Westerwelle hat sich geweigert, eine Frage eines BBC-Reporters auf englisch zu beantworten. Und wir erfahren:
Der BBC-Reporter hat Westerwelle vor Hunderten Journalisten und Dutzenden Kameras gefragt, ob er eine Antwort zur Außenpolitik auf Englisch erhalten könne. Der lehnte das, zugegeben brüsk, ab. Dennoch ist seine Reaktion in der Sache eine pure Selbst- verständlichkeit. Weil der FDP-Chef Außenminister werden möchte, hat er sich schon bekannt gemacht mit den Gepflogenheiten auf dem diplomatischen Parkett.
Dort gilt: Bei Statements mit internationalem Bezug redet man besser in der Muttersprache. Weil es auf jede Nuance ankommt. Weil es klüger ist, einmal unhöflich zu sein, als später diplomatische Verwicklungen mühsam wieder entwirren zu müssen. Ressentiments gegen die Briten? Nonsens. Westerwelle bot dem Reporter sogar an, bei einer gemeinsamen Tasse Tee gern englisch zu parlieren.
Und dann weiter:
Es wäre übrigens ein interessantes Experiment, David Miliband oder Hillary Clinton mal auf Deutsch zu befragen. Oder, um sich das peinliche Augenbrauenzucken zu ersparen, doch besser auf Englisch – dann wäre auch gleich zu besichtigen, ob all die Westerwelle-Spötter denn selbst über Fremdsprachenkenntnisse auf Oxford-Niveau verfügen. Der Oberliberale spricht übrigens ein Schulenglisch, das dem vieler seiner Vorgänger durchaus überlegen ist. Wurden Joschka Fischer oder Frank-Walter Steinmeier deshalb mit Häme übergossen?
Hübsche Bemerkungen. Wobei das Erstaunliche doch ist, dass Joschka F. am Ende sehr gut auf Englisch parlierte. Von Steinmeier ist das nicht klar. Will heißen: Ich weiß es nicht. Aber klar ist schon: Feinheiten sagt man besser in der Muttersprache.
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