Sonntag, 14. Juni 2009

Professoren-Nachlass

Ein mir bishlang unbekannter Professor Mielke (88, Schreibung des Namens noch unklar*) sucht ein Archiv für seinen Nachlass. Bis hin zu tiefer Rührung vernehme ich wieder einmal, wie Menschen über ihren Tod hinaus planen. Ich würde Prof. Mielke -- aber welch unangemessene Haltung meinerseits ist das! -- raten, seinen Nachlass in feuchtigkeitsfeste Kisten verpacken zu lassen und diese Kisten irgendwo im Walt vergraben zu lassen. Menschen, die so was gegen bescheidenes Entgeld machen, müssten sich finden lassen. Ich würde das auch -- Laien-Meinung -- angesichts der obwaltenden Umstände auch nur für halbwegs illegal halten. Das mit dem Vergraben, meine ich. Oder wenn doch, dann eben im Keller des vielleicht vorhandenen eigenen Hauses einbetonieren.
Und dann hinterlässt der Professor Mielke bei ein paar wissenschaftlichen Institutionen einfach ein Kuvert mit dem Hinweis, dass das, dieses Kuvert, erst 50 Jahre nach seinem Tod geöffnet werden darf. In dem Kuvert ein Lageplan der wasserfesten Kiste. Dann endlich interessiert sich die Welt für seine Forschungen. Garantiert! (Zu der Sendung im BR5, Funkstreifzug. 9:27)

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* OK, die Schreibung des Namens nach dem Gehör war richtig. -- Fund hernach:

Provenienzprinzip versagt

Nach dem Provenienzprinzip müsste die Universität, an der Mielke zuletzt gelehrt hat, die Forschungsarbeit archivieren. Aber die TU Berlin sieht sich dazu personell und räumlich nicht in der Lage. Auch die TU München, Museen und andere Archive haben abgewinkt. Der 88-jährige Treppenforscher Mielke glaubt zu wissen, wo sein Lebenswerk landen wird: "Auf dem Sperrmüll." (Quelle. URL kann sich ändern.)

Und was macht ein Treppenforscher? Siehe hier!

Noch eine Idee: Abfotografieren / scannen des Vorhandenen, und dann digital lagern. Wenn natürliche echte Treppen und Treppenteile archiviert werden müssen, wird es freilich schwierig. Das wäre dann sozusagen ein weiterer Treppenwitz der Wissenschaftsgeschichte.

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