Freitag, 6. Januar 2012

Killerspiele (revisited)

Ich muss bei der Frage der Niederlagen-Geilheit natürlich an all jene denken, die gerne Killerspiele spielen und aufheulen, wenn man diese Spiele Killerspiele nennt. Sie wollen sich doch nur messen, wollen nur spielen. Die Frage, warum sie dann nicht auf rote oder grüne Quadrate ballern und Punkte zählen, warum da Blut spritzen muss, die Frage wird einfach ignoriert. (1, 23)

Ach, und wer es mag, der sei darauf hingewiesen: Die Aussage, dass vieles in Diskussionen vom Verständnis von Begriffen, von Definitionen mithin abhängt, ist richtig. Und dennoch: Wenn am Ende die Defintionsfrage zum Eskapismus wird, ist es natürlich auch nicht mehr lustig:

"Um die Frage zu beantworten, ob „Killerspiele“ durch das US-Militär entwickelt wurden, wäre eine Definition hilfreich, die erklärt, was ein „Killerspiel“ ausmacht. ..."

Wie geht man also vor? Vorschlag zur Richtung: Man stelle sich die Extremfälle vor.

1. Kein einziger der School-Shooter hat jemals Ego-Shooter gespielt.
...
n/2. Der Anteil der School-Shooter, die Ego-Shooter gespielt haben, entspricht exakt dem durchschnittlichen Anteil an der Zielgruppe. (Beispiel: 3% der SS und 3% der Menschen im Alter von 15-25 spielen ES.)
...
n. Ganz allein die School-Shooter haben Ego-Shooter gespielt, sonst niemand.

Dann kommt man relativ schnell darauf, dass rationale Antwort eine statistische Untersuchung notwendig macht. Frage dabei: Wie viel höher ist der Anteil der -- verallgemeinern wir endlich -- gewaltbereiten Jugendlichen, die ES spielen, gegenüber der Gesamtheit. Dass die Rate höher, nicht niedriger ist, davon gehe ich einmal aus. Muss aber nicht so sein.

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Artikel, lang und differenziert, den ich erst noch auf Papier durchlesen muss.

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