Dienstag, 10. Januar 2017

"Den Zeitungen geht es schlecht"

Vorbereitung für einen Artikel zur These: "Den Zeitungen geht es schlecht. Warum eigentlich?" (Arbeitstitel)
  • Die klassischen Zeitungen sind zu umfangreich. Früher war das ein Luxus, so wie viele Marmeladen auf dem Frühstückstisch. Man hat immer nur zwei gegessen, aber das Gefühl war da: "Schön, dass es noch Alternativen gäbe!" Heute sehen viele die Tatsache, dass eine Tageszeitung den Umfang eines dicken Taschenbuchs hat -- jeden Tag! -- als Ausdruck einer Verschwendungsgesellschaft.
  • Mit dem vorausgehenden Punkt in engem Zusammenhang: Es fehlt den Leuten die Zeit zum Lesen einer großen Zeitung.
  • Und die Internet-Information zu jeder Tages- und Nachtzeit macht, zumindest was das unmittelbare Informationsbedürfnis angeht, die normale Zeitung überflüssig.
  • Die Deutungshohheit der Journalisten wird zunehmend angezweifelt. Nicht nur von denen, die "Lügenpresse" schreiben oder schreien, sondern auch von den bürgerlichen Normalos. Der Übergang zwischen "Lügenpresse-Standpunkt" ... "Unangenehme Journalisten-Besserwisser" ist nicht nur fließend, sondern auch zerklüftet und facettenreich.
  • Insgesamt: Das Internet hat den Zeitungsmarkt mindestens so sehr durcheinandergebracht wie das Fernsehen damals den Film durchgerüttelt hat.
  • Die Zeitungen berichten über alles, nur nicht über ihre -- wahrscheinlich -- desolate Lage. Hat nicht die FAZ vor kurzem geschrieben: dass es dem SPIEGEL schlecht gehe, stehe nicht im SPIEGEL?Und wie geht es eigentlich der FAZ? Und der ZEIT? Und der SZ?