Samstag, 8. Dezember 2018

Dieter Hanitzsch

Notizbuch


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DIETER HANITZSCH: Ich hatte das Thema meiner Zeichnung – Netanjahu politisiert den ESC – mit der Redaktion abgestimmt. Es wurde für gut befunden. Ich zeichnete Netanjahu im Kostüm der israelischen ESC-Gewinnerin Netta, eine Rakete in der Hand haltend. Israel ist ein verfolgtes und von Gegnern bedrohtes Land und muss wehrhaft sein – aber Netanjahu rasselt für meine Begriffe ein bisschen zu sehr mit dem Säbel Richtung Iran. Das sollte diese Rakete symbolisieren. Als ich meine fertige Zeichnung an die Redaktion geschickt hatte, bekam ich als Antwort zurück: "Wunderbar. Danke." Am nächsten Tag ist das Blatt dann erschienen. (abendzeitung-muenchen.de)

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Dass ich mal wieder auf die Achse des Guten gestoßen werde!

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Rainer Bonhorst / 18.05.2018 

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Mich treibt eine andere Frage um: Wie ist die Karikatur eigentlich ins Blatt gekommen?

Natürlich ist nicht auszuschließen, dass sich Hanitzsch mit seiner Zeichnung nach Redaktionsschluss im Schutz der Dunkelheit unbemerkt in die Technik geschlichen und das Werk klammheimlich ins Blatt geschmuggelt hat. Wahrscheinlich ist das nicht. Dann aber bleibt die Frage: Wer hat denn die anstößige Zeichnung ins Blatt gerückt?

War es womöglich der Pförtner, der im Sinne moderner Multifunktionalität neben seiner Empfangstätigkeit auch für die Karikatur zuständig ist? War es der Redaktionsbote Dr. Golz? Oder hat Hanitzsch die Zeichnung versehentlich in der Kantine liegen lassen, von wo sie dann auf nicht mehr nachvollziehbaren Wegen ins Blatt gelangte?

Lauter Möglichkeiten, aber allesamt nicht wirklich überzeugend.

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