Mein Kommentar zu dieser ach so kritischen Frage im Kindle-Forum (Rechtschreibung und Grammatik der Anfrage so wie im Original): "Ist es richtig, das Amazon mitliest, so wie der Kindle Online geht. Das Amazon jedes Umblättern, jedes springen von Seite zu Seite, Kapitel zu Kapitel mitverfolgen kann?"
Also, ich glaube, hier gibt es wieder mal das GDDSM, das Große
Deutsche Datenschutz-Missverständnis. Da glaubt jemand, sie, die
Frau Erika Mustermann aus Musterstadt bei Paderborn, sei als Person
für einen Konzern wie Amazon irgendwie interessant. Und da würde
die Chefetage oder die Etage drunter grinsend dasitzen und
feststellen: "Frau Mustermann liest XYZ!" Soweit das
Sich-zu-wichtig-nehmen.
Aus Kostengründen sieht die Sache so aus: Kostbare Algorithmen,
von Experten für teures Geld entwickelt, filtern Lesegewohnheiten
von Millionen von Lesern weltweit heraus und machen daraus
Verkaufsstrategien: spezielle Angebote, auch für Frau Mustermann.
Die dann von einem Programm weitergegeben werden. Die Frau Mustermann
als solche ist völlig unwichtig. Keiner interessiert sich für sie.
Also -- nehmen wir uns nicht so wichtig, und seien wir froh, wenn
wir als Hobbygärtner nicht die Angebote für den Pferdefreund bei
unseren Empfehlungen finden.
P. S. Wer große Probleme mit dem Kindle oder mit Amazon hat, der
muss da ja nicht mitmachen. Entsprechendes gilt für Google
und all die anderen Datensammler.
Was mich je nach Laune wundert, ärgert oder wegblättern lässt: Dass die Deutsch-Kritischen alles haben und bei allem dabeisein wollen, aber eben zu ihren Bedingungen. Warum zum Teufel gründen sie nicht ihren eigenen Internet-Buchvertrieb und zeigen es den Amis oder wem auch immer?! Sie könnten doch vormachen, wie ein vorbildliches nicht-mitlesendes Internet-Unternehmen aufgebaut sein muss.