Dienstag, 10. Januar 2012

"Finanztransaktionssteuer" Was lehrt uns das?

Was lehrt und die Tatsache, dass es Probleme gibt, eine Steuer auf den Börsenhandel zu legen?  Zitat:

"Ein Blick in die Vergangenheit ... . Bereits 1985 hatte Schweden eine nationale Börsenumsatzsteuer eingeführt. Das Ergebnis war niederschmetternd. Der Handel mit Anleihen ging innerhalb einer Woche um 85 Prozent zurück, der mit Derivaten sogar um 98 Prozent. Der Aktienhandel verlagerte sich zu einem Großteil nach London. Entsprechend verheerend fiel die Bilanz für die Steuerkasse aus: Das schwedische Finanzministerium erwartete Einnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden schwedischen Kronen. Tatsächlich brachte die Steuer im Schnitt 50 Millionen Kronen pro Jahr ein. 1992 schaffte die Regierung die Steuer wieder ab."

Doch wohl schlicht: Dass der Finanzjongleure die Politik vollständig in der Hand haben. Glückwunsch, ihr Politik-Dödel! Sich von den Finanz-Dödeln so an die Wand spielen zu lassen! Was für eine Leistung!

Damit sich da Menschen ohne besondere Kenntnisse nicht verschätzen. Ich habe es gestern im Radio gehört und zur Sicherheit heute noch einmal nachgeschlagen:

"Der Steuersatz soll laut internen Berechnungen der Europäischen Kommission 0,1 Prozent auf den Handel von Aktien und Anleihen und 0,01 Prozent für Derivate von Aktien und Anleihen betragen."


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Menschen leben doch immer noch in Ländern. Rufen wir unseren Tradern und Bänkern doch einfach das zu, was wir seinerzeit auch gesagt haben: "Ja, dann geht doch rüber! Geht doch rüber ... nach England!"

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Eine zugegeben etwas gewagte Analogie: Wenn man die reine Erpressung, mit Kindsraub und allem Drum und Dran, für 20 Jahre freigeben würde, dann würden anschließend die Erpresser-AGs, die sich in der Zwischenzeit gebildet haben, jammern, wenn man die Erpressung unter Strafe stellen und wieder abschaffen wollte. "Das kostet Tausende von Arbeitsplätzen!" Oder, schon drohender: "Dann wandert dieser große Industriezweig nach Sizilien aus!" 

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