Sonntag, 17. Januar 2016

Schwarzer, Wizorek und ...

... das Feministische* an sich.

Im SPIEGEL eine Diskussion zwischen Alice Schwarzer und -- Moment -- ja, Anne Wizorek. Als SPIEGEL-Abonnent habe ich das in der Papierausgabe gelesen. Schon in der Hausmitteilung wird Frau Wizorek als "#aufschrei-Initiatorin" eingeordnet. Anlass der Diskussion: Köln, natürlich. Aber auch und grundsätzlicher, die Positionen zwischen verschiedenen Feminismus-Faktionen. Hier: die älteren gegen die jüngeren Feministinnen. (Daneben gibt es noch die Frauen -- zum Exemplum Ronja von Rönne --, die erklärtermaßen mit Feminismus gar nichts am Hut haben.)

Dass die Realität komplex ist, manche sagen ja schon: überkomplex, das findet sich dann hier, in der WELT. Wollte da jemand, der kein Schlichtgemüt ist, bei der Komplexität-These widersprechen? Wohl kaum.

"MEINUNG FLÜCHTLINGE UND SEXISMUS 16.01.2016 Erstaunlich, wie Feministen die Realität ausblenden | Nach Köln erlebten Linke einen Realitätsschock. Nun tun sie so, als seien die Vorkommnisse Teil des alltäglichen Sexismus wie beim Oktoberfest, um das Problem bloß nicht zu "islamisieren". || Von Reinhard Mohr || ... | Fünf Freunde warten an der Bushaltestelle. Die Wirklichkeit ist und bleibt komplex | Seit Längerem hat sich in der Bundesrepublik ein neubürgerliches Milieu entwickelt, dessen soziologische Skizzierung inzwischen zum Teil karikaturhafte Klischeebilder hervorruft. Man fürchtet amerikanische Chlorhühnchen, die globalen Finanzmärkte und den Verfassungsschutz, der die NSU-Terroristen gewähren ließ. | Dass man gegen Rassismus, Sexismus und Diskriminierung ist, versteht sich von selbst – die Inkarnation jenes guten Gewissens, das nur ein schlechtes Gewissen sein kann. Sein Leitmotiv: Der Westen ist an allem schuld. Also "wir". Wer sonst. So ist es nur logisch, dass das Bewusstsein dieses biedermeierlichen Weltbilds keine äußeren Feinde kennt. Das Böse hockt ja im eigenen Land."

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* Das Neutrum muss sein, weil: der Feminismus ist ja wieder so ein Wi(e)derspruch in sich.