Im neuen SPIEGEL ein lesenswertes Interview mit Craig Venter, der, ausgerechnet er, voller Demut -- nein, nicht verkündet, sondern einfach sagt, dass die Genom-Entschlüssler im Grunde genommen wenig bis nichts wissen, weil sie zwar die Buchstaben der Erbinformation auflisten, aber den so gewonnenen Text nicht lesen, also nicht mit Sinn erfüllen können. "Wir wissen nichts", so der Titel über dem Interview.
Wenig später kommt mir der Gedanke, dass wir vielleicht mehr als durch Genom-Darstellung über den einzelnen Menschen wissen, wenn wir verfolgen, angesichts welcher Tatsache oder Textstelle dieser Mensch spontan in schallendes Gelächter ausbricht. Ich zum Beispiel, ich musste wenig später, bei der Lektüre eines anderen SPIEGEL-Artikels schallend lachen. (Meine Frau sagt: Ich hätte meckernd gelacht. Natürlich nicht sehr freundlich solch eine Bemerkung. Nun ja, das Leben halt.)
Welche Stelle also? "Hurensöhne unter sich". Es geht um das Desaster der französischen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika. Und da steht dann das:
"Hektische Pressekonferenzen folgten, Krisengespräche, viel Gerenne auf Fluren, eine Erklärung wurde öffentlich verlesen, in der sich die Mannschaft mit Anelka solidarisierte und die doch nicht von der Mannschaft allein stammen konnte, weil sie, wie ein Funktionär fein bemerkte, "keinen einzigen Rechtschreibfehler" enthielt."
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