Dienstag, 17. April 2018

'Populismus', ein unsinniger Begriff

Das wollte ich doch noch festhalten! Aus dem Wikipedia-Café wieder mal. Und, ja, den Gauweiler, den hatten wir in ähnlichem Zusammenhang hier schon mal.

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Am besten gefällt mir des Gauweiler-Peters Ansicht, dass Populismus ein ziemlich unsinniger Begriff ist in einer Demokratie und in keiner rationalen poltischen Theorie haltbar ist. ("... Ein bewusst missverständlicher Begriff. Und nehmen Sie das Wort vom Gutmenschentum. Das soll eine bestimmte Haltung total abwerten, ist als Kritik aber auch nicht zu Ende gedacht. Denn wer wollte ernsthaft ein Schlechtmensch sein? Genauso ist es mit dem Populismus. Es ist ein negativer Kampfbegriff. Populistisch, das sind ja immer die anderen, das ist man nie selbst. Um sich von ihnen abzugrenzen – als etwas Besseres. || ZEIT: Und trotzdem bezeichnen Sie sich selbst als Populisten. || Gauweiler: Weil ich, wie Sie ja schon bemerkt haben, ein leicht provokatives Element in mir trage." (Interview in der ZEIT 51/2016)) In keiner Theorie und Demokratie jedenfalls, die mit dem Ideal des "mündigen Bürgers" daherkommt. Natürlich hat "das Volk" in seiner Mehrheit (!) niedere politische Instinkte. Die Moral muss man sich nämlich leisten können. Diese Instinkte haben allemal mit Geld und Macht zu tun. Aber was folgt daraus? Dass man nicht an diese Instinkte rühren darf? Wenn es um die Macht und die Machterringung geht? Da lachen ja die Hühner! Unter kritisch denkenden, freien Menschen geht die Überlegung so: Auch in einer Demokratie muss die Macht verteilt werden. Da werden die einen an die Instinkte appellieren, die anderen werden diesen Appell anprangern. Diese anderen sind genauso um die Erhaltung ihrer Macht und ihrer Pfründe bemüht wie die vorgeblichen Populisten. Nur halt mit dem Mäntelchen des vorgeblich moralisch Besseren. Die Politiker müssen in einer Demokratie aufs Volk hören, und anschließend kommt das freie Gewissen des repräsentativen Abgeordneten, der, nun ja: eigentlich, nur seinem Gewissen verpflichtet ist. Und immer mal wieder der Partei-Disziplin. Ohne letzere -- ja wo kämen wir denn da hin?! -- Um das nächstliegende Beispielefeld zu nehmen: Wenn durch Flüchtlinge Wohnraum in den Großstädten belegt wird, während ärmere Leute, die schon immer in diesen Städten leben, keine Wohnung finden -- ja mei, dann ist der Konflikt halt da und verständlich. Und wenn die mit den niedrigen und niedrigsten Renten mal gegenrechnen -- oder besser: gegenrechnen lassen --, was für "die Fremden" an Geld da ist, wie viel diese Asyslpolitik wirklich unterm Strich kostet, auch weil sie vielen Rechtsanwälten Lohn und Brot gibt, ja nun, dann ist da wieder ein Konflikt. Und das mit dem angeblich vorhandenen vielen Geld, da lachen doch die Hühner noch einmal! Dann führen wir doch eine Mindestrente von 1.200 Euro / Monat ein und lassen uns vorrechnen, warum das aber so was von gar nicht geht! 9. Februar 2018

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Ja, und die anderen haben vorher und nachher was gesagt. Aber das wird mir jetzt zu lang. Mehr im Archiv des Cafés.