Heute habe ich zum Frühstück mal den Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung gelesen. In Auszügen natürlich. Gleich zu Beginn: Verwirrung. ACI? Nein, nicht weil ich da an meinen alten Lateinlehrer Michael Feldbauer denke. Sondern weil ich da einerseits etwas aus der bunten Welt der Fondsmanager erfahre, und weil andererseits das Ganze -- ein alter Hut zu sein scheint.
Die bunte Welt, Abteilung Dubai:
[...] Unterschrieben hatte [Niki] Lauda - genau wie seine Sport-Kollegen Michael Schumacher und Boris Becker - einen Vertrag mit der deutschen Fondsgesellschaft ACI. Die wollte in Dubai einen Hochhauskomplex bauen und heuerte den früheren Formel-1-Weltmeister als Aushängeschild dafür an. Das war 2007.
Knapp zwei Jahre später ist dort, wo die "Niki Lauda Twin Towers" in den Himmel ragen sollten, ein metertiefes Loch - und sonst nichts. Es herrscht Baustopp in Dubai, und das gilt nicht nur für die Projekte von ACI: Etwa zwei Drittel aller Immobilienprojekte im Emirat werden derzeit nicht weiterverfolgt, schätzen Experten.
Süddeutsche Zeitung, 14. Oktober 2009 , Seite 28
Aber, wie gesagt: Das ist nicht ganz neu. Neu ist, wie es scheint, dass sich das Schönreden in Nebel auflöst. Aber wieso dann diese Überschrift -- "kratzt nur am Rande"?
14/07/2009 – 20:52
Die Suche nach den verschwundenen Geldern des deutschen Fondsanbieters Alternative Capital Investment (ACI) aus Gütersloh in Nordrhein-Westfalen geht weiter. Sind es in Deutschland und Österreich 8.000 Anleger, die um ihre eingezahlten mindestens 300 Millionen Euro bangen, streiten sich in Dubai zudem eine noch völlig unklare Anzahl vor Ort ansässiger Immobilienkäufer mit der ACI Real Estate LLC Dubai um – derzeit bekannt – 20 Millionen Euro (rund 100 Millionen Dirham). Die Dunkelziffer kann beim Vielfachen dessen liegen.
Aber gerade diese Immobilienkäufer – Engländer, Deutsche, Araber, Australier und so weiter, die allesamt in Dubai vor Ort als sogenannte „Expats“ leben -machen ACI-Chef Robin Lohmann (34) vor Ort richtig Feuer unterm Hintern. Ihnen kann Robin Lohmann die verwaisten Baugruben, Baufundamente oder hochgezogenen Aufzugsschächte für die Niki Lauda Twin Towers (seit November 2007), den Boris Becker Business Tower (seit Januar 2008) und die Michael Schumacher Business Avenue (seit Sommer 2008) nicht als nachhaltige Immobilienprojekte verkaufen. Die ACI scheint praktisch gar kein Sagen mehr über die Bauarbeiten zu haben und hat das Geld der Anleger wohl in einem komplizierten Spekulationssystem aufgerieben.
Und wer Lust hat, kann jetzt sich jetzt stundenlang weiterbilden. Über das bunte Leben von Menschen wie Robin Lohmann. Wer ist eigentlich Robin Lohmann. Ein lachender, junger, sehr Erfolgreicher? Wie es scheint.
ACI Real Estate-Chef Robin Lohmann unter die "Top 100 CEOs" Arabiens gewähltErstmals ein Deutscher im Ranking des renommierten "Arabian Business"-Magazins
Gütersloh/Dubai (pts/18.12.2007/13:30) - Robin Lohmann, Geschäftsführer der ACI Real Estate, Dubai, ist als einer der 100 wichtigsten Manager auf der Arabischen Halbinsel gewählt worden - und der erste Deutsche überhaupt, dem diese Ehre zuteil wurde.
Gütersloh/Dubai (pts/18.12.2007/13:30) - Robin Lohmann, Geschäftsführer der ACI Real Estate, Dubai, ist als einer der 100 wichtigsten Manager auf der Arabischen Halbinsel gewählt worden - und der erste Deutsche überhaupt, dem diese Ehre zuteil wurde.
[...]
Über ACI:
Die Alternative Capital Invest konzipiert seit 2004 innovative Fondskonzepte, um die Chancen des dynamischen arabischen Marktes zu nutzen, und hat sich zum Marktführer von Dubai Fonds in Deutschland entwickelt. Inzwischen wurden fünf Fonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 350 Millionen Euro platziert - alle Ausschüttungen an die mehr als 5.000 Anleger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden bislang wie prospektiert geleistet.
Bei allen Fonds stehen eine hohe Produktkompetenz und eine ausgeprägte Orientierung an den Bedürfnissen der Anleger im Vordergrund: Kurze Laufzeiten, hohe Renditen und eine reibungslose Abwicklung der Immobilienprojekte. Erreicht wird das vor allem über ein enges Netzwerk mit erstklassigen Partnern sowohl in Deutschland als auch in Dubai.
Die Alternative Capital Invest konzipiert seit 2004 innovative Fondskonzepte, um die Chancen des dynamischen arabischen Marktes zu nutzen, und hat sich zum Marktführer von Dubai Fonds in Deutschland entwickelt. Inzwischen wurden fünf Fonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 350 Millionen Euro platziert - alle Ausschüttungen an die mehr als 5.000 Anleger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden bislang wie prospektiert geleistet.
Bei allen Fonds stehen eine hohe Produktkompetenz und eine ausgeprägte Orientierung an den Bedürfnissen der Anleger im Vordergrund: Kurze Laufzeiten, hohe Renditen und eine reibungslose Abwicklung der Immobilienprojekte. Erreicht wird das vor allem über ein enges Netzwerk mit erstklassigen Partnern sowohl in Deutschland als auch in Dubai.
Tja, "... die Ehre zuteil wurde". So kann man das auch sehen. Und immer weiter lesen. Und weiterlesen. Zum Beispiel bei ACI selbst. Und?
Ach Gottle! wie der Schwabe sagt.
Und dann auch das noch! Ach du Heiliger Niki!
Müssen die Promis haften?Anwälte prüfen die Dubai-Fonds der Gütersloher Firma ACI
Gütersloh (ost). Die Millionen-Werbung für Wolkenkratzer in Dubai könnte für Boris Becker, Michael Schumacher und Niki Lauda noch teuer werden. Das berichtet der Finanz-Nachrichtendienst Goldman, Morgenstern & Partners.
Die drei Prominenten hatten ihren Namen hergegeben für drei neue Hochhäuser in Dubai. Finanziert werden diese Türme aus geschlossenen Immobilienfonds der Gütersloher Firma Alternative Capital Invest (ACI, Sitz an der Berliner Straße). Nachdem ACI nun aber die Ausschüttungstermine für die Anleger einiger Fonds nicht halten kann, der Staatsanwalt im arabischen Emirat zudem wegen Zweckentfremdung von Anlegergeldern ermittelt, gerät auch der Bau der erst rudimentär in die Höhe gezogenen Promi-Türme ins Wanken.
Gütersloh (ost). Die Millionen-Werbung für Wolkenkratzer in Dubai könnte für Boris Becker, Michael Schumacher und Niki Lauda noch teuer werden. Das berichtet der Finanz-Nachrichtendienst Goldman, Morgenstern & Partners.
Die drei Prominenten hatten ihren Namen hergegeben für drei neue Hochhäuser in Dubai. Finanziert werden diese Türme aus geschlossenen Immobilienfonds der Gütersloher Firma Alternative Capital Invest (ACI, Sitz an der Berliner Straße). Nachdem ACI nun aber die Ausschüttungstermine für die Anleger einiger Fonds nicht halten kann, der Staatsanwalt im arabischen Emirat zudem wegen Zweckentfremdung von Anlegergeldern ermittelt, gerät auch der Bau der erst rudimentär in die Höhe gezogenen Promi-Türme ins Wanken.
Und wieder gehen wir zur Abteilung deutsche Sprichwörter, um nach Erklärungen zu suchen: "Der Klügere gibt nach. (Deshalb sind überall die Deppen an der Macht.)"
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Nachtrag unter der Rubrik "Kein Wunder!":
ACI: Der Boss ist erst zehn Jahre altveröffentlicht 31.08.2009 16:10
Jungunternehmer Robin Lohmann (34) aus Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) wurde im eigenen Hause von einem zehnjährigen Jungen als jüngster Chef getoppt. Mohammad Ahmad Thani Obdaid Thani Al-Muhairi ist erst zehn Jahre alt und schon Boss zweier ACI-Firmen in Dubai: der ACI Real Estate LLC und des ACI Investment Project LLC. Robin Lohman ist dort sein Manager.
Jungunternehmer Robin Lohmann (34) aus Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) wurde im eigenen Hause von einem zehnjährigen Jungen als jüngster Chef getoppt. Mohammad Ahmad Thani Obdaid Thani Al-Muhairi ist erst zehn Jahre alt und schon Boss zweier ACI-Firmen in Dubai: der ACI Real Estate LLC und des ACI Investment Project LLC. Robin Lohman ist dort sein Manager.