Freitag, 3. Mai 2013

"Nicht mit uns, Uli!"

Mal schauen, was aus dem Folgenden in der Wikipedia-Diskussion so wird. Voraussage aus der Erfahrung heraus: Das bleibt nur ca. eineinhalb Stunden da stehen. Vielleicht wird es auch schneller gelöscht.

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Vorweg: Ich fände es toll, wenn das Folgende 3 Tage da stehen könnte, bevor es jemand vom Wikipedia-Ordnungsamt abräumt. Das ist eine Frage aus einem der gängigen Allgemein-Fragedienste:

"... Meine Erinnerung -- war es vor 10 Jahren? -- geht so: Harald Schmidt, Lästermaul, sagt, dass Uli Hoeneß zu seiner neuen Freundin bewusst zwischen zwei Großereignisse X und Y gezogen sei, um die Medien von der Sache mit der Freundin abzulenken. Dann Schmidt immer wieder mal, als running gag der Sendung: "Nicht mit uns, Uli!" Die Wikipedia, die ja über Privates immer einen weiten Bogen macht, weil sie Angst hat, mit der BILD-Zeitung verwechselt zu werden, vermeldet nur: "Uli Hoeneß lebt mit seiner Ehefrau Susanne seit 2006 in einem Bauernhaus in Bad Wiessee am Tegernsee, zuvor wohnte er über dreißig Jahre in einer Doppelhaushälfte in Ottobrunn. Hoeneß hat zwei volljährige Kinder sowie zwei Enkelkinder." // Jetzt die Frage: War da mal was, oder hab ich das geträumt? Wer erinnert sich noch?"

Ich meine -- das gehört wahrscheinlich tatsächlich nicht in den Artikel, weil die WP ja nur dokumentarisch gesicherte Ehe-Verbindungen aufnimmt. Aber neugierig sein tat i scho.

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Nachtrag: Für den Fall, dass ich doch mal einen Essay über die Wikipedia schreibe, halte ich das fest: Der Kleine Stampfi (schöner nickname übrigens!) hat tatsächlich bereits nach 20 Minuten gelöscht! --> Versionsgeschichte.

09:25, 3. Mai 2013‎ Delabarquera ... (Neuer Abschnitt →‎"Nicht mit uns, Uli!")

09:51, 3. Mai 2013‎ Kleiner Stampfi ... →‎"Nicht mit uns, Uli!": ---> Hat in der Tat nichts mit dem Artikel zu tun (wie Du selbst erkanntest*) und braucht deshalb auch hier nicht diskutiert werden. Wikipedia ist kein Klatsch-Diskussionsforum.

Für den Essay: Es ist keineswegs so einfach klar, was "mit einem Artikel zu tun" hat. Hinter solchen Löschfällen steht also ungefähr diese Norm: Es gilt als relevant, was der angenommene "durchschnittliche deutsche Bildungsbürger"** für relevant hält. Im vorliegenden Fall also: Was dieser Bildungsbürger, der immer eine sehr große Angst vor "Klatsch" hat, für ernsthaft erachtet.***

Und eine nette kurze Benachrichtigung:

Ich war so frei, den von Dir angelegten Abschnitt zu entfernen. Als langjähriger (seit 2006!) Wikipedianer solltest Du eigentlich wissen, dass Wikipedia kein Forum für Klatschdiskussionen und Brigitte- und Gala-Gerüchte ist. -- Viele Grüße -- Kleiner Stampfi 11:55, 3. Mai 2013

Ich sage, um höflich zu sein, noch ein paar Worte dazu.

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|* Formales, sprachliches Kennzeichen des Bildungsbürgers dieses Kalibers: der extensive Gebrauch des Imperfekts. Auch das selbstherrliche, generalisierende Wikipedia-Verlaufspassiv: "Wie bereits im Änderungskommentar dargelegt ist keine enzyklopädische Relevanz erkennbar." (Aus dieser Diskussion) -- Ach, und auch wenn es einfach ein Verschreiber ist, so ist diese Einlassung doch einfach zu schön! "Hoeneß hat in seiner Karriere sicher einige größere Interviews gegeben, die vielfach rezitiert wurden". (Ebd.)

|** Wohlgemerkt: der deutsche Bildungsbürger, nicht der deutsche Durchschnittswissenschaftler. Der erste ist zwar auch ein Konstrukt, aber ein handhabbares; der zweite ist selbst als virtuell-statistische Größe nicht in den Griff zu bekommen. Er ist 'nicht begrifflich fassbar': Welche Disziplin? Welche Spezialinteressen? Wissenschaftler, Abt. Publizistik, könnten sehr wohl ein großes Interesse daran haben zu erfahren, wie Uli Hoeneß in den Medien dargestellt worden ist, und da wären Sendungen wie die von Harald Schmidt natürlich wichtiger -- weil absonderlicher und schwerer aufzufinden -- als die  Berichte in der Süddeutschen.

|*** Ich finde also nur das bei angelfire.com: "Er war einfach komisch, und zwar komisch mit dem Material, das die Welt jede Tag anlieferte: Samenraub, Busenwitwe, Warmduscher, „Mit uns nicht, Uli“, die gnädig vergessene „Susän Stänkie“ und dergleichen Müll brüllte doch danach, möglichst aufwändig runtergebracht zu werden. Er tat es."