Samstag, 9. August 2014

Liebe deutsche Verlage ...

...ihr seid immer schon Wirtschaftsunternehmen gewesen, die sich geschickt als Kulturbewahrer* geriert haben. Und ihr hattet das sättigende Gefühl der Macht: Diejenigen, die euer Lektorat akzeptiert und "herausgebracht" hat, die durften sich Schriftsteller nennen. Die anderen eben nicht. Nun ist es soweit, dieses Geldverdien- und Kulturmachtmodell trägt dank der technischen Entwicklung und dank Amazon nicht mehr.  An die Stelle der Verlage alten Schlags werden mietbare Dienstleister treten, die lektorieren und formatieren. Wenn das eine Autorin oder ein Autor nicht selbst hinbekommt. Was gelesen wird, entscheiden die Leser, die in ein Buch hineinschauen können.

"Verlage wollen Zusatzkosten nicht tragen || Bei den Verlagen sorgt der Vorstoß offenbar derzeit für erhebliche Unruhe. Sie sollen die Zusatzkosten tragen. „Amazons Plan bedeutet eine Vervielfachung der Wege und der damit verbundenen Kosten für die Verlage“, monierte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, gegenüber „Welt“. | „Wir sind nicht bereit, die zusätzlichen Kosten zu übernehmen“, hieß es auch bei einem der größten deutschen Buchproduzenten, schrieb die Zeitung. Dies sei „die Linie, die sich generell durch die Verlage zieht.“"

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* Die Wissenschaftler mussten immer schon "Durckkostenzuschüsse" bezahlen. Im Regelfall ohne je etwas davon zurückzubekommen. Ich vermag ob der neuen Entwicklung einfach nicht zu trauern. Meine Meinung, in Kürze: Natürlich ist alles eine Frage der wirtschaftlichen Macht. Das Verlagsmodell, ein Dino-Modell seit langem schon, geht seinen natürlichen Weg.

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Ich habe das heute, 7. November 2014, mal im Wikipedia-Café zur Diskussion gestellt. Mal schauen, wie da die Meinungen so sind.