Montag, 14. Februar 2011

Monica Lierhaus -- das neue Honorar

Manchmal stellen andere gleich die Fragen, die man sich bei Zeitungslektüre gerade auch gestellt hat.


Ist es verwerflich, wenn man 450 000 Euro Honorar für Frau Lierhaus für sehr hoch hält? 


[...] Sie könnten aber auch darauf hinweisen, dass Monica Lierhaus ein Star war. Und für Stars gibt es Marktpreise. Man denke nur an Harald Schmidt und Anne Will. Niemand neidet ihnen die fantastischen Gagen. Und das gilt erst recht, angesichts ihres schweren Schicksals, für Frau Lierhaus. Jeder gönnt ihr die 450 000 Euro.Aber beim Stichwort Marktpreise muss man sich doch fragen: Was ist das für ein Markt? Bei der Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne" geht es um Wohltätigkeit. Es geht um die gute Sache einer öffentlich-rechtlichen Anstalt. Und das sind zwei gute Gründe, die Frage nach der Angemessenheit des Honorars zu stellen.Die ARD ist gebührenfinanziert, das heißt: Sie zahlt mit unserem Geld. Und zum anderen sollte das Engagement bei einer wohltätigen Aktion kostenlos sein. Hans Rosenthal, Günther Pfitzmann und Dieter Thomas Heck haben in den 60er-Jahren als Botschafter der ARD-Fernsehlotterie ganz selbstverständlich auf eine Gage verzichtet.So muss man den ARD-Verantwortlichen sagen: Es war gut gemeint, aber schlecht gemacht. Wo es um Wohltätigkeit geht, sollte Geld nur an die Bedürftigen fließen. Wer sich für die gute Sache engagiert, wird mit einer ganz anderen Währung bezahlt, nämlich mit Ansehen und Aufmerksamkeit.

Gegenüber der Million, die einst vor der Krankheit im Gespräch war, sind 450.000 natürlich nur knapp 50%. Auf der anderen Seite: Für dieses neue Geld muss ein ein Dachdecker auch noch ziemlich lang arbeiten...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen