Samstag, 27. Januar 2007

Die Medien -- irgendwo

Heute bei nassem Wetter zur Goethestraße in München gefahren. (Zur Goethestraße am Bahhof, nicht zum Goetheplatz!) Großes Hotel, Tagung des Verbands deutscher Mineralbrunnen. Es spricht am Schluss, will sagen: als letzter Vortragender der Tagung, Klaus Bresser. Wir kennen ihn noch vom Fernsehen her. Bresser, ich schaue das später nach, ist am 22. Juli 1936 in Berlin geboren. Auf die Entfernung wirkt er jung, jünger. Wie 45. Na ja -- 50. Jetzt firmiert er schlicht unter "politischer Journalist, Berlin". Doch dann, beim genaueren Hinsehen -- Bresser wirkt müde, irgendwie krank sogar. Zu meinem Erstaunen liest er ab, mit recht gleichförmiger, leiser Stimme. Aber er gibt mir einen Gedanken mit, den ich so klar noch nicht gehört habe: Hätte es 1987 - 1992 die Welt-Fernsehberichterstattung nicht gegeben, so wären die Veränderungen in der Sowjetunion und ihren Satelliten wahrscheinlich nicht unblutig abgegangen. Die Kontrollfunktion der Medien. Deren Macht gegenüber den Mächtigen.

Während Bresser spricht, bemerke ich die gelangweilte Stimmung im Saal. Die Anwesenden wollen etwas über Markt und Marke und Macht hören. Wie verkaufe ich mehr. Für die große weite Welt zwischen Medien und Moral haben sie wenig übrig. Dem entsprechend dann die -- wenigen -- Fragen: Ist es denn journalistisch erlaubt, mittelständische Betriebe aus Sensationslust mit willkürlich festgelegten Grenzwerten so zu kritisieren, dass die große Absatzeinbußen hinnehmen müssen. Besser wirkt geduldig. Weist eine Frage als zu allgemein zurück. Sagt dann, dass er gegen Kampagnenjournalismus sei. Aber Seehofer und seine Freundin passen irgendwie nicht zu dem Managern und Eigentümern im Raum.

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