Mittwoch, 30. September 2009

Sprachliche Feinheiten

WELT Online vermeldet in einer Mail-Mitteilung, die eine Presseschau enthält, dies:

Zukunft der SPD
Daniel Friedrich Sturm vermutet in der Welt, dass Gabriel Steinmeier schon bald in den Schatten stellen könnte. Er fordert außerdem, dass Nahles und Gabriel die Mitte nicht aufgeben dürfen. SPD sein oder Sekte*

Das war nicht schwer zu verstehen. Wir wissen ja, wer die Herren Gabriel und Steinmeier sind. Interessanter aber ist natürlich, sprachlich gesehen, die kurze Irritation, die eintritt. Bevor das Sprachzentrum zurechtrückt: "Ach so! Natürlich! Gabriel ist kein Vorname des Herrn Steinmeier. Gemeint ist, dass der Gabriel den Steinmeier schon bald in den Schatten stellen könnte.

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Und in derselben Aussendung auch noch ein Hinweis auf Brigitte Seebachers sprachkritische Westerwelle-Einführung. Ein längeres Zitat hieraus:

Und dann wird die Partei, die sich liberal nennt, gewiss auch dem Freiheitsgebot in der Forschung zum überfälligen Durchbruch verhelfen. Auf dass der Hokuspokus, der mit der Ethik getrieben wird, aus dem öffentlichen Diskurs verschwinde. Kampf dem Phrasentum! Und Schluss mit den falschen Versprechen! Die Arbeiter gehören geschützt, nicht die Arbeitsplätze.

Die gerade Linie aber nutzt nur, wenn sie gehalten und erklärt und nicht bei jedem kleineren Beben verlassen wird. Das dürfte so schwer nicht werden. Attacke ist nicht in Sicht. Solange nicht, wie vom rötlichen Milieu Leistungs- und Lastenträger aller Art verschreckt werden. Im Wettbewerb um die schönste Gerechtigkeitsparole darf man sich auf ein Massaker freuen. Rot-Rot ein Gespenst? Nicht mal das! Es geistert ohnehin nur dort herum, wo man sich aushalten lässt - von finanzstarken Ländern und dem Bund.

Westerwelle hat freie Fahrt. Mag er die Dame [Angela Merkel] zum Jagen tragen.

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* Der Artikel dazu steht hier.

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