Dienstag, 28. April 2015

Gerhard Moldenhauer, Demmin

Ein Aspekt der Martenstein-These:

"Moldenhauer ist kein Nazi, als Hindenburg 1933 Hitler zum Reichskanzler macht. Er mag diese Typen von der NSDAP nicht, er wählt sie nicht, er verachtet sie. Aber er ist jung, gerade 34 Jahre alt, die Kinder so klein, und er entscheidet sich für die NSDAP, weil er Lehrer bleiben will und das Gehalt seine Familie ernährt. Ein Kollege sagt über Moldenhauer: „Er war zu intelligent, um auf den Schwindel des ‚Dritten Reichs‘ hereinzufallen, andererseits war er zu ehrgeizig und zu jung, um beiseite stehen zu können oder zu wollen.“" (SPIEGEL 18 / 2015, S. 56)

Moldenhauer hat seine Familie, seine Frau und seine Kinder umgebracht: 

"Es ist seine Frau, deren Vornamen heute niemand mehr kennt, es sind die Kinder Gerberga, die 17 wurde, Bertha, die 16 wurde, und Konrad, der 13 wurde. Alle vier hat er erschossen. Wären es keine Kriegszeiten, würde man sagen, einer wie Gerhard Moldenhauer war kein Mitläufer, sondern ein Amokläufer."

Das unterscheidet ihn von den einfachen Karrieristen, die nach dem Krieg weitergemacht haben.