Montag, 19. November 2018

Han van Meegeren

So muss es sein. Wenn man im Zufall heimisch werden will.

Samstag, 17.11.2018. Ich bekomme unvermutet ein Buch geschenkt: Über Han van Meegeren, den ich lange schon kenne und bewundere.

Edward Dolnick: Der Nazi und der Kunstfälscher. Die wahre Geschichte über Vermeer, Göring und den größten Kunstbetrug des 20. Jahrhunderts.

Ich lese, lese immer weiter. Neue Informationen, z. B. zur Verwendung von Bakelit zwecks schnellen Aushärten der Ölschicht. Historische Ausflüge. Ein wunderbares Buch!

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Heute dann: Ich bin in der Münchner Kunsthalle und stehe unvermutet -- vor einem echten van Meegeren!



Was bin ich zusammengezuckt!

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Noch so ein Fund!


Hier besonders schön: Die Dürer-Fälschung von einem Küfer, die keine war.

Legendär ist der mit den Namen des Malers Abraham Küfner verbundene Fall. 1799 wurde Küfner von der Stadt Nürnberg beauftragt, Dürers um 1500 entstandenes Selbstporträt zu restaurieren. Der Magistrat übergab ihm das Bild, nicht ohne es auf der Rückseite zu siegeln. Küfner aber sägte die gut 15 Millimeter dicke Lindenholztafel durch und trug auf die Rückseite eine Kopie auf. Die gab er dem Magistrat zurück, während er das restaurierte Original 1805 dem Kurfürsten Maximilian Joseph von Bayern verkaufte (weshalb es heute in der Münchener Alten Pinakothek hängt). So jedenfalls lautete bisher die Geschichte. Indes widerlegte eine 2012 durchgeführte Untersuchung durch das Germanische Nationalmuseum Nürnberg die Annahme, Küfner habe das Original entzwei gesägt: Eine Spaltung der Lindenholzplatte sei undurchführbar gewesen und hätte das Original zerstört. Richtig sei somit, dass Küfner nicht geschummelt habe: Er habe auftragsgemäß nicht das Original restauriert, sondern eine Kopie erstellt und beide Werke der Stadt Nürnberg ausgehändigt, die sie 1805 dem Münchner Hof verkaufte.

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