Donnerstag, 27. Juni 2019

"Klammheimliche Freude"

Gelesen und notiert:

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Was immer wieder, nicht nur hier, erstaunt: Es ist offenbar unglaublich schwer, einen halbwegs sachlichen Standpunkt einzunehmen und einzuhalten. Lese ich die Kommentare hier, bekomme ich den Eindruck: Steht Kommentator*in X auch nur ein wenig abweichend von der Mitte auf der politischen Links-Rechts-Skala, schon wird z. B. die Einzeltäter-These und das situative Große und Ganze auch höchst unterschiedlich gesehen.

Nachgeschaut deshalb, beim Göttinger 'Stadtindianer':

"Meine unmittelbare Reaktion, meine ‚Betroffenheit‘ nach dem Abschuß von Buback ist schnell geschildert: Ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen. Ich habe diesen Typ oft hetzen hören. Ich weiß, daß er bei der Verfolgung, Kriminalisierung, Folterung von Linken eine herausragende Rolle spielte.“

'dem Abschuss von Buback'! -- Von welchem Grad der Abweichung von der Mitte nach rechts, würde heute jemand wohl vergleichbar, nur eben rechts, formulieren? Und welcher Linke unterstellt jedem "ein wenig Rechten" sehr schnell, dass er bei dem Lübcke-Mord 'klammheimlich' so empfindet?

Es ist ein Kreuz mit der Politik und den Gefühlen! (zeit.de)

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