"Erst mit 38 begann sie zu studieren. Nach ihrer Promotion mit 43 hinterfragte und revolutionierte sie die bis dahin patriarchal geprägte Geschichtsschreibung. Als Vorkämpferin der Frauenbewegung begrün- dete die heute emeritierte Professorin für Geschichte an der University of Wisconsin-Madison ein neues, feministisches Geschichtsbewusstsein - etwa mit ihren Büchern "Die Entstehung des Patriarchats" (1986) oder "Die Entstehung des feministischen Bewusstseins" (1993)."
Für Historiker ist immer die Frage, ob es eine Sicht auf Geschichte aus der Perspektive X, hier also die feministische Perspektive geben darf / sollte / notwenig geben muss. Das westlich-nachaufklärerische Bewusstsein hat sich viel darauf zugute gehalten, dass es eine "objektive" Sicht geben muss, wenn es eine wissenschaftliche Sicht sein soll.
Dann kamen die Angriffe aus dem Bereich der "Linken"; schließlich hatte Marx die Parteilichkeit, im positiven Sinn, postuliert. Einwände: Alle selbstüberzeugten Extremisten haben auf die Parteilichkeit gesetzt, auch die extrem rechten.
Dann die Konstruktivisten. Die die Wirklichheit prinzipiell für eine Konstruktion halten. Beide Kritiken haben was Gemeinsames und etwas sehr Trennendes. Was sagen die Historiker dazu?
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