Donnerstag, 27. Februar 2014

Herr Keuner, der Denkende

Heute morgen spontaneamente daran gedacht. An die Keuner-Geschichten. Gesucht. Und sieh da -- Brechts Keuner-Geschichten sind im Netz. Nur halt -- nicht sorgfältig redigiert.

Als Herr Keuner, der Denkende, hörte daß der bekannteste Verbrecher der Stadt New York Ein Spritschmuggler und Massenmörder wie ein Hund niedergeschossen und Sang- und klanglos begraben worden sei Äußerte er nichts als Befremden."Wie", sagte er, "ist es so weit Daß nicht einmal der Verbrecher seines Lebens sicher ist Und nicht einmal der zu allem bereit ist (?) Einigen Erfolg hat? Jeder weiß, daß die verloren sind Die auf ihre Menschenwürde bedacht sind.

So also sollte es wohl heißen. (Wobei man die daß- / dass-Frage natürlich nach Geschmack entscheiden muss, und das letzte Anführungszeichen kann auch ein Problem sein. Aber soll man wörtliche Rede über die Absatzgrenzen hinweg gehen lassen?).

Als Herr Keuner, der Denkende, hörte, dass der bekannteste Verbrecher der Stadt New York, ein Spritschmuggler und Massenmörder, wie ein Hund niedergeschossen und sang- und klanglos begraben worden sei, äußerte er nichts als Befremden. "Wie", sagte er, "ist es so weit, dass nicht einmal der Verbrecher seines Lebens sicher ist? Und nicht einmal der, der zu allem bereit ist, einigen Erfolg hat? Jeder weiß, dass die verloren sind, die auf ihre Menschenwürde bedacht sind."

Hat da jemand mit der Hand getippt und nicht mehr durchgelesen? Und die Frage ist dann natürlich auch, ob das Copyright auf die Texte Brechts schon erloschen ist. Der arme tote BB, 1898-1956. 1956+70 = 2026! Da sind es noch ein paar Jährchen hin.

Aber wer weiß, vielleicht ist das Urheberrecht tatsächlich längst obsolet geworden, und der arme Sven Regener schreit sich vergebens die Kehle wund.