Sonntag, 1. September 2019

Sky Fußball & Möbel mit Rabatt

Ich weiß nicht, ob es gesetzlich vorgeschrieben ist, aber bei Getränken steht auf dem Preisschild der 0,33-Liter-Flasche im Supermarkt auch, was umgerechnet 1 Liter kostet. Warum gilt das nicht auch bei, wie ich finde, ziemlich dummen Angeboten, die im ersten Jahr x und im zweiten y pro Monat kosten? Warum wird nicht gefordert, dass der Monatspreis für die Mindestlaufzeit des Vertrags mit ausgewiesen wird. Dann würde hier womöglich auch gleich dieses seltsame Angebot als solches verschwinden, das ja nur auf die Rechenschwäche der Verbraucher aufbaut.

Hier also jetzt, mal als Beispiel:

Was kostet die Champions League auf Sky? Das Paket mit Bundesliga, 2. Bundesliga, DFB Pokal und der Champions League kostet 24,99 Euro pro Monat. Auch dieser Preis gilt nur fürs erste Jahr. Danach kostet das Paket 49,99 Euro im 24-Monats-Abo. (Google)

Also - nein, ich rechne das jetzt nicht im Kopf aus.




Also - 37,49 im Monat bei 2 Jahren Laufzeit des Vertrags. (Die folgenden Jahre werden dann anteilmäßig teurer! Weshalb ich dafür bin, diese Staffelung einfach zu verbieten.) Warum kann man das denn nicht gleich sagen? Oder wenigstens wie bei den Getränken gleich umrechnen und dazuschreiben?

Mein Antwort ergibt sich aus dem, was mir einmal ein Möbelverkäufer erzählt hat. Ich hatte den Mann gefragt, warum denn überall ein Preisnachlass auf den Möbeln stünde. Jeder wisse doch, dass das nur eine Masche sei.* Es gebe da einen Versuch, sagte der Verkäufer. Man habe mal versucht, Möbel ohne die Preisnachlass-Masche zu verkaufen. Die Umsätze seien signifikant zurückgegangen. Heißt anders ausgedrückt: "Die dummen Verbraucher zwingen uns doch dazu, diese Spielchen zu machen! Weil sie sich so gut reinlegen lassen."

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* Lesenswert in der taz:

Beispiel Möbel Höffner, nach Ikea Deutschlands zweitgrößter Möbelhändler: Mit dem Ledersofa "Santiago" kam Elisabeth Rürup aus Oldesloe dem Möbelriesen auf die Schliche, der diese Masche einsetzte: Rund 2.800 Euro sollte das gute Stück im Laden kosten. Dann lag ein Prospekt im Briefkasten, der das Sofa mit 25 Prozent Rabatt bewarb. Im Möbelhaus entdeckte sie dann, dass der Preis der Garnitur auf 3.300 Euro gestiegen war. Wegen Irreführung drohen Möbel Höffner nun 250.000 Euro Strafe, falls er erneut mit Mondpreisen auf Kundenfang gehen sollte.
   Beliebt ist auch die Methode, ständig die Preise der angebotenen Möbel zu wechseln, um so Preisabschläge bewerben zu können. Bei der süddeutschen Möbelkette Segmüller fand "Wiso" ein Hochbett, das innerhalb von vier Wochen sechsmal umgepreist wurde. Der Preis schwankte in der Zeit zwischen 129 und 299 Euro.

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