Mittwoch, 13. November 2013

Der Meister darf das!

Die verschiedenen Maßstäbe:

... Zweitens hat de Winter sich für diesen Roman die Arbeitskleidung von Philip Roth ausgeliehen, genauer gesagt: von jenem Philip Roth der mittleren Schaffensperiode, der ein verwirrendes Spiel mit Identitäten spielte und Wirkliches und Erfundenes frech durcheinander wirbelte. "Ein gutes Herz" ist also eine Collage: In dem Buch treten neben erfundenen Leuten wie Max Kohn auch Gestalten der Zeitgeschichte auf – Job Cohen, der langjährige Bürgermeister von Amsterdam, Geert Wilders, der Chef der rechten "Freiheitspartei", und nicht zuletzt Theo van Gogh. Dieser niederländische Filmemacher wurde 2004 von dem muslimischen Fundamentalisten Mohammed Bouyeri auf offener Straße angeschossen, dann versuchte Bouyeri, ihn zu enthaupten, dann stach er ihm ein Messer tief in den Körper. (welt.de)

Wenn das ein anderer macht, "ein verwirrendes Spiel mit Identitäten" spielen, dann sagen die Kritiker wahrscheinlich, dass dieser Schriftsteller einen kruden, schlecht zu lesenden Roman zusammengeschustert hat. Einen Roman, bei dem man nie weiß, woran man nun ist. 

Ja, ja, erst der schon bekannte große Meister darf die Form zerbrechen?