Freitag, 17. Dezember 2021

Was aus den Guten in Afrika wird ...

Aus der New York Times, die man günstig und gut in ihrer Online-Ausgabe abonnieren kann. Es zeigt sich, dass Außen- und Friedenspolitik dort, wo Autokraten und Diktatoren am Werk sind, immer extrem schwierig ist. In diesen Bereichen der Welt gibt es keine Friedensengel, denn jeder "gute" Politiker würde sofort von einem machtbewussten, aggressiven Politiker weggeputscht. Und dann: Äthiopien ist soweit von europäischen Interessen weg, dass nur die Profi-Diplomaten und die Politikwissenschaftler da überhaupt noch hinschauen. 

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Abiy insists that war was foisted upon him. But new evidence shows he was planning a military campaign for months before the first shot was fired. Analysts say that Abiy’s journey from peacemaker to battlefield commander is a cautionary tale of how the West, desperate to find a new hero in Africa, got this leader spectacularly wrong.

Analysis: “The West needs to make up for its mistakes in Ethiopia,” said Alex Rondos, formerly the E.U.’s top diplomat in the Horn of Africa. “It misjudged Abiy. It empowered Isaias. Now the issue is whether a country of 110 million people can be prevented from unraveling.”

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Abiy vertritt die Auffassung, dass ihm der Krieg aufgezwungen wurde. Neue Beweise zeigen aber, dass er bereits Monate, bevor der erste Schuss abgegeben wurde, eine Militäraktion plante. Analysten zufolge ist Abiys Weg vom Friedensstifter zum Befehlshaber auf dem Schlachtfeld ein abschreckendes Beispiel dafür, wie der Westen, der verzweifelt nach einem neuen Helden in Afrika suchte, einen Führer auf spektakuläre Weise falsch einschätzte.

Analyse: "Der Westen muss seine Fehler in Äthiopien wiedergutmachen", sagt Alex Rondos, ehemaliger EU-Spitzendiplomat am Horn von Afrika. "Er hat Abiy falsch eingeschätzt. Er hat Isaias unterstützt. Jetzt ist die Frage, ob verhindert werden kann, dass ein Land mit 110 Millionen Einwohnern einfach zerfällt."

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