Dienstag, 28. Mai 2013

Höflichkeit: Das Schwingtüren-Experiment

Der Höflichkeitsstandard heute, bei Schwingtüren: Man geht durch und lässt die Tür zufallen. Wenn es sein muss, dann 50 cm vor der Nase des Nachfolgenden. Der existiert nämlich gar nicht, der andere, der Nachfolgende.

Ein kleines Experiment: Ich gehe raus, bin durch die Tür gegangen und halte vier jungen Damen, die hineinwollen, diese Schwingtür auf. Die erste, etwas weiter vorweg, redet halb umgewandt munter weiter auf die anderen ein, natürlich ohne ein Danke oder einen freundlichen Blick in meine Richtung. Ich will es jetzt wissen und halte die Tür weiter auf. Auch die anderen drei: munteres Sich-Unterhalten, kein Ausstrecken der Hand. Die Tür steht ja offen. Kein Dank oder Blick auch jetzt. Ich bin so eine Art Sache, ein Türstopper. Als ich dann, auch hier: um es zu wissen bzw. auszuprobieren, bei der letzten Frau die Tür aus der Hand lasse -- die Tür bewegt sich, wie sich Schwingtüren halt bewegen, nicht allzu schnell --, da kommt diese Frau nicht etwa auf die Idee, die Hand auszustrecken. Sie wird, kleiner Aufschrei, überrascht, als ihr die Tür an die Schulter stößt. Sie ist ungehalten! Der Büttel da hat doch tatsächlich die Tür nicht aufgehalten! Also sowas!