verfügen. Irgendwann wurde dieses Gebaren einfach lächerlich. Es gab halt Satelliten.
Jetzt möchte man in ähnlicher Weise wieder schützerisch tätig werden. Es ist zum ablachen! Öffentlliche Straßen mit unglaublich originellen Menschen, die sich dank der ständig herumfahrenden Google-Autos jetzt nur noch verschleiert aus dem Haus trauen. Google als Helfer zur Totaleinführung des Islam! *AUFSCHREI* Damit Herr Müller aus Erckenschwieg [nicht zu verwechseln mit 'Erkenschwick', siehe unten!] sich nicht in die Menschen und Straßen in Molfsee verguckt. Es ist noch einmal zum Kichern!
2. Eher kann man schon die geheimen Motive der Gemeinde Molfsee und ihrer gewählten Vertreter verstehen. Wer um alles in der Welt hätte diese Gemeinde je kennengelernt, wenn sie nun nicht datenschützerisch mutig vorgeprescht wäre? Jetzt hat sie es in die Nachrichtenseite von Google geschafft, dank Google-Widerstand. Yeah!
Es erinnert das alles an jene Zeitgenossen, die glauben, sie müssten sich ständig um ihre privaten Bilder sorgen. Denn jeder würde sie sonst jederzeit auf der Straße erkennen und um Autogramme bitten. Jetzt, nachdem Falco und Marylin nicht mehr unter uns sind. Aufgepluster und Wichtigtuerei. Dabei würden manche von ihnen nackt über den Stachus gehen, nur damit einer von ihm Notiz nimmt. Datenschutzgeschrei wegen Ego-Problemen ist das, mehr nicht.
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"Was interessiert die Meinung eines annonymen Bloggers, der noch nicht einmal Erkenschwick fehlerfrei schreiben kann? Das hier gibt den Sachstand besser wieder und da sieht es in der öffentlichen Meinung gar nicht gut aus für das Google-Projekt. --80.142.215.85 20:53, 28. Sep. 2008 (CEST) "
Meine Antwort:
Das hat mir gefallen! Ich erlaube mir anzumerken, natürlich mit einer Verbeugung vor der nicht-anonymen IP und einem großen DANKE. Jetzt weiß ich endlich wie Erken- äh - schwick geschrieben wird. Ich werde auch noch rausfinden, wie diese Stadt sich im Mund ihrer Einwohner und bei den anderen Deutschen ausspricht.
;-)
(Damit ging es mir aber darum, dass man in Ercken schwieg, als die Google-Autos durchfuhren. Aber -- na ja, zu kompliziert das.) Noch ein kleiner Nachtrag am Abend: Eine Google-Liste ist noch kein Argument. Und auch wenn ich flapsig formuliert habe, ein paar Argumente waren bei mir schon zu lesen, die nicht durch eine Suchliste außer Kraft gesetzt werden. Sach ich mal. Nur so. --Delabarquera 10:39, 30. Sep. 2008 (CEST)

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