Montag, 4. Juli 2011

Werbung im SPIEGEL

Wie schon mal vor Tagen gesagt: Normalerweise schüttle ich die beigelegten Prospekte aus den Zeitungen und werfe sie, ohne sie anzusehen, einfach weg. Heute hätte ich es genauso gemacht, wenn -- ja, wenn ich heute morgen nicht wieder geradezu zwanghaft darüber nachdenken müsste, dass Werbung als das EHEC der publizistischen Betriebs gesehen wird. Das gilt auch für die Fernsehwerbung, die wir, siehe gestern Abend, im 1/2-Sekunden-Abstand mit der Fernbedienung wegzudrücken versuchen. 


Was also hindert die "Werbetreibenden" daran, mal für ein ganzes Jahr Grundlagenforschung zu betreiben, über nur drei Fragen- komplexe, die noch dazu verbunden sind:

a) Warum hat Werbung im Allgemeinen einen so hundsmiserablen Ruf? (Auf dem Briefkasten: "Bitte keine Werbung einwer- fen!") Welchen Index oder, sagen wir ruhig: welche Schulnoten bekommen eigentlich bekannte Kampagnen, ausgeforscht durch die GfK? So was müsste es doch eigentlich schon geben, oder?

b) Könnte man es schaffen, dass Werbung positiv(er) gesehen wird oder gar gerne gesehen und gehört wird? Was müsste man da tun?

c) Könnte man -- in dieser Hochtöner-Branche, in der jeder Slogan-Ausdenker gleich als Creative Director eingestellt wird -- nicht vielleicht doch eine Kreativ-Biennale ausrichten, in der die wirklich Kreativen, also die, deren Produkte man gerne in Zeitungen, im Internet oder im Fernsehen ansieht, im Radio anhört, ausgezeichnet werden?

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Ach so, und auch das noch, zum Thema: Die Rache der echt Kreativen im Volk! Wir alle kennen mittlerweile den Slogan: "Ich bin doch nicht blöd! ..." Und da schreibt also einer in einem Forum für technischen Rat: "Geh mal in den nächsten Blöd-Markt und schau dir die Dinger an. Dann kannst du sie immer noch bei Amazon kaufen." Soviel zum Thema: Schüsse aus der doppelläufigen Werbe-Schrotflinte, die gleich doppelt nach hinten losgehen.

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Bei weiterem Interesse: Da unten mal das Label Werbung aufrufen.

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