Ich stelle mal bei Wer-Weiss-Was.de Flugzeug-Experten die folgende Frage:
"Das Air-France-Unglück von gestern bringt mich auf eine Frage, die ich mir vorher schon oft gestellt habe: Warum wird, bei heutigen technischen Möglichkeiten, nicht eine Art "Direkt-Flugschreiber" installiert, der, sagen wir: jede Minute die wichtigsten Daten des Flugzeugs an eine Zentralstelle als Datenpaket funkt? GPS-Position, Vertikal- und Horizontal-Bewegungen des Flugzeugs, usw. Sprechen eigentlich technische Gründe gegen eine solche Maßnahme? Statt dass man auf Blackboxes irgendwo auf dem Meeresgrund angewiesen ist?!"
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Mal sehen, was die Experten antworten. Ab hier die Antworten, in der Reihenfolge des Eingangs:
von zft: "Die 3D-Postionsdaten von jedem Fluggerät werden schon lange von Militärsatelliten aufgezeichnet - d.h. das Militär weiss ganz genau wo der Airbus runter ist. Dass der Box oder den Bojen die Locator-Batterien ausgehen könnten, ist unwahrscheinlich. Macht die Berichterstattung aber spannender. -- Die Idee des 'Direkt-Flugschreibers' ist gut. Die Ausrede, dass man die Datenflut nicht bewältigen könnte, gilt heute nicht mehr. Die Idee des "Direkt-Flugschreibers" ist gut. Die Ausrede, dass man die Datenflut nicht bewältigen könnte, gilt heute nicht mehr."
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Ergänzungen von zft: "Es scheint so, dass dein "Direkt-Flugschreiber" schon implementiert ist: 'Zehn Minuten später schickte das Flugzeug dem Bericht der brasilianischen Zeitung zufolge eine ganze Serie von Funkmeldungen, die darauf hindeuten, dass der Autopilot abgeschaltet und das Computersystem auf eine alternative Energieversorgung umgeschaltet wurde. -- Auch Experte Großbongardt berichtete, dass automatisch gemeldet wurde, die Crew habe den Autopiloten abgeschaltet, um das Flugzeug von Hand zu steuern. Er bezog sich dabei auf Informationen der Air France, die derzeit in Expertenkreisen erörtert würden. 'Dann gab es zwei bis drei Minuten lang eine Flut von Fehlermeldungen: Das Navigationsgerät fiel aus, die Bordbildschirme wurden schwarz.'" (Quelle: tagesschau.de)
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"Die Fachleute wollen, dass das Bordsystem alle Daten, die in der Black Box festgehalten werden, über ein Satellitensystem direkt an die Leitzentralen der Fluggesellschaften meldet.
Dazu sei es technisch nicht notwendig, die Flugzeuge groß aufzurüsten, sagte der US-Sicherheitsexperte und ehemalige Vizechef des National Transportation Safety Board, der Untersuchungsbehörde für Flugunfälle in den USA, Robert Francis, dem SPIEGEL. Es reiche, die Software des bereits existierenden Kommunikationssystems Acars umzuschreiben, und schon verwandle sich das System in eine Art Online-Black-Box." (Quelle: spiegel.de)
Dazu sei es technisch nicht notwendig, die Flugzeuge groß aufzurüsten, sagte der US-Sicherheitsexperte und ehemalige Vizechef des National Transportation Safety Board, der Untersuchungsbehörde für Flugunfälle in den USA, Robert Francis, dem SPIEGEL. Es reiche, die Software des bereits existierenden Kommunikationssystems Acars umzuschreiben, und schon verwandle sich das System in eine Art Online-Black-Box." (Quelle: spiegel.de)
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Meine Anmerkung: Perfekt ist die Direkt-Datenübertragung erst dann, wenn es unmittelbar nach einem Unglück wie dem vorliegenden keine offenen Fragen mehr gibt. Helfen würde wahrscheinlich etwas ganz Menschliches, nämlich die Übermittlung der Crew-Gespräche im Cockpit. -- Zu der SPIEGEL-Meldung kann ich nur sagen: Aha! Schau an!
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