Samstag, 30. September 2006

Ein Vorschlag an die Medienforscher

Das Problem würde sein, daß sich als erstes die BILD-Zeitung auf diese Unterschung stürzen und eine Serie daraus machen würde. Serientitel wahrscheinlich: Deutschlands wahnsinnige Verbrecher. Auf der anderen Seite: Kann ein vernünftiges Forschungsvorhaben nur deshalb unausgeführt bleiben, weil BILD daran Interesse hat?

Worum geht es?

Es geht um die bizarren Meldungen über Kriminalfälle und Gerichtsurteile zu diesen Fällen, die immer wieder in der Zeitung stehen. Beispiel, aus einem NZZ-Bericht: Eine Mutter tötet im Abstand von zwei Jahren zwei gerade geborene Kinder und bringt den Ehemann dazu, die kleinen Leichen im Keller in Beton zu versenken.

Nicht die Tat als solche ist das Wichtige, sondern die dada-kafkaeske Eigenartigkeit der umgebenden Umstände, mitten in der Normalität. Und weil Forschung ja keine Tabus kennen darf, wird auch gefragt werden dürfen, ob solche bizarren Taten im Osten des neuen großen Deutschland häufiger sind als im Westen. Wobei gleich darauf hingewiesen werden kann, daß jener idyllische Hof in Rotenburg im Westen der Republik liegt. Diese Tat würde ja auf einer Skala der Verrücktheiten wahrscheinlich doch an die erste Stelle rücken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen