Donnerstag, 29. März 2012

'Killerspiele' und 'Mord'

Ein Mosaikstein einer -- unter anderem -- auf BILD gegründeten Anthropologie. Auf BILD, weil vielen anderen Zeitungen die niedere Gewalt und vor allem: das Interesse an ihr zu unbürgerlich ist. Der korrekte Bürger und seine Zeitungen sehen über Gewaltexzesse in den deutschen Städten hinweg, weil das Interesse an derartiger Gewalt ja auf unbürgerliche 'Sensationsgier' schließen lassen könnte. (Gut, die Süddeutsche bringt die Sache natürlich auch; aber von den 'Ballerspielen' wird dort nicht berichtet.)

"Ein Insider zu BILD: „Er erkannte ihn an seinem Gang und den schlenkernden Armen, ging zur Polizei und sagte, sie sollen sich ihn mal genauer angucken.“ Der festgenommene Schüler ist laut Angaben seiner Nachbarn 17 Jahre alt, besucht die 9. Klasse einer Hauptschule in Emden. Ein Mitschüler zu BILD: „Er ist ein Einzelgänger und spielt gern brutale Ballerspiele am Computer.“" (BILD Online)

'Ballerspiele'. Die man, nach der festen Überzeugung der Mehrzahl der Spieler, nicht 'Killerspiele' nennen darf.[1][2] Aber immerhin -- in der Wikipedia hat sich nach langen, langen Diskussionen der Realismus des tatsächlichen Wortgebrauchs durchgesetzt.[3]

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