Sonntag, 2. September 2018

Grenzen der Argumentation

ZEIT-Kommentar zu einem Kommentar. (Freischaltung offen. > Freigeschaltet.)

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"Und warum schreibt eigentlich keiner ein Buch, das es sich zur Aufgabe macht, Sarrazin zu widerlegen? Vielleicht wird es ja auch ein Bestseller?"

Faszinierend, dass das nicht geschieht, oder? Müsste doch ein leichtes sein, wenn seine Darstellungen so offensichtlich falsch sein sollen.

Gleiches gilt übrigens bezüglich der immer mal wieder von Altparteienpolitikern aufgestellten Forderung, man müsse "die Rechten" oder "die AfD" mit Argumenten stellen. Darauf warte ich auch schon lange, aber da kommt wenig bis nichts, was über den sattsam bekannten oberflächlichen Rassismus-/Nazi-Vorwurf hinaus geht.

Antwort auf #23 von BDLB

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"... man müsse 'die Rechten' oder 'die AfD' mit Argumenten stellen. Darauf warte ich auch schon lange, aber da kommt wenig bis nichts..."

Ich nehme mal an, dass ist deshalb so, weil es da gar nicht mehr um Argumente geht, sondern um vage Einstellungen und Bauchentscheidungen.

Ein wenig weg vom Thema hier, nur zur Verdeutlichung:

Nehmen wir mal an, wir würden eine operationale Definition für einen Teilbereich basteln, also eine Definition, die man durch eine Befragung austesten kann. Die Definition führt zu der Frage:

"Wie viel Prozent ihres Einkommens sind Sie bereit, für eine gut durchdachte Flüchtlingshilfe aufzubringen?"

Ich nehme mal an, da wäre von 0 - 10% (gar noch höher?) alles drin. Die Frage, was da richtig ist, lässt sich nicht argumentativ angehen; sie ist, wie man das früher mal genannt hat, dezisionistisch.

Entsprechendes gilt auch für die Kompatibilität von Islam, Grundgesetz und Lebenweise in Deutschland. Da werden die Leute auch von 0 = "überhaupt nicht verträglich" bis 100 "vollständig verträglich" gehen. Lässt sich da noch argumentieren?

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