Donnerstag, 25. Mai 2017

Hat Ge­schlecht "et­was mit Bio­lo­gie zu tun"?

"Die St. Pau­l's Girl­s' School, eine bri­ti­sche Pri­vat­schu­le, er­laubt ih­ren Schü­le­rin­nen jetzt, Jun­gen­klei­dung zu tra­gen und sich mit Jun­gen­na­men an­spre­chen zu las­sen. Die Schul­lei­te­rin be­grün­det dies laut „FAZ“ da­mit, dass wir uns „auf ei­nen Punkt zu­be­we­gen, an dem das Ge­schlecht eine Fra­ge der Wahl ist“. Das ist in Zei­ten, in de­nen noch im­mer vie­le Men­schen glau­ben, Ge­schlecht habe et­was mit Bio­lo­gie zu tun, eine er­freu­li­che Hal­tung."

SO GE­SE­HEN. End­lich Wahl­frei­heit. Warum wir uns unser Geschlecht nicht vorschreiben lassen sollten von Clara Neukirch. SPIEGEL 21 / 2017.

Sagen wir mal so: Wenn die Mädels das lustig finden, dann -- nur zu. Nur als irgendwie fortschrittlich und verbunden mit einem 'endlich' sollte man solchen Klimbim nicht verkaufen. Wer mag, kann männlich / weiblich gerne mit den Mondphasen wechseln lassen und sein Geschlecht esoterisch verorten. Er sollte das nur möglichst in einem abgeschlossenen Terrain tun und anderen -- auch den SPIEGEL-Lesern -- damit nicht auf die Nerven gehen. Sonst könnte es sein, dass es demnächst eine Menge ehemaliger SPIEGEL-Abonnenten gibt.

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Ja, aber -- doch nur triefende Ironie? Von wegen: der Ralf? Ach -- so! Der Schlawiner aber auch!

"Bei mei­ner letz­ten Kan­di­da­tur muss­te ich ei­ner lie­ben Kol­le­gin den Vor­tritt las­sen, weil sonst das Min­der­hei­ten­quo­rum nicht er­füllt ge­we­sen wäre. Aber das kann nur ein An­fang sein. Wenn ich mein Ge­schlecht frei wäh­len könn­te, dürf­te ich die Da­men­toi­let­ten im Fuß­ball­sta­di­on be­nut­zen, was eine gro­ße Er­leich­te­rung wäre. Au­ßer­dem wür­de mei­ne Le­bens­er­war­tung stei­gen. Und ich wüss­te end­lich, war­um ich nach 15 Jah­ren Ar­beit für mein Ma­ga­zin im­mer noch nicht Chef­re­dak­teur bin: die glä­ser­ne De­cke, Sie wis­sen schon. Mit mei­nem Na­men bin ich oh­ne­hin un­zu­frie­den. Ich fin­de Cla­ra schö­ner als Ralf. Nur Mi­ni­rock wür­de ich nicht tra­gen, auch wenn ich es dürf­te. Ich habe ein­fach nicht die Bei­ne da­für."