Montag, 25. Juli 2011

Astrophysik

Eine Notiz zum Thema Astrophysik:

"Auf einem blauen Planeten, der um einen völlig unbedeutenden G2 Stern kreist steht ein kleiner Grieche vor einer Lichtsammelmaschine, die im Vergleich zu seiner Körpergröße so groß ist, dass er auf der Leiter stehen muss, und versucht das zarte Licht aus dem anderen Ende des Universums einzufangen.

Von der Poesie zur Astrophysik: Der Quasar APM08279+5255 im Lynx hat eine Rotverschiebung von z=3,911 und würde damit meinen alten Rekord von Ton 618 mit z=2,22 deutlich überbieten. Soweit ich weiß, ist dies überhaupt das am weitesten entfernte Objekt, das man als normal sterblicher Amateur auf die eigene Netzhaut bringen kann, nach neustem kosmologischen Modell kommt eine Lichtlaufzeit von 12 Milliarden Jahren heraus, das Universum hatte zur Zeit, als dieses Licht auf die Reise ging, erst 12% des heutigen Alters. (Im neuen Sky and Telescope zeigen übrigens einige Freaks wie man per CCD noch weiter kommt).

Dieser Quasar galt zunächst als das hellste Objekt im gesamten Universum, da er trotz der enormen Entfernung noch eine ungewöhnlich hohe scheinbare Helligkeit von 15,2 mag im nahen Infrarot aufweist. Man errechnete eine absolute Strahlungsmenge von 5x10^15 (5 Billiarden) Sonnenleuchtkräften! Nähere Untersuchungen zeigen jedoch den Quasar als 3-fach Objekt, sein Spektrum enthält außerdem auch Anteile anderer Rotverschiebungen, alles Hinweise auf eine Gravitationslinse, die das Licht um Faktor 40-90 verstärkt. Trotz dieses Linseneffektes bleibt es jedoch mit ca. 500 Billionen Sonnenleuchtkräften eines der leuchtkräftigsten Objekte im Universum. Das Spektrum weist zudem einen ungewöhnlich hohen Eisenanteil auf (siehe Quelle 1 Quelle 2, Quelle 3)"

Der Facebook-Kommentar von Dieter Nuhr fällt, gemessen an den sonstigen Sprüchen dieses Mannes, dann doch ein wenig ab:

"In Quasar APM08279+5255 größte Wassermenge des Universums. Es hätte mich auch beunruhigt, wäre es Bier gewesen."

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