Dienstag, 22. September 2009

Die Mord-Gesellschaft

Ist es eine Sache der prompten, ständig verfügbaren Berichterstattung, dass einem Angst und Bange werden kann in diesen Tagen? Nach München-Solln geht es weiter. Ansbach. Nun Biesigheim. Angst und Bange auch wegen der Art und Sprache der Berichterstattung, der Vorfälle, der Wortschablonen bei den Stellungnahmen, der grotesken "Nebensächlichkeiten", die da auftauchen.

Bürgermeister Steffen Bühler war gestern am frühen Morgen von der Tötung des jungen Besigheimers verständigt worden. Der Vorfall sei bedauerlich und schrecklich und für die Angehörigen und Freunde des Opfers nur schwer zu verarbeiten. Eine unmittelbare Beziehung zum Winzerfest bestehe aber nicht, betonte der Bürgermeister am Rande der großen Weinprobe in der Alten Kelter. Der junge Besigheimer sei nachweislich nach Schließung aller Lokalitäten getötet worden, abseits vom Festgeschehen. Er sehe keinen Grund, am Ablauf des Festes Abstriche zu machen.

Beinahe an der gleichen Stelle war es vor rund drei Jahren während der Fußballweltmeisterschaft ebenfalls zu einer Bluttat mit tödlichem Ausgang gekommen. Nach einem Streit mit einem 22-Jährigen war ein 57 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Der Täter wurde damals zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Weitere Hinweise erhofft sich die Polizei von den Aussagen einer Radfahrerin, die gegen 6.30 Uhr vom Bahnhof kommend am Tatort vorbeigefahren ist und dort einen Apfel verloren hat.

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