Freitag, 12. Juli 2013

Ed

Reden wir mal über Ed Snowden.

"Hallo, mein Name ist Ed Snowden", beginnt es. "Vor etwas mehr als einem Monat hatte ich eine Familie, ein Haus im Paradies und lebte in großem Wohlstand. Und ich hatte die Möglichkeit, ohne jede Ermächtigung Ihre Kommunikation zu durchsuchen und zu lesen." Letzteres aber sei eine Verletzung elementarer Grundrechte.
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"Diese ungesetzliche Bedrohung macht es mir unmöglich, nach Lateinamerika zu reisen und dort Asyl zu genießen, wie es mir angeboten wurde", sagte Snowden. "Daher bitte ich um Ihre Unterstützung dabei, von den betroffenen Nationen freies Geleit zu bekommen. Ebenso bitte ich Russland um Asyl für die Dauer, bis diese Staaten mir eine freie Reise ermöglichen." (Süddeutsche Online)

Nun denn: Entweder haben die USA mit dem Abhören und umfassenden Beobachten (a) ihr geltendes Recht verletzt oder (b) nicht. Wenn sie es getan haben, müssen sie Snowden in Ruhe lassen, als Kronzeugen vernehmen. Haben sie es nicht verletzt, dann muss er vor Gericht. Zwischen (a) und (b) verläuft die Grauzone des Geheimdienstlich-Faktischen und der schieren Macht, die, wahrscheinlich ernsthaft, ihre Bürger beschützen will. Mit allen Mitteln. Und aus dieser Grauzone heraus wird Snowden nun gejagt. Und weil auch Putin keine solchen Leute in seinen Reihen haben möchte, will er Snowden loswerden. Irgendwo auch wieder der alte Spruch: "Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter." Russland hat es ganz gern, dass die USA Schwierigkeiten sind, aber ...

Nicht vergessen: Das mit Familie, Haus und Wohlstand wird schon stimmen. Also ist Ed vielleicht doch ein Held der USA und deren Regierung weiß es nur noch nicht?