Sonntag, 9. Februar 2014

BILD-Girl Susanne

Als Adelprädikat wird auf dem Appetizer Susannes Satz überliefert: "Ich hatte schon 45 Männer". Sie scheint da Buch zu führen. Wie sonst kann sie wissen, dass es genau 45 waren. Aber vielleicht ist das auch nur so gesagt. Eine runde Zahl eben. Nun denn. Eine Einladung, das BILD-Girl Susanne als einen Teil der BILD-Popkultur einmal näher anzuschauen. Von den 45 Männern sagt sie in dem kleinen Film nichts. Wenn ich das nicht aus Verlegenheit überhört habe. Aber dass sie aus Waldbröl kommt. Wo liegt das eigentlich? "Waldbröl ist eine Stadt im Süden des Oberbergischen Kreises in Nordrhein-Westfalen (Deutschland)." Susannes Akzent klingt allerdings nicht nach Oberbergischem Kreis. Anyway. Ihr Freund ist eines ihrer "Hobbys", und nach dem Hobby-Freund kommen gleich ihre Hunde. "Als Kinderersatz."

Aufgabe für die Kulturgeschichte der Gegenwart: Die Äußerungen von 100 BILD-Girls abtippen und analysieren. Ohne auf die Mädchen herabzuschauen, ohne sich über sie lustig zu machen. Sachlich. Dann Schlussfolgerungen ziehen, auch über Ausbeutungsverhältnisse. Über das Vorführen von Menschen, die einmal in der BILD, einmal im Fernsehen sein wollen. Hypothese: Eigentlich müsste der Presserat viel, viel früher eingreifen. Der Widerstreit von Freiheit und Verführbarkeit zum Bösen geht heute immer für die zerstörerische Freiheit aus.