Samstag, 20. Januar 2007

Die Kulturen

Auf dieses ZEIT-Streitgespräch will ich noch einmal hinweisen. Es fragt sich da schon, wie viel Deutschland an solchem Fremdem akzeptieren will, ohne seine Verfassungswerte hohl werden zu lassen. Dass es eine große Anzahl von Menschen gibt, denen mittlerweile fast alles egal ist, ist ein Teil des Problems, nicht ein Hinweis auf Toleranz.

Joachim Swietlik: Ich habe mir das*, ehrlich gesagt, vorher gut überlegt. Als wir von der Bürgerinitiative uns zum ersten Mal mit den Mitgliedern der Ahmadiyyah-Gemeinde getroffen haben, da haben uns nämlich die Frauen den Handschlag verweigert mit der Begründung, das sei aus religiösen Gründen nicht üblich. Wir haben dann beschlossen, dass wir im Gegenzug den Männern der Gemeinde nicht die Hand geben. Aber jetzt sind wir ja quasi unter uns.

Abdul Tariq: Nach dem islamischen Glauben darf es keine Körperberührung zwischen fremden Männern und Frauen geben. Das geht nur im engeren Verwandtenkreis. Wir waren schon sehr verletzt, als Sie uns damals nicht die Hand gaben. Es hätte doch eine einfache Lösung gegeben: Die Männer geben den Männern die Hand, die Frauen den Frauen.

Swietlik: Sie haben sich nun mal entschlossen, in unserem Kulturkreis zu leben, und da ist der Gruß mit Handschlag Usus.

Tariq: Ich kann es nicht ändern, diese Sittlichkeit ist uns sehr wichtig. Der Heilige Prophet Mohammed, Gottes Friede sei mit ihm, hat fremden Frauen nie die Hand gegeben.

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* S. hatte T. zur Begrüßung die Hand gegeben.

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