Donnerstag, 12. Dezember 2019

München: Haus der Kunst 1

Das also lese ich bei der FAZ:

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HAUS DER KUNST IN MÜNCHEN. Ethisches Defizit. EIN KOMMENTAR VON KOLJA REICHERT 22.09.2019 ... Im Münchner Haus der Kunst eskaliert der Streit zwischen den Mitarbeitern und der Geschäftsführung. Direktor Bernhard Spies gibt den Elefanten im Porzellanladen. Der Freistaat Bayern sollte überlegen, was ihm sein Museum wert ist.

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Wenn man ein Museum ist, und ein berühmter Künstler wie Ai Weiwei taucht plötzlich auf, dann müsste man sich eigentlich freuen. Oder zumindest so tun. Auf jeden Fall sollte man Fotos vermeiden, auf denen der Direktor sich vor dem Künstler aufbaut und ihn des Hauses verweist.



Bernhard Spies, 68, war zum April 2018 als geschäftsführender Direktor ans Münchner Haus der Kunst geholt worden, nachdem Direktor Okwui Enwezor angeblich Schulden von über einer Million Euro angehäuft hatte. Zwei Monate später schied der Nigerianer, der mit seiner Documenta von 2002 Kunstgeschichte geschrieben hatte, aus gesundheitlichen Gründen aus.




Spies wendete die gleichen Methoden an wie zuvor als Sanierer der Bundeskunsthalle. Erstens: Ausstellungen international renommierter Frauen absagen und durch männliche Künstler der Galerie Michael Werner ersetzen. In Bonn traf es Rosemarie Trockel (ersetzt durch Markus Lüpertz), in München Adrian Piper (ersetzt durch Jörg Immendorf) und Joan Jonas (wieder Markus Lüpertz). Dafür kündigte Spies Übernahmeverträge mit dem New Yorker MoMA (Piper) und der Londoner Tate (Jonas).


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Wenn von Frankfurt her über die Kunstszene in München geschrieben wird, bleibe ich erst einmal misstrauisch. Soviel Lokalpatriotismus muss einfach sein. Und der Herr Ai ist mit einem Selbstbewusstsein geschlagen, dass ihn vielleicht zu einem großen Künstler, aber hin und wieder, wie ich meine, zu einer großen Nervensäge macht.

Allerdings -- wie könnte Spies denn Ai des Hauses verweisen? Oder ging es tatsächlich darum, dass Ai keinen Eintritt zahlen wollte? Was die Frage aufwirft, am welchem Platz in der Kunst-Hierarchie man zu einem Museum einfach so hingehen kann, um dann ohne Eintritt eingelassen zu werden.

Wieder einmal -- erste Instanz -- Fragen über Fragen!ionen kein Raum ist? (abendzeitung-muenchen.de)

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