Montag, 12. März 2012

Joseph Kony (Lord’s Resistance Army)

YouTube-Film über Joseph Kony. C., 14, hat den Link aus der Schule. Müde, wir. Ich erinnere mich, dass ich den Hinweis am Morgen im SPIEGEL gelesen habe. -- Wikipedia:

"Joseph Kony (* um 1961 in Odek, Uganda) ist der Anführer der Lord’s Resistance Army („Widerstandsarmee des Herrn“, LRA), einer Rebellengruppe, die die Zivilbevölkerung im Norden Ugandas und mittlerweile auch in der Zentralafrikanische Republik und Demokratischen Republik Kongo sowie Südsudan terrorisiert und der Regierung Ugandas unter Yoweri Museveni den Krieg erklärt hat, mit dem Ziel, ein theokratisches Herrschaftssystem in Uganda einzuführen, das auf den Zehn Geboten basieren soll. || Die von Kony angeführte Lord’s Resistance Army hat geschätzte 66.000 Kinder entführt und zu Soldaten gemacht und ist für die interne Vertreibung von 2 Millionen Menschen verantwortlich."

Die große Sprach- und Gedankenverwirrung: Der Herr! Widerstand! Theokratie!

Und das YouTube-Video. Sehr amerikanisch. Aber -- geht es anders? Ich meine: mit der gleichen Wirkung?  In Deutschland und der Welt waren tausende an Dokumentarfilmen zusammengestellt worden. Doch die Wirkung, die Shoa in das Hirn der Menschen zu zwingen, hatte, dramaturgisch schlicht und ergreifend, Marvin Chomskys 'Holocaust' im Jahr 1978.

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Die Darstellung der immer besserwissenden "Differenzierer":

"...Zudem wird dem Film eine klischeehafte Darstellungsweise Afrikas vorgeworfen. Auf diese Weise werde das Bild eines hilfsbedürftigen, rückständigen Kontinents verbreitet, der auf Hilfe der überlegenen Industrienationen angewiesen sei." 

Nur eben -- Afrika ist genau das! Wäre es anders, so gäbe es die Flüchtlingsströme nicht. Und dass die Europäer das Chaos einst verursacht haben, das mag richtig sein. Aber es ist heute vollkommen nebensächlich. Es sei denn, man leitet umsetzbare Forderungen daraus ab. Und die müssen in irgendeiner Form politisch durchsetzbar sein. Sonst bleibt es beim gutmenschlichen Aufschrei, der -- mit Ausnahme des Wohlgefühls derer, die da notorisch aufschreien -- keinem hilft.

Und weil wir schon dabei sind: Ich habe im SPIEGEL vor Jahren einmal gelesen, dass ein verzweifelter Afrikaner gesagt hat, die Europäer sollten verdammt noch mal zurückkommen und für Ordnung sorgen! Vielleicht wäre das ein Ansatz. Ein UN-Mandat, eine Abteilung "Wir haben dazugelernt!" Es geht nicht mehr um Unterdrückung und Ausbeutung, sondern um den Aufbau einer Infrastruktur. Freilich: Ansgesichts der Afghanistan-Erfahrung wird da keiner nach Afrika wollen. Die Tradition von Chaos und Gewalt, wie kann man sie aber sonst ändern?

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Auch hier: Fighting -- "This is our tradition..."

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