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Montag, 31. Januar 2022

"... eines den Menschen unendlichen Weins"

 Auch nicht gebracht! Schade.

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Ex-AfD-Politiker Witt im Bundestag. Die Rückkehr der Zentrumspartei. Eine Splitterpartei mit Wurzeln im Kaiserreich hat plötzlich einen Sitz im Bundestag. Schuld daran ist ein Motorrad-Freak und ehemaliger AfD-Politiker, der die rechten Fronten gewechselt hat. Von Katharina Horban und Serafin Reiber 30.01.2022 (spiegel.de)

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"Zentrum half den Nazis 1933 zum Aufstieg"

Das ist mir jetzt aber doch zu viel Geschichtsbewusstsein, lieber SPIEGEL! 89 Jahre ist das her! Viel besser eingeordnet ist dieser Partei-Aus- und Übertritt doch unter dem Label "Die politischen Schnurren unserer Tage". Klamauk und Komödie. Also dann ...


"Rühmen, das ists ! Ein zum Rühmen Bestellter,

ging er hervor wie das Erz aus des Steins

Schweigen. Sein Herz, o vergängliche Kelter

eines den Menschen unendlichen Weins."

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Sonntag, 9. Januar 2022

Befindlichkeiten und Tatsachen

Und noch ein Kommentar aus dem CICERO:

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Politikfähigkeit der Grünen. Wenn Befindlichkeiten wichtiger sind als Tatsachen. Nicht nur mit ihrer Klimapolitik, die steigende Preise und Wohlstandsverluste für Normalverdiener bedeutet, beweisen die Grünen einen eklatanten Mangel an Regierungsfähigkeit: Denn man kann nicht gleichzeitig einem Land dienen und dessen Bevölkerung verachten. Von Jens Peter Paul. 9. Januar 2022

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"Denn bis auf weiteres gilt: Sie sind mit ihrem Land nicht im Reinen und nicht mit sich selbst."

Vorschlag, dass wir diese guten Worte auf die gesamte deutsche Gesellschaft 2022 anwenden. "Wir sind mit unserem Land nicht im Reinen und nicht mit uns selbst." 

Wir wollen die Vereinbarkeit des Unvereinbaren, und tadeln "die Politik", die diesen abstrus-hirnrissigen Wunsch nicht Wirklichkeit werden lässt. Weil er einfach nicht umzusetzen ist. Aber das will niemand hören.

Realistisch ist: Wir müssen unsere Ansprüche des "Weiter wie gewohnt!" herunterfahren. Skiurlaub, Fernreisen, Autofahren, Alltagskonsum -- alles runterfahren! Wie das geht? Steuern erhöhen, und zwar drastisch, und das Geld in die Umwelttechnologien umlenken.

Wie sagt da der Realist: "Politisch nicht durchsetzbar!" Er hat recht, der Realist. Und wir fahren an die ökologische Wand. That's it!

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Freitag, 17. Dezember 2021

SPIEGEL-Kommentar, nicht gebracht

Direkt jedenfalls nicht.

Neue Sitzordnung im Bundestag. Nach rechts verschoben. Welche Fraktion muss im Bundestag neben der AfD sitzen? Der Streit über die Sitzordnung war auch ein Kampf um Deutungshoheit: Welche Partei verkörpert die politische Mitte? Entsprechend heftig verlief die Debatte. Von Severin Weiland 16.12.2021.

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Ich mag die AfD nicht. Vor allem nicht die NS-Zeit-Relativierer in der AfD.

Ich glaube auf der anderen Seite, dass diese Partei mit den Themen "EU" und "Migration, offene Debatte" Dinge anspricht, die -- sagen wir es ruhig: gerne unter den Teppich gekehrt werden.

Und es sollte so sein, dass man sich klar macht: Es sind Wahlbürger, die diese Partei wählen. Die sollte man nicht auf ewig als Verführte und Doofe hinstellen. Auch nicht im SPIEGEL.

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Freitag, 14. Februar 2020

Diskussion in Foren

Eben ein ZEIT-Kommentar von mir, ungefähr da, der erst mal freigeschaltet werden muss:

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Das Merkwürdige an heutigen Diskussion in Foren und Kommentarbereichen ist, dass Überlegungen, die man anstellt, von den Teilnehmern immer gleichgesetzt werden mit "persönlichem Eintreten für ...". Das ist eine vollkommen inakzeptable Annahme, jedenfalls hier und bei mir generell. Es ist im Übrigen auch ein Hinweis auf eine schlechte argumentative Ausbildung in den Schulen.

Also - ich habe das, was ich geschrieben habe, geschlussfolgert aus dem Thema dieses Zeitungsartikels: Die Union hat einen rechten und die AfD einen "linken" - ha! - "Flügel". Na gut, sagen wir: Randbereich. Das ergibt mein Modell mit Blick auf die gegenwärtigen Thüringer und mögliche zukünftige andere Problemfeld der Koalitionsbildung.

Das heißt doch nicht, dass ich diese Partei wählen würde! Ich wähle SPD. Aus Traditionsbewusstsein sein und - aus Mitleid.

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Dienstag, 7. Mai 2019

Verstaatlichung / Mehrehe / SPD

Notizbuch

Zeitungslektüre -- Das alte Thema: Die SPD bildet eine Funktionärsideologie und -ethik unter den SPD-Offiziellen aus, die die Wähler nicht mittragen. Der Kommentar von Berthold Kohler / FAZ bringt es ganz gut auf den Punkt. Weiterlesen lohnt sich.

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STREIT UM MEHREHE | Immer noch nicht verstanden | EIN KOMMENTAR VON BERTHOLD KOHLER | 06.05.2019 || Ob Verstaatlichung oder Mehrehe: Die SPD arbeitet weiter an ihrer Verzwergung. || ... Die Aufregung über Kühnerts Enteignungsphantasien, nicht zuletzt in der Arbeiterschaft, hat sich noch nicht gelegt, da sorgt das Taktieren der Justizministerin Barley in Sachen Mehrehe für neue Empörung. Die Begründung, man habe dem von Innenminister Seehofer vorgeschlagenen Einbürgerungsverbot für polygam lebende Ausländer nicht zustimmen können, weil dazu nichts im Koalitionsvertrag stehe, klingt nach einem schlechten Witz. (faz.net)

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Dienstag, 23. April 2019

Boris Palmer

Kann es sein, dass ich Boris P. durchschaue? Ganz wertfrei. Ich sehe vielleicht, was er will und vorhat.

Ich glaube, Palmer will und wird eine neue Partei gründen. Grün durchaus, aber nicht multikulti. Streng, was die Migration und den Umgang mit Migranten angeht. Kein AfD-Ersatz. Heißt: Die Partei wird Nazis und Geschichtsklitterer und Holocaust-Leugner nicht aufnehmen bzw. solch eine Gesinnung im Programm ablehnen. Israelfreundlich dazu.


Und er wird, wenn er klug beraten ist, in Tübingen bleiben. Keine Lafontaineiaden also. Einfach sagen, dass da eine Lücke, eine entsetzliche Lücke im Parteienspektrum ist. 

Würde ich diese Partei wählen? Na ja -- schon.

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"Welche Gesellschaft soll das abbilden?" Boris Palmer kritisiert Deutsche Bahn und erntet Shitstorm Wieder sorgt Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer mit einem Facebook-Post für Aufregung. Twitter-Nutzer werfen ihm Rassismus vor. JULIA WEISS
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Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat den Shitstorm kommen sehen und dann trotzdem einen Post bei Facebook abgesetzt, für den er jetzt heftig kritisiert wird. "Ich finde es nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die Deutsche Bahn die Personen auf dieser Eingangsseite ausgewählt hat", schreibt der Grünen-Politiker. "Welche Gesellschaft soll das abbilden?" Daneben ein Screenshot von der Website der Deutschen Bahn, auf der Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben abgebildet sind.
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Nur Minuten später stößt er mit seinem Post in den sozialen Netzwerken auf die Ablehnung, mit der er gerechnet hatte. Einige Nutzer werfen ihm Rassismus vor.
Auf Palmers Frage, welche Gesellschaft abgebildet wird, antwortet etwa die "Türkische Gemeinde in Deutschland": "Eine plurale und vielfältige Gesellschaft. (...) Eine Gesellschaft die Ihre eindimensionalen Kriterien längst überwunden hat. Willkommen im Jahr 2019!"
Der ehemalige nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete der Grünen Ali Bas betont, er wolle nicht in der Gesellschaftsversion seines Parteikollegen leben. "Es wird Zeit den Hut zu nehmen, Herr Palmer", schreibt er. Auch andere Grünen-Parteimitglieder fordern den Ausschluss aus der Partei.
Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, kann Palmers Kritik an der Deutschen Bahn nicht nachvollziehen. "Wir streiten lieber für pünktliche Züge und billigere Bahn-Tickets", sagte er dem Tagesspiegel. "Wer in den Zug steigt, ist uns herzlich egal. Die Bahn ist für alle da und dass sie mit Vielfalt wirbt, begrüße ich. Es zeigt die gesellschaftliche Realität."
Auch vom FDP-Bundestagsabgeordneten Johannes Vogel kommt Kritik. "Eine Gesellschaft, in der es ganz egal ist, wie man aussieht. Nennt sich Werteordnung unseres Grundgesetzes, lieber Boris Palmer", schreibt er auf Twitter.
Palmer selbst wollte seine Aussage auf Nachfrage des Tagesspiegels nicht konkretisieren. "Ich habe die Auswahl nicht kritisiert", sagte er. "Ich habe sie hinterfragt. Ich bewerte sie auch nicht. Denn ich kenne die Gründe und Kriterien der Bahn nicht. Ich stelle nur fest, dass ich sie nicht verstehe." (tagesspiegel.de)

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Mittwoch, 30. Januar 2019

AfD, die frühe

Nein, eigentlich kein Interview, sondern ein interessantes, erhellendes Gespräch, von der ZEIT moderiert.

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AfD. Wo haben sie sich verrechnet? Drei Hamburger Ökonomen und Ex-Manager haben die AfD groß gemacht, dann entglitt ihnen das Projekt. Jetzt reden sie darüber – aber an zwei getrennten Tischen. Interview: Stefan Schirmer und Marc Widmann 30. Januar 2019 ZEIT Hamburg Nr. 6/2019

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ZEIT: Sechs Monate nachdem das Jubelfoto entstand, war die Partei gespalten. Wie wurde aus Ihrer "Professorenpartei" die heutige AfD?

Lucke: Ich fange mal an. Ich hätte nie gedacht, dass die Gründung einer Partei zu so unendlich viel Streit führt. Ständig absurde Gerüchte, Verleumdungen und Intrigen.

Kruse: Ich habe in der AfD einen Menschenschlag kennengelernt, der anders war als die bürgerlichen Leute an der Uni oder im Tennisclub. Auch hinterfotzige Typen, die ich erst nicht durchschaute.

Lucke: Aber die meisten in der frühen AfD waren sehr manierliche Leute!

Kruse: Gewiss, es reichen aber schon zehn bis zwanzig Prozent andere, um eine Partei zu vergiften. Leider kamen einige, oft sehr faule Typen, aus finanziellem Interesse in die AfD.

Lucke: Stimmt, aber das war auch mir erst nicht klar. Früher kannte ich niemanden, der eine Privatinsolvenz hinter sich hat. In der AfD kam bei erstaunlich vielen, sehr aktiven Mitgliedern irgendwann heraus, dass sie wirtschaftlich Schiffbruch erlitten hatten. Das betont bürgerliche Auftreten war bei denen nur Fassade.

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Freitag, 18. Januar 2019

Werbung für die ZEIT

Ich werbe auch für die ZEIT, wie ich für alle großen Zeitungen werben möchte! Heute in der ZEIT gelesen: Ein großes Interview mit Walter Riester,* ehemals Minister im ersten Kabinett Schröder.

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Riester: ... Aus heutiger Sicht waren meine Mutter und ich außerordentlich arm. Aber ich habe das nicht so erlebt. Meine Mutter hatte für mich durchgesetzt, dass ich mittags im Waisenhaus essen konnte, doch da war ich nur ganz selten. Ich war die meiste Zeit auf der Straße und habe mich durchgeschlagen. Ich habe gute Erinnerungen daran, auch wenn in meinem ersten Schulzeugnis die Bemerkung stand: Seine Rauflust gibt zu Klagen Anlass.


ZEIT: Ihre Mutter war eine selbstbewusste Frau. Sie hatte sich scheiden lassen, weil Ihr Vater untreu war. Dass eine Frau ihr Schicksal in die Hände nimmt, war zu jener Zeit sehr ungewöhnlich.

Riester: Ja, das war ungewöhnlich. Mit ihrer Einstellung hat sie unglücklicherweise auch auf jeden Unterhalt verzichtet und ging Vollzeit arbeiten, als Maschinenbedienerin an einer Kunststoffpresse, für 90 Mark im Monat.

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Die SPD leidet nicht darunter, dass sie ein Motor der Erneuerung war, sondern darunter, dass sie keine Zukunftskraft mehr ist, weil sie die Vergangenheit nicht bewältigt hat. Damals wäre die Chance gewesen für eine politische Debatte und für politisches Handeln, das dem grundsätzlichen Zeitenwandel gerecht wird, der sich da schon abgezeichnet hat und in dem wir heute voll stehen. Das habe ich in meiner Zeit als Minister so gesehen. Und das sehe ich heute eher noch stärker so.

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ZEIT: Ihre Mutter hat sich sehr abgerackert für ziemlich wenig Geld. Konnten Sie ihr immer erklären, dass der Staat Leute unterstützt, die nicht so viel gerackert haben wie sie?

Riester: Ganz ehrlich: nein. Sie hat das nicht verstanden. Ich habe das auch nicht weiter vertieft. Sie war in ihren letzten Jahren in einem sehr guten Pflegeheim in Kaufbeuren. Und sie hat sich immer wieder darüber aufgeregt, dass die Sozialhilfeempfänger, die auch in dem Pflegeheim waren, die gleiche Leistung bekamen wie sie, obwohl sie nicht so viel gearbeitet hatten.

ZEIT: Kann man Ihre Mutter da nicht verstehen?

Riester: Doch, aber es hilft nicht.

ZEIT: Sie haben nicht versucht, ihr zu erklären, warum das richtig ist?

Riester: Das war nicht vermittelbar.

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* Interview Tina Hildebrandt und Stephan Lebert: Walter Riester. "Ich bin ausgebuht worden als Verräter. Das ist nicht schön". Für manche Sozialdemokraten ist er ein großer Reformer. Andere glauben, er sei mitschuldig am Niedergang ihrer Partei. Der ehemalige Arbeitsminister Walter Riester über eine Kindheit in Armut, die Tränen des Gerhard Schröder – und darüber, was der SPD heute fehlt. DIE ZEIT Nr. 4/2019, 17. Januar 2019. (Online)

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Und was die Werbung für Zeitungen angeht: Das hindert mich nicht daran, zu sehen, dass die Zeitungen in der heutigen Form (Papier, mit geschlossener Redaktion, Verkauf am Kiosk und als Abo) zum Aussterben verurteilt sind. Im Jahr 2025 ungefähr wird es soweit sein.

Sonntag, 16. Dezember 2018

Das Rechtsempfinden der Bevölkerung

Notizbuch

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Justizministerin Barley äußerte sich zum Fall Sami A. auf entsprechende Forderungen politischer Akteure wie folgt:

„Das Rechtsempfinden der Bevölkerung darf im Rechtsstaat nicht entscheidend sein, das ist genau der Punkt.“

– Justizministerin Katarina Barley über den Fall Sami A. (Wikipedia)

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"Dass es allerdings die bundesdeutsche Bevölkerung ist, welche die Flüchtlinge aus aller Herren Länder, in der Bundesrepublik Deutschland, mit Milliarden an hart erarbeiteten Steuergeldern finanziell aushalten muss, von denen der größte Teil arbeitsscheu, kriminell und ungebildet ist, hat Bundesjustizministerin Katarina Barley offenbar in diesem Zusammenhang vergessen", sagten Bürger auf den Straßen Berlins gegenüber BERLINER TAGESZEITUNG und warnen Barley geradezu vor kommenden Wahlen, samt damit verbundenen Reaktionen des deutschen Wählers, auf diese Art der Asylpolitik. (berlinertageszeitung.de)

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Wir stehen hier vor einem interessanten polittheoretischen Problem: Zwar sind die Gerichte und die Abgeordneten unabhängig und nur dem Gesetz bzw. dem eigenen Gewissen verpflichtet; aber wenn die Wähler bestimmte Haltungen und Sichtweisen abstrafen, dann stehen die Parteien und ihrer Vertreter*innen vor einem Zwickmühle. Ich behaupte mal, dass die SPD, was ihr Stammklientel angeht, in Sachen Migration vor genau diesem Problem steht. Wobei -- es gibt noch eine Menge andere. Schon klar. Aber Hartz IV / Schröder-Wahlergebnis / soziale Gerechtigkeit und Migrationsfragen, das sind schon die zwei herausragenden, die Wahlen beeinflussenden Punkte.

Montag, 10. Dezember 2018

Die SPD -- dem Untergang geweiht?

Notizbuch

Gerade gesehen. 

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Kommentar. Warum die SPD dem Untergang geweiht ist. Es gibt auch im Leben von Parteien einen Point of no Return, von dem an sich das Schicksal nicht mehr abwenden lässt, allen Anstrengungen zum Trotz. Wie konnte es bei der SPD so weit kommen? Von Jan Fleischhauer. 04. Dezember 2018.

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Es war immer ein Missverständnis zu glauben, dass der Einsatz für mehr Nachsicht gegenüber Straftätern, für eine noch großzügigere Flüchtlingspolitik oder ein noch moderneres Geschlechterbild bei den normalen Mitgliedern auf die gleiche Begeisterung stoßen würde wie in den Kommentarspalten. Auf jedem Juso-Kongress lässt sich sehr schön beobachten, wie wenig die Funktionäre, die sich für die Avantgarde der Arbeiterklasse halten, in Wahrheit mit den Menschen zu tun haben, die sie zu repräsentieren vorgeben. In Asta-Seminaren mag jemand wie der Juso-Anführer Kevin Kühnert eine große Nummer sein: Bei Leuten, deren Tag pünktlich um sechs Uhr morgens beginnt, sorgt so einer eher für Kopfschütteln. Willy Brandt war übrigens nie bei den Jusos, vielleicht war er deshalb ein so bedeutender Kanzler. (spiegel.de - Nur für Abonnenten.)

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Der zweite Absatz liegt voll auf der Linie, die ich hier auch vertreten habe. Allerdings glaube ich nicht, dass die SPD wirklich untergehen muss, dass es den Point of no Return gibt bzw. dass der erreicht ist. Wir werden sehen. Und der, dem, aus welchen Gründen auch immer, was an der traditionsreichen SPD liegt, der sollte versuchen, was zu tun, um den Untergang abzuwenden.

Montag, 29. Oktober 2018

SPD: Kein Ende mit dem Verenden

Bevor ich zum Wechselwähler geworden bin, war ich SPD-Wähler über lange Zeit. Und nun?

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 setzte nach der „Agenda 2010“ ein. Die wirtschaftspolitisch versierten Führungskräfte sind seither, als „Neoliberale“ gebrandmarkt, auf dem Rückzug, der linke Flügel regiert die Partei, mit neidischem Blick auf die Grünen, neuerdings mit panischem Blick auf die AfD. Deshalb findet die SPD auch zu gesellschaftspolitischen Themen – exemplarisch: die Flüchtlingspolitik – keine eigene Sprache mehr. Nicht nur in Nordrhein-Westfalen, auch im Industrieland Hessen erlebt die SPD deshalb jetzt ihr Waterloo. 

(faz.net -- HESSEN-WAHL. Das nächste Waterloo der SPD. VON JASPER VON ALTENBOCKUM 28.10.2018 || Wie soll es mit der SPD nach dieser Niederlage weitergehen? Opposition im Bund, und damit Neuwahlen, sind für sie vorläufig keine Optionen. Es sei denn, die Parteilinke übernimmt vollends das Ruder.)

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Obwohl ich die SPD in letzter Zeit nicht mehr gewählt habe -- ihr Niedergang lässt mich nicht kalt. Heißt: Ich finde, sie sollte wieder auf die Beine kommen. Ich glaube zu wissen, woran es liegt, dass es abwärts gegangen ist. Sollte ich meine Überlegungen mal an das SPD-Haus in Berlin schicken? Würde es da überhaupt zur Kenntnis genommen?

Mittwoch, 26. September 2018

Spiel-nicht-mit-den-Schmuddelkindern!-Gehabe

Notizbuch (ZEIT-Kommentar):

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Hier spreche ich, der Ausgewogene:

"Der neue sächsische Fraktionschef der CDU will einem möglichen Bündnis mit den Rechtspopulisten keine Absage erteilen. Das gebiete der Respekt gegenüber den Wählerinnen."

Das mit dem Respekt vor den Wählern muss man, wenn es Spitze auf Knopf steht, erst mal widerlegen. Denn: Wenn die Bundes-CDU keine ursprünglich konservative Positionen mehr besetzt, dann muss unweigerlich die Frage gestellt werden, wie diese Sozialdemokratisierung der CDU -- die so ganz nebenbei die SPD langsam aber sicher auflöst -- im Parlament abgebildet werden kann. Dass da eine CDU-AfD-Koalition nicht mehr unmöglich erscheint, ist nur folgerichtig.

Das gilt aber dann auf der anderen Seite auch für die Linke und die SPD. Dieses Spiel-nicht-mit-den-Schmuddelkindern!-Gehabe von seiten der CDU Richtung AfD und der SPD Richtung Linke wird irgendwann von den Wahlrealitäten beendet werden.

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Montag, 17. September 2018

Die ZEIT und die BAYERN. Nachgekartelt.


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Bundesliga-Rückschau. Uli Hoeneß ist inzwischen selbst Bayern-Fans peinlich. Ein Foul und er schimpft los – der Bayern-Präsident ist der Wutbürger des deutschen Fußballs. Und in der Bundesliga bleiben auffällig viele Plätze leer. Der 3. Spieltag. Von Christian Spiller 17. September 2018. 45 Kommentare

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Also für den bayerischen ZEIT-Leser wird in diesen Tagen die ZEIT manchmal schlicht peinlich. Wenn sie sich, vom hohen Norden und vom hohen Ross herab, zu den bayerischen Verhältnissen äußert. Jetzt also nicht nur Söder und Seehofer, sondern auch Hoeneß. Und das aus der Stadt des HSV!

Also bleibt nichts zu sagen als: Liebe Nordlichter vom Helmut-Schmidt-Haus, schaut ihr erst mal, dass euer HSV wieder auf die Beine kommt! Und dann überlegt ihr bitte, ob ihr uns den Uli nicht vielleicht doch nur neidet. Uns, die wir in der überwiegenden Mehrheit einem Steuersünder, der seine Straf bekommen und verbüßt hat, großherzig und freundlich wieder in unserer Mitte aufnehmen, wenn er denn was kann und also weiß, wie man ein Großunternehmen wie den FC Bayern führt.

P. S. Das eben Gesagte gilt in Entsprechung auch für die ZEIT-Einlassungen zur bayerischen CSU!

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Samstag, 15. September 2018

Eine ZEIT-Dialog


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Ich bin der Sprüche einfach nur noch leid. Wenn es Herr Seehofer wirklich ernst meint dann ist doch ganz klar was zu tun ist.

1. Ein öffentliches Bekenntnis zur Kanzlerin und von jetzt ab ein unerschütterliches zusammenhalten.

2. Die Verfassungsschützer der Bundesländer liegen im Streit mit Herrn Maaßen vom Bundesverfassungsschutz weil sie die AFD überwachen wollen aber Herr Maaßen ihnen dafür kein grünes Licht gibt. Herr Seehofer als Herr Maaßens Dienstherr könnte Maaßen dazu anordnen grünes Licht zu geben .

Solange Herrn Seehofers Worte keinerlei konkrete Taten folgen ist das Gerede alleine nicht Vertrauenswürdig!

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BDLB #136.1
"Ich bin die Sprüche einfach nur noch leid. Wenn es Herr Seehofer wirklich ernst meint, dann ist doch ganz klar, was zu tun ist."

Bis hierher stimme ich zu.

Meine Schlussfolgerungen sind allerdings andere. Handlungsempfehlung: Bundesweites getrenntes Antreten von CDU und CSU nach der Bayernwahl. (Was m. E. ungefähr ergäbe: Die CDU wird die neue SPD, die CSU die alte CDU bis zum Oktober 2005.)

Antwort auf #136 von Peter Pekster

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Peter Pekster #136.2
Das würde der CSU rein garnichts bringen .. wenn die schon in ihrer Hochburg Bayern stark verliert dann hat die Bundesweit erst recht keine Chance. Ich bezweifle das die ausserhalb Bayerns überhaupt irgendjemand wählen würde. Ausserdem möchte ich nicht überall in ganz Deutschland die Bayern sitzen haben. Bayern ist ein schönes Bundesland , da gehören die hin und nirgends anders. Auf Schuhplatter und Lederhosen kann man im rest Deutschlands gut und gerne verzichten denn immerhin hat jedes Bundesland auch andere Volkstrachten und Bräuche die es zu bewahren gilt.

Antwort auf #136.1 von BDLB

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"Ich bezweifle, dass die ausserhalb Bayerns überhaupt irgendjemand wählen würde."

Na das genau meine ich _nicht_! Das war ja der springende Punkt: Die CSU wäre eine antimigrantische Partei ohne Neonazis, NS-Verharmlosung, ohne Rassimus, und sie wäre europaskeptisch, nicht europafeindlich. Und ich gebe ihr, mit einem gewissen Anlauf, 15%, wenn denn die AfD zurückgedrängt ist und konservative CDU-Mitglieder abwandern.

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Mittwoch, 29. August 2018

7 Wochen vor der Landtagswahl in Bayern ...

Der MERKUR bringt's. Nur ist die Frage: Stimmt das alles? Und: Warum tut man so sicher, wo doch die Umfragen in der Vergangenheit, auch sehr kurz vor der Wahl, sehr danebenlagen?

Nachrichten von Merkur.de Politik. CSU fällt auf Tiefstwert bei Umfrage zur Landtagswahl 2018 in Bayern ... 29.08.18. DREI PARTEIEN GEWINNEN DAZU. CSU bei Landtagswahl-Umfrage abgewatscht: Mit Söder zu neuem Tiefstwert Alle Autoren Die aktuelle Umfrage vor der Landtagswahl in Bayern zeigt neue Verluste für die CSU. Laut neuesten Zahlen wären sechs Parteien im Landtag vertreten. München - Die Landtagswahl in Bayern rückt langsam näher. Mittlerweile steht fest: Am 14. Oktober 2018 wird gewählt. Doch was sagen die aktuellen Umfragen und Prognosen zum Ausgang der Landtagswahl? ... Umfrage vom 28. August 2018: Vor Landtagswahl in Bayern rutscht CSU weiter ab Auf die eigenen Stärken hinweisen, womöglich auch den Ton etwas mäßigen - so will die CSU vor der Landtagswahl doch noch einmal das Ruder herumreißen. Richtung absolute Mehrheit geht es aber weiterhin nicht. Ganz im Gegenteil. In einer aktuellen Umfrage des Instituts Insa im Auftrag der Bild verlieren die Christsozialen nochmals deutlich.


München, New York [!]. Knapp sieben Wochen vor der Landtagswahl in Bayern hat die CSU einer neuen Umfrage zufolge deutlich an Zustimmung verloren. In der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild“-Zeitung kommt die Partei von Ministerpräsident Markus Söder nur noch auf 36 Prozent. Beim vorangegangenen Insa-Trend Ende Juni waren es noch 41 Prozent, also fünf Punkte mehr. Bei der Landtagswahl im September 2013 hatte die CSU 47,7 Prozent geholt.

Ich sage voraus, dass die Söder-CSU viel besser abschneiden wird als hier verkündet, und die Grünen viel schlechter. Also -- schaumer mal!

Montag, 6. August 2018

Eine Forsa-Umfrage: Markus Söder



"Umfrage. Mehrheit mit Arbeit von Markus Söder unzufrieden. Bayerns Ministerpräsident erreicht in einer Umfrage im Vergleich mit anderen Regierungschefs die niedrigsten Werte. Am beliebtesten bei seinen Wählern ist ein Grüner. 6. August 2018" (zeit.de)

-- Mein Kommentar --

Ich misstraue solchen Umfragen grundsätzlich, einfach weil wir solchen Umfragen zufolge heute Frau Hillary Clinton als US-Präsidentin hätten und es keinen Brexit gäbe. 

Die Wahrheit ist aufm Platz bzw. in der Wahlkabine. Warten wir doch den 14. Oktober einfach mal ab! 

Noch dazu:

1. Da gibt es den Ausdruck der self-fulfilling prophecy. Hier übersetzt: Es wird mit allen Mitteln verrsucht, Söder und Seehofer runterzumachen, auf dass sich der halbseidene Befund von vorher in Wahlen dann widerspiegele. 

2. Das Internet der Anonymusse hat es mit sich gebracht, dass Häme und Runtermachen aus einer linksliberalen Position heraus zum absolut normalen Alltagsgeschäft der öffentlichen Medien geworden ist. Und weil sich die linksliberale Position ja grundsätzlich im Recht und im Reich der Wahrheit wähnt, wird das in der veröffentlichten Meinung kaum jemals zum Thema gemacht.

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Mittwoch, 25. Juli 2018

Christian Lindner: neue Partnerin

Ich interessiere mich für das Menschliche. Im Gegensatz zu den Bürgersöhnchen und -töchterchen, die sich zwar auch dafür interessieren, das aber nicht zugeben dürfen. Weil sowas ja "privat" ist. Nun denn ...

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Christian Lindner hat eine neue Freundin

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat eine neue Partnerin an seiner Seite. "Ja, es gibt mit Franca wieder eine Frau in meinem Leben", sagte er dem Magazin "Bunte".

Nach Angaben der Zeitschrift hat Franca Lehfeldt Betriebswirtschaft sowie Hotel- und Marketingmanagement studiert und bis vor kurzem beim TV-Sender RTL gearbeitet. Für Mitte August habe das Paar einen gemeinsamen Urlaub am Mittelmeer gebucht, hieß es laut "Bunte" aus dem Umfeld der beiden.

Lindner und seine Frau Dagmar Rosenfeld hatten sich im April getrennt. (n-tv.de)

Mittwoch, 31. Januar 2018

Die AfD ...

... übernimmt Führungsposten im Parlament". So steht es da.  Und es folgt eine kluge Einschätzung:

"Die politische Konjunktur der AfD verhält sich wie die Tragfläche eines Flugzeugs: Je mehr Gegenwind es gibt, desto mehr Auftrieb erhält sie. Das ist keine Zauberei, sondern ein Effekt, der seit den US-Vorwahlen 2016 medienwissenschaftlich gut untersucht ist."

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Mal die sachliche Sicht: Da ist eine Partei, AfD genannt, die bei einer BT-Wahl viele Stimmen geholt hat. Die heftige Streitereien intern hat, sodass sie sich einen Verhaltenskatalog schaffen muss. Deren Mitglieder teilweise Neonazi-hafte Statements abgeben. Die eine Partei ist, die nicht verboten ist.

Nur gilt halt auch: Wenn diese Partei nun von den "Altparteien" ausgegrenzt wird, dann grenzen die damit die Wähler dieser Partei aus. Dabei ist es egal, ob das Wähler vom ganz rechten Rand sind oder Protestwähler, die, gäbe es das Thema und Problem "Migration / Zuwanderung" nicht, sich vollständig auf die anderen Parteien verteilen würden.

Ich fürchte: Sollte es zu Neuwahlen kommen, wird dieses Verhalten der Altparteien, das ja zu einem Gutteil einfach Machterhaltungsgebaren ist, der AfD eine Menge Stimmen bringen.

Donnerstag, 7. Dezember 2017

Die SPD: Wohin soll sie sich wenden?

Rüber gezogen, wieder einmal, aus den ZEIT-Kommentaren.

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BDLB #129 Tja, ich finde, nachdem ich mich durch 128 Kommentare durchgelesen habe, dass hier vieles und vor allem das Wichtige auf den Punkt gebracht wird: 1. Die SPD weiter nach links rücken geht so recht nicht, weil da schon die Linke ist. 2. Viele Probleme, die die Bürger umtreiben, hat ratzfatz die AfD okkupiert. Die sogenannten „Abgehängten“ sehen inzwischen in der AfD das Original, dem die Kopien der anderen Parteien hinterher laufen. 3. Es gibt etwas ganz Vages und Dubioses, das man immer mit Zeitgeist, Trend oder Mode zu erfassen sucht. Die Parteien merken es – hier geht es nicht nur um die SPD – immer erst wenn es zu spät ist: Sie sind einfach plötzlich nicht mehr trendy und modern.

Ja, wir bräuchten mehr soziale Gerechtigkeit. Viele Dinge lassen sich auch einfach fassen. Wer Vollzeit arbeitet, muss, egal was er tut, von seiner Arbeit auskömmlich leben können. Wer Kinder hat, muss einen entsprechenden Mehrwert bekommen, der seine Kosten und Leistungen einigermaßen ausgleicht. Wenn jemand alt wird und in Rente geht, muss er, natürlich auch sie, von der Rente leben können. Wenn jemand pflegebedürftig wird, dann sollte er nicht in ein Altenheim geschoben werden, das aus Rumpelkammern besteht, verwaltet von überforderten Pflegerinnen und Pflegern. Und, weil der Sinn für Gerechtigkeit auch immer auf den Kontrast sieht: Der obere Teil der Gesellschaft darf sich nicht einfach auf Kosten des anderen Teils mehr oder weniger selbstverständlich und also schamlos bereichern.  #129.1 ... – So, und jetzt fragen wir uns, welche der Parteien diese doch sehr schlichten Forderungen auch tatsächlich umsetzen kann, umsetzen wird.

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Das steht dann, bereinigt von Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler, und später noch ein wenig ergänzt, hier. Also HIER.