Ein Mann wünschte sich von einem ausländischen Bekannten, als der ihn fragte, was er ihm denn schenken könnte, eine Kleinigkeit. Ein Schriftzeichen in der fremden Schrift des Bekannten. Wie groß denn das Zeichen sein solle, fragte der Bekannte. Nun -- nicht groß, sagte der Mann. Wenn es so groß wie ein Postkarte sei, würde das genügen. Der Bekannte entschuldigte sich in den darauffolgenden Wochen mehrfach. Das Zeichen würde von einem Kalligraphen in seiner Heimat geschrieben, und das brauche Zeit.
Nach einem halben Jahr brachte der Bekannte dem Mann ein Päckchen. Der Mann packte es aus. Es enthielt ein Papier ungefähr 2 mal 3 Meter groß, und in der Mitte, umsäumt von kleinen Schriftzeichen, prangte ein größeres Zeichen, ungefähr so groß wie eine Postkarte. Und der Bekannte sagte: Ja, das anzufertigen sei sehr schwierig gewesen. Denn ein Zeichen dieser Größe verlange nach der herkömmlichen Sitte seine Landes eine bestimmte Größe des umgebenden Papiers, und normalerweise seien die Zeichen winzig. Schriebe man ein Zeichen aber so groß, dann müsse das Papier entsprechend vergrößert werden. Darum habe es auch so lange gedauert.
[Frei nach einer wahren Begebenheit.]
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