Donnerstag, 30. Januar 2014

"Die Mohns", zum Beispiel

Weil gerade von dem Zurechtschneidern von Wikipedia-Artikeln die Rede war -- bei den Artikeln zur Familie Mohn, Gütersloh, wurde in den Diskussionen immer wieder mal angemerkt, dass man da denken könnte, es hätten Werbeagenturen (mit-) geschrieben. Auf der anderen Seite: Verbergen lässt sich in den Zeitaltern des Internet ja so leicht nichts mehr. Nehmen wir diese Stelle einer lesenswerten Zusammenfassung aus dem Hause FOCUS:

Die gemeinsamen Kinder von Reinhard und Liz Mohn wussten lange nicht, wer ihr Vater ist. Als Elisabeth Beckmann, so ihr Mädchenname [der von Liz Mohn], 1963 mit Tochter Brigitte schwanger war, heiratete sie einen anderen Mann, den Bertelsmann-Kinderbuchlektor Joachim Scholz. „Im sauberen Mittelklasse-Gütersloh hatte man keine illegitimen Kinder“, beschreibt der jüngste Sohn Andreas die damalige Stimmung. Die Ehe seiner Mutter mit Scholz sei „eine Scheinehe“ gewesen, wird er in dem Buch zitiert. Erst nach deren Scheidung, als Andreas 12, Christoph 14 und Brigitte 16 Jahre alt waren, erfuhren sie, dass Reinhard Mohn ihr wirklicher Vater ist.

Bis dahin spielte Mohn den Kindern gegenüber die Rolle des Onkels, sein Angestellter Scholz die des Vaters. Kam „Onkel Reinhard“ zu Besuch, musste Scholz schleunigst das Feld räumen und im Keller des Bielefelder Hauses schlafen, erinnert sich Andreas Mohn. Dort hatte er eine eigene kleine Wohnung. Die Kinder wurden von „Vater Jochen“ Scholz und einer Haushälterin zu Bett gebracht, weil ihre Mutter „jeden Abend“ bei Herrn Mohn oder Bekannten gewesen sei, beschreibt Andreas Mohn die häusliche Atmosphäre.

Wird aber die ARD oder das ZDF später einmal eine Schwarze -- na, sagen wir: eine Dunkelgraue Kommödie über dieses Idyll aus Ostwestfalen drehen? Helmut Dietl wäre gefragt. Oder veilleicht doch: Harald Martenstein, zum ersten Mal als Regisseur?

Merke: Nichts verzeiht die Gesellschaft so schnell und so gerne wie sexuell-familäre Eskapaden!

Die Werbeindustrie passt die Wikipedia an

Ja, ich erkläre nun endgültig diese Woche zu meiner "Woche der Wikipedia" und zitiere einen Hinweis, den ich eben auf zwei WP-Diskussionsseiten eingerückt habe.

Die Wikipedia und die Angriffe der PR-Industrie

Kaum geht man in den Wald, sieht man überall Bäume. Also, schon wieder was Wikipedia-Grundsätzliches: Heute, 30.01.2014, bringt das TV-Magazin Monitor einen Beitrag "Inside Wikipedia: Angriff der PR-Industrie" (Bericht: Philipp Jahn, Kim Otto, Demian von Osten, Achim Pollmeier). Ich habe gerade (ca. 08:05) einen WDR-Hörfunkbeitrag gehört, in dem auf die Monitor-Sendung hingewiesen wurde. Ein Werbe-Insider kam zu Wort, der sein Geld damit verdient, WP-Artikel im Unternehmens- und allgemein im Interessenauftrag zu manipulieren. Da müssen wir, glaube ich, hinhören und hinsehen!

Mittwoch, 29. Januar 2014

"Wikipedia sehr früh extrem frauenfeindlich" ?

Viel Unzufriedenheit in der Wikipedia, viel Frust in der Welt! Wieder mal so ein Fund.

Benutzer:Erkleer“ | Viele Grüße an alle scharfsinnigen Detektive. + {{Gesperrter Benutzer}} | Erklärung: Ich habe Wikipedia sehr früh als extrem frauenfeindlich empfunden. Mich haben dumme Jungs, die im realen Leben nichts zu sagen haben und nichts bewegen können, dank ihrer damaligen Netzwerke behandelt wie ein Toilettenspülungsobjekt. | Dennoch habe ich Wikipedia als „mein Ding“ angesehen. Wer nachzählt, wird wohl auf ein paar Hundert Artikel kommen, die zum Teil gut, manchmal langweilig sind. Herzblut steckt in manchen, nicht in allen. | Wer sich die Fotos ansieht, wird einige echte Schmuckstücke finden, bei denen es mich mitunter Überwindung gekostet hat, die fotografierten Personen zu fragen, ob ich sie für Wikipedia fotografieren darf. Ich hätte diese Fotos durchaus anders verwenden können. | Die Hexenjagd – Dank an den „anonymen“ Checkuser-Anfrager –, verbunden mit massiven Verstößen gegen den Datenschutz – sind Grund genug, mich jetzt zu verabschieden. | Mit einem Dank an diejenigen, die mich über Jahre unterstützt haben, und mit Bedauern gegenüber denen, die enttäuscht, traurig sind oder sich hintergangen fühlen. | Gruß Liesbeth --[[Benutzer:Erkleer|Erkleer]] ([[Benutzer Diskussion:Erkleer|Diskussion]]) 22:04, 12. Jul. 2012 | P.s.: Dieses habe ich heute mit Interesse gesehen. Ein Grundproblem der deutschsprachigen Wikipedia ist nach meiner Ansicht der Umgang mit Neulingen.

*Verdammt, du hast im Grunde gute Arbeit geleistet. Lass ein paar Monate ins Land streichen, dann kannst du unbehelligt weiter gute Fotos für die WP machen und gute Artikel schreiben, Wikipedia vergisst zwar nichts, aber wir sind auch keine Unmenschen. Gehe in dich und lass alles sacken. --[[Benutzer:Schlesinger|Schlesinger]] [[Benutzer Diskussion:Schlesinger|schreib!]] 22:28, 12. Jul. 2012 Aktuelle Version vom 21. Juli 2012, 17:06 Uhr

Dieser Benutzer wurde gesperrt. Der Grund für die Sperrung ist hier angegeben; der dort genannte Administrator kann auch weitere Auskunft geben."

Wikipedia-Diskussionsseiten durchsuchen -- wie?

Dank dem Wikipedisten YSM! Er hat mir ganz kurz die Augen geöffnet: So sucht man über die "interne Suche" in den Diskussionsseiten der Wikipedia ... Angefragt hatte ich so:

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Man merkt schon: Ich bin mal wieder in einer Phase, in der ich mir ein paar Grundsatzgedanken über die deutsche Wikipedia mache. Hier nun ein anderes Problem - s. Betreff.
Vorweg: Es gab da mal 2006 ein "Meinungsbild": "Nichtindexierung von Diskussionsseiten durch Suchmaschinen". Bis dahin oder vielleicht noch ein wenig länger scheinen die Diskussionseiten zur Google-Indizierung freigegeben worden zu sein, irgendwann anschließend nicht mehr. Ich hab das eben mal nur kursorisch und testweise überprüft, mit "Kapselung der Administartoren" aus der vorliegenden Diskussionseite. Auch wegen des Tippfehlers, der die Seite an die Spitze der Ergebnisse setzen müsste.
Nun gibt es gute Gründe, dass die Diskussionsseite nicht Google-indiziert werden, s. jenes Meinungsbild. Auf der anderen Seite: Für bestimmte Fragen wäre es wichtig, die Diskussionsseiten durchsuchen zu können, z. B. um bestimmte Diskussionsstile zu dokumentieren und zu analylsieren, indem man etwa "Vollpfosten" sucht. :-)
Jetzt also, aus dem Meinungsbild: "... seit die interne Suche funktioniert, gibt es keinen Grund mehr für eine Indizierung". Da stimme ich sogleich zu. Nur -- obwohl ich nun schon lange bei der Wikipedia mitmische, kenne ich -- Schande über mein Haupt! -- diese "interne Suche" nicht und und ich konnte sie durch ein paar einfache Suchaktionen auch nicht finden. Aus solchen Hinweisen, die nur sagen, dass es die interne Suche gibt, bin ich nicht schlau geworden.
Zwei Fragen: Wer hilft mir? (Sicher eine schlichte Sache.) Und: Wie könnte man die Sache so auffindbar machen, dass auch Vollpfosten wie ich darauf stoßen?

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Du hast die interne Suche schon verwendet, als du nach ihr gesucht hast ;). Die interne Suche ist einfach die Suchfunktion innerhalb von Wikipedia. Die kann auch etwas präziser suchen als sie das standardmässig tut - wenn du einfach gar nichts ins Suchfeld eingibst oder gleich Spezial:Suche aufrufst, offenbart sich eine Maske, die die Einschränkung nach Namensräumen (z.B. nur Diskussionsseiten) ermöglicht. Unter Hilfe:Suche gibt's noch mehr Optionen. (Und für's nächste Mal oder falls noch Punkte offen sind: diese Anfrage hier wäre bei WP:Fragen zur Wikipedia besser aufgehoben gewesen als auf der Diskussionsseite des Wikipedia-Artikels.) --YMS 28. Jan. 2014

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Wow, ja! Danke, YMS. Und ich finde also auch die Vollpfosten auf den Diskussionsseiten. -- Das mit den "Fragen zur WP" ist schon richtig, ich lasse es aber mal hier, für die, die so gestrickt sind wie ich. (Und da gibt es, ich bin ziemlich sicher, viele! :-) Kleiner Zusatz: Ich verbreite das noch ein wenig über meinen Blog. 29. Jan. 2014

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Originalseite mit Links hier.

Montag, 27. Januar 2014

Die echte, die deutsche Wikipedia?

Ist es so oder ist es nicht so? Ist es erlaubt, nur so als Denkansatz, vollkommen hypothetisch, mal darüber nachzudenken, ob das Blockwart-Gehabe, das andere kontrollieren und sich über sie erheben will, ein Wesenszug der Deutschen ist? Lang nach damals... "Diesen Streit gibt es nur in Deutschland ...". Das immerhin.

Die Wikipedia ist aktueller als übliche Lexika und weiß mehr über alltägliche Stichworte als die traditionelle Konkurrenz. Mehrere Untersuchungen haben ergeben, dass die Wikipedia nicht mehr Fehler enthält als andere Lexika. | Die deutsche Wikipedia allerdings wird seit Monaten beherrscht von einem Streit zwischen "Inklusionisten" und "Exklusionisten": Die einen wollen möglichst alle Artikel veröffentlichen und auch abseitigen Themen einen Platz zu geben. Die anderen verlangen strenge und sehr umstrittene Nachweise, dass ein Thema relevant ist. Diesen Streit gibt es nur in Deutschland und viele glauben, er könnte die deutsche Wikipedia austrocknen lassen.

"Inklusionisten" versus "Exklusionisten". Streit bei der deutschen Wikipedia. Von Philip Banse. Deutschland Radio, Kultur. Beitrag vom 14.01.2011.

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Nachtrag: Schnelle Reaktion von einem WP-Aktivisten. Sehr bedenkenswert vor allem der Hinweis darauf:

"German restrictions in 2009
The judgment that the German Wikipedia has "done so well" is a matter of opinion. There are many German articles that contain accurate facts, as reviewed for article-verification status. However, the German Wikipedia is extremely hollow and limited in its content, as easily seen by the rejection, during 2009, of many translated articles from English Wikipedia. Mainstream simple articles, such as lists of American landmarks, were rejected when just a few words were translated into awkward German phrases. What should have involved a simple article transfer, as needing just a few days of translation, became delayed by months, as people complained that the wording of a quickly translated article was "not perfect" and that "having no article would have been better" than to bother them with translations of major articles viewed hundreds of times per week. In that sense, the German Wikipedia is a failure in terms of scope, due to rejecting translated articles that are only 99% grammatically correct. That is a failure of being too restrictive, which caused even many simple articles to be rejected from German Wikipedia."

Und auch diese Anmerkungen zur Oligarchie sind sehr lesenswert.

Bücher / Luxbooks

Was aus dem guten alten "Buch als solchem" wird, ist schwer zu sagen. Ein 500 Jahre altes Kulturgut, für das Bibliotheksstrukturen für die Ewigkeit zu existieren schienen, wird durch Internet und neue Publikationsmöglichkeiten langsam zu einem Dino. Da werden dann die Tonfälle der verbliebenen Verlage rauher [sic]. Sobeben gefunden, die strengen erzieherischen Vorgaben des Luxbooks-Verlags für potentielle Autoren:

Manuskripte

Derzeit sichten wir nur in seltenen Ausnahmefällen unverlangt eingesandte Manuskripte. Sollten Sie uns ein Manuskript senden, beachten Sie bitte folgendes:

1. Kein Autor kommt aus dem Nichts. Die ersten Anlaufstationen für Autoren sind nicht Verlage, sondern Literaturzeitschriften, literarische Wettbewerbe u. ä. luxbooks kann keinen Text "aus dem Nichts" publizieren. Der Weg eines Autors führt über Einzelpublikationen in Zeitschriften und auf einschlägigen Plattformen, über Förderpreise und Stipendien in unser Programm.

2. Wir publizieren ausschließlich junge deutsche Literatur & zeitgenössische US-amerikanische Literatur. Wenn Sie nicht wissen, was darunter zu verstehen ist, senden Sie uns bitte kein Manuskript. Die Reihen latin und slavica werden ausschließlich von Herausgebern geplant, eine Einsendung von Manuskripten ist zwecklos.

3. Wenn Sie Ihren Text und Ihre Vita hinsichtlich dieser oben genannten Kriterien überprüft haben und zu der Überzeugung gekommen sind, dass dies alles zutrifft, dann bitte an uns senden.

4. Die Sichtung von Manuskripten erfordert Zeit. Bitte sehen Sie von Nachfragen ab. Sollten wir uns nicht innerhalb eines Monats gemeldet haben, passt Ihr Manuskript nicht in unser Programm. Wir antworten ausschließlich per Mail, denken Sie also daran, uns eine gültige Emailadresse mitzuteilen.

Wollte man in diesem Verlag ein Buch veröffentlichen? Nein, doch lieber nicht, denke ich. Und möchte ich ein Buch aus diesem Verlag kaufen? Nein, doch lieber nicht.

ADAC-Spitze

Eigentlich habe ich keine Lust mehr, bei der Wikipedia Dinge nachzutragen, die von den pirschenden Rückgängigmachern gleich wieder rückgängig gemacht werden.

25.01.14 Vereinsstruktur | Mit diesen Klauseln schottet sich die ADAC-Spitze ab || Die Tagesordnung? Nur lückenhaft einsehbar. Die Teilnahme an Mitgliederversammlungen? Schwierig. Der ADAC ist intransparent und undemokratisch. Kann er wirklich für 19 Millionen Autofahrer sprechen? Von Gerhard Hegmann und Andre Tauber, München || Wie viele Aktionäre an der Siemens-Hauptversammlung am Dienstag teilnehmen, ist noch offen. Außerdem weiß noch niemand, wer sich zu Wort meldet. Alle Tagesordnungspunkte und der knapp 400-seitige Geschäftsbericht stehen im Netz. | Im Vergleich zu den Mitwirkungsmöglichkeiten und der Transparenz börsennotierter Aktiengesellschaften erscheinen die Führungsstrukturen beim ADAC mit seinen fast 19 Millionen Mitgliedern wie ein abgeschotteter, verschworener Zirkel. Der ADAC weiß schon im Voraus, wer auf die Mitgliederversammlungen kommt und wer einen Antrag über welches Thema stellt. (WELT Online)

Aber vielleicht versuche ich es heute im Laufe der Zeit noch einmal. Mal schauen. Blicke in die abgeschotteten und verschworenen Zirkel der Wikipedia ergibt so ein Versuch allemal.

Freitag, 24. Januar 2014

Die Freiheit in Ägypten

Nach welchen Kriterien bemisst man die Kriterien der politischen Situation? War es unter Mubarak  in Ägypten am Ende doch besser als heute, weil Ruhe war, weil die Touristen Geld brachten, weil die Leute leben konnten? Oder doch nicht?

Auf Motorroller geflohen | Aufgebrachter Mob greift ARD-Fernsehteam in Kairo an || Freitag, 24.01.2014, 19:08 || dpa/Amel Pain Nach dem Selbstmordanschlag im Polizeihauptquartier skandieren Kairoer Bürger Sprechchöre gegen die Muslimbrüder - die wütende Menge greift ein Kamerateam an || Vor dem dritten Jahrestag der Revolution gegen Mubarak versinkt Kairo in Gewalt – drei Bombenanschläge erschüttern die Hauptstadt. Als ein Fernsehteam der ARD über die Terrorakte berichten will, wird es vom wütenden Mob angegriffen. (FOCUS Online)

ADAC-Wikipedianer

Wieder mal eine Wikipedia-Diskussion, die ich kopiere und festhalte. (Das schöne Verb "bequellen" da unten ist übrigens ein bürokratensprachlicher Neologismus, der allein schon die Sache wert ist.)

ADAC-interne Demokratie?

Im Zusammenhang mit den jetzigen Turbulenzen im und um den ADAC herum wäre es notwendig, die vereinsinternen Wahl- und Ernennungsstrukturen (E. V.!) einmal genauer darzustellen:

"Die jährlich tagende Hauptversammlung des ADAC ist das oberste Organ und wird aus Delegierten der Regionalclubs, den Mitgliedern des Verwaltungsrats und dem Präsidium gebildet. Je angefangene 100.000 ordentliche Mitglieder eines Regionaclubs wird ein Vertreter entsandt. Die Hauptversammlung wählt die Mitglieder des Präsidiums, deren Amtszeit auf vier Jahre vorgesehen ist."

Hier fehlt m. E. die Erläuterung, wie die "Delegierten der Regionalclubs" denn "gefunden" werden. Ich bin seit sehr vielen Jahren Mitglied im ADAC, und ich bin noch nie zu einer Wahlkonferenz eingeladen worden noch habe ich jemals irgend jemanden als "meinen Delegierten" gewählt. Was sagt das Vereinsrecht dazu? Und noch einmal: Wie werden die Delegierten ermittelt, wenn sie nicht von den Mitgliedern der Region gewählt werden? --Delabarquera 22. Jan. 2014

Ich gehe davon aus, daß Du Dich irrst, wenn Du schreibst, daß Du "noch nie zu einer Wahlkonferenz eingeladen worden" bist. Die Regionalclubs veranstalten jährlich Mitgliederversammlungen, bei denen vermutlich auch die Delegierten gewählt werden. Eingeladen zu diesen Sitzungen wird allerdings nicht per persönlichem Anschreiben, sondern lediglich durch Verlautbartung in der "Motorwelt" (da gibt es ziemlich am Ende immer ein paar Seiten mit Nachrichten aus den Regionalclubs, da stehen üblicherweise auch diese Einladungen).--Squarerigger 22. Jan. 2014

@Squarerigger Das wird so sein, dass es diese Verlautbarungen in der Motorwelt gibt. Ich hab sie dann einfach nicht wahrgenommen, was wahrscheinlich auch heißt, dass auf sie nicht deutlich auf der Titelseite hingewiesen wurde. Was man ja bei solch einer wichtigen Sache erwarten könnte. Ich werde einmal deinen Hinweis in den Text einfügen, um die Lücke zu schließen.* Bitte konkretisieren, wenn möglich, ev. sogar mit einem Ausriss aus der Motorwelt. Das ist dann zwar etwas ungewöhnlich, würde aber der gegenwärtigen Problemlage entsprechen. -- BTW Ich habe einmal vor Jahren via Motorwelt angefragt, wie es denn mit der Vorstandswahl stünde. Das hat mir, kurz vor Weihnachten, die Ehre eines persönlichen Anrufs des (sehr freundlich-verbindlich klingenden) Chefredakteurs eingbracht. Tenor: Es lägen so kurz vor Weihnachten viele Anfragen an, darum kurz am Telefon. Wortreiche Erklärung. An einen Hinweis auf Regionalversammlungen kann ich mich nicht erinnern. Wenn das klar gesagt worden wäre, hätte ich es mir gemerkt, glaube ich. Ich hatte damals den Eindruck, dass das ein Versuch war, zu viel Mitglieder-Öffentlichkeit und Diskussion zu unterbinden. Es wäre ja im Übrigen ziemlich einfach (gewesen), die Meinungen der Mitglieder z. B. in Sachen Geschwindigkeitsbegrenzung oder Autobahn-Maut zu erheben, indem man eine kontroverse Diskussion von Fachleuten in der Motorwelt abdruckt und dann entweder eine Online-Befragung aller Mitglieder oder eine Zufallsauswahl von 1000 Mitgliedern macht. Und das am besten unter notarieller Aufsicht, wie man jetzt sieht. NACHTRAG *Eben gemacht. Bitte überprüfen und ev. durch einen Ausriss ergänzen. --Delabarquera 23. Jan. 2014

Ich denke ehrlich gesagt nicht, daß die Form der Einladung zu den Versammlungen der Regionalclubs enzyklopädisch von Bedeutung ist. Auch bei anderen Vereinen geben wir das i.d.R. nicht an. Relevant würde es m.E. erst dann, wenn sich eine reputable Quelle fände, in der genau dieses Procedere kritisiert würde.
Und selbst wenn es enzyklopädisch relevant wäre, müssten wir es zunächst sauber bequellen. Meine geschilderte Sicht der Dinge reicht da wohl eher nicht aus.--Squarerigger 23. Jan. 2014

Also zu einem Ende dieser Diskussion, was mich angeht. Ich gehe in solchen Zusammenhängen immer von folgender einfacher Überlegung aus: Ich bin ein ziemlich neugieriger und relativ gut informierten Zeitungsleser. Wenn ich eine Frage habe, dann haben die wahrscheinlich auch andere. Wie hier die Frage, wie der gegenwärtig in der Groß-Diskussion stehende ADAC eigentlich seine Hauptversammlung zusammenbringt. -- Nun habe ich längere Wikipedia-Erfahrungen und eine dieser Erfahrungen ist, dass die Platzhirsche, die Wikipedianer, die sich für einen Artikel "zuständig fühlen", ungerne was an ihrem Meisterwerk ändern lassen, egal wie sinnvoll das wäre. (Für den Neugierigen: Eine der legendärsten -- und umfangreichsten -- Diskussionen, an der ich mitgewirkt habe, war die zu Arno Schmidt.) Das Platzhirsch-Syndrom greift also auch hier beim ADAC-Artikel wieder mal. Dann möge es so sein. Und ich unterstelle nicht einmal, dass da ein ADAC-Mitarbeiter den Verein und seine Interna doch noch ein wenig schützen möchte. -- Ich habe wieder ein Mosaiksteinchen für eine Theorie der Wikipedia-Wissensgewinnung. Vergeblich sind solche "Lösch-Diskussionen" also nicht. --Delabarquera 24. Jan. 2014

--

Was ich an dem ADAC-Artikel geändert hatte und wann dann insgesamt wieder rückgänging gemacht wurde, war das Eingefärbte.

Hauptversammlung

Die jährlich tagende Hauptversammlung des ADAC ist das oberste Organ und besteht aus den Delegierten der Regionalclubs, den Mitgliedern des Verwaltungsrats und dem Präsidium. Je angefangene 100.000 ordentliche Mitglieder eines Regionaclubs wird ein Vertreter entsandt. Auf die regionalen Mitgliederversammlungen, durch die die Regional-Delegierten gewählt werden, wird in der "Motorwelt", unter 'Nachrichten aus den Regionalclubs' hingewiesen. Die Hauptversammlung wählt die Mitglieder des Präsidiums, deren Amtszeit vier Jahre beträgt. Die letzte Hauptversammlung fand im Mai 2013 in [[Bielefeld]] statt, auf der auch der Präsident Peter Meyer für weitere vier Jahre im Amt bestätigt wurde.

BILD - Sport - Video: Ärgerlich.

Ich will mir Messis angebliches Witz- und Traumtor ansehen. BILD bietet ein Video. 2 Versuche, jedesmal das Gleiche: Erst ein technisch einwandfreier Werbeblock, dann eine Kurzwerbung und dann -- einfach nichts mehr. Die Null steht. Sozusagen. Und steht. Und steht ...


Mittwoch, 22. Januar 2014

Folter

Eine FOCUS-Meldung:

Erschütternde Bilder: Assad lässt systematisch foltern und töten || Dass Assads Schergen Menschen foltern und töten, ist bekannt. Nun gibt es erstmals Belege, die die Systematik der brutalen Verbrechen belegen. Der öffentliche Druck mag steigen – die Chancen auf Einigung bei der Syrien-Konferenz jedoch nicht. (FOCUS Online)

Ich möchte "den Rebellen" den Sieg wünschen, wenn da nicht... Der Gedanke ich nicht aus dem Kopf zu bekommen: Egal welche Gruppe, Gruppierung oder Partei an der Macht sein wird in Syrien (und vergleichbaren Ländern), es wird ein neues intolerantes System entstehen, inklusive Folter und Unterdrückung der Unterlegenen. Vorher aber wird es blutige Kämpfe zwischen den schon jetzt nicht geeinten Rebellengruppierungen geben, Kämpfe, bei denen wieder viel Zerstörung und Tote zu beklagen sein werden. Nur die blauäugigen Westler, Politiker und ihrem Selbstverständnis nach gute Menschen, glauben -- oder tun, als glaubten sie's --, dass der Sturz eines Diktators eine Verbesserung und Menschenrechte bringt. Diese Gewissheit, dass Gewalt sich ausbreitet, egal wer der Macht ist -- diese Gewissheit, die keinen Ausweg kennt, die macht ratlos. Wenn es einen Stoff gäbe, der Menschen dazu bringt, tolerant zu sein, Meinungsfreiheit und andere politische Freiheiten zu respektieren, müsste man diesen Stoff nicht, als Preis für die Unterstützung der syrischen Rebellen meinethalben -- müsste man diesen Stoff nicht  um diesen Preis verabreichen?

Montag, 20. Januar 2014

Duschgelcamp oder so...

Ist der FOCUS noch ernst zu nehmen, bei gutem -- besten Willen?! 3 Prozent? Da gibt es tatsächlich diesen Dauerbericht über eine TV-Hirnriss-Nummer.
  • "Dschungelcamp" 2014 - Newsticker
  • Wut auf Wendler: Schlager-Sänger flüchtet aus dem "Dschungelcamp"
  • Aktualisiert am Montag, 20.01.2014, 23:32 · von FOCUS-Online-Redakteurin Kinga Rustler, FOCUS-Online-Autor Maximilian Kloes und FOCUS-Online-Autorin Deana Mrkaja
  • ...
  • Gemeinsam diskutiert das Camp über Melanies Porno-Vergangenheit
  • ...
  • Das Leben im Dschungel wäre eigentlich entspannt, wenn dort nicht diese eine Spezies lebte. Die der Promis: Die einen kreischend und nervend, die anderen faul und untätig. Das FOCUS-Online-Ticker-Team hält sie mit dem Busch-News-Ticker auf dem Laufenden.

--

Nachtrag: Ich nehme das mit dem Hirnriss erst einmal zurück. Ich lese ja in der Wikipedia:

"Der Medienjournalist Stefan Niggemeier schrieb: „Zum Geheimnis des überwältigenden Erfolges (…) gehört, dass die Show nicht nur an die niedersten Instinkte appelliert (aber natürlich auch), sondern auch das Gehirn intelligenter Menschen anspricht. Sie ist hervorragend produziert.“ Auch Stern online findet positive Töne und betont die Absurdität der Sendung und den Reiz der Schadenfreude, welche die Sendung zu guter Unterhaltung machen, die Dschungelshow sei gesellschaftsfähig geworden. Der Stern-Redakteur Hannes Ross schreibt: „Das Dschungelcamp gibt gar nichts anderes vor als lupenreiner TV-Trash zu sein. Das macht die Qualität und die Ehrlichkeit dieser Show aus“. Als Fazit der fünften Staffel schrieb der Spiegel-Kolumnist Stefan Kuzmany: „Vom Casting der, nun ja, Stars, über die Musikauswahl und den Schnitt bis hin zur Moderation hat RTL, das muss man anerkennen, nichts weniger als eine saugute Unterhaltungssendung hingelegt.“"

Meine Seherfahrung: ungefähr 5 Minuten. Dann habe ich es nicht mehr ausgehalten. Eine "saugute Unterhaltungssendung"? Wir leben in zwei Welten, der Stefan Kuzmany und die anderen Positivler in der einen und ich in der anderen. Mehr kann man nicht sagen.

Karl Dröhmer

Immer noch interssiert mich die Frage: Wer ist jener Karl Dröhmer? Man findet ja nicht viel über ihn, schon gar keinen Klarnamen. Aber es gibt ... 

"Die Flucht des Zockers"

Eine Notiz:

"Service Hörbuch - Gibraltar: | ~ | | Von Daniel Blum | | Die Bankenkrise gab 2007 die Initialzündung für eine Krise der Weltwirtschaft, deren Turbulenzen uns bis heute erschüttern. Ein Roman zum Thema heißt "Gibraltar" von Sascha Reh. Jetzt gibt es ihn auch in der Hörbuchfassung. | ... | Der Jungbanker flieht | | Den Patriarchen Johann Alberts trifft im Frühjahr 2010 buchstäblich der Schlag, als er erfährt, dass sein Ziehsohn Bernhard Milbrandt sein Lebenswerk vernichtet hat. Auf das Betreiben des jungen Investmentmanagers hin hatte die Bank mit Leerverkäufen griechischer Staatsanleihen spekuliert. Doch die EU schnürte ein Rettungspaket für Griechenland, und der riskante Deal platzte. Der junge Banker verzweifelte, packte seine Siebensachen und tauchte in Gibraltar unter – nicht ohne zuvor einige Millionen aus dem Restvermögen der Bank für sich abzuzweigen. "Gibraltar" ist eine Erzählung über Schulden und Schuld, über ein überdrehtes Finanzsystem, das Menschen in die Versuchung bringt, mit Taschenspielertricks zum ganz großen Geld kommen zu wollen. | | Mehr als ein Wirtschaftskrimi | | ... | Reh erzählt die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven; die Wahrnehmungen und Reflexionen der Hauptfiguren werden kunstvoll kombiniert und raffiniert mit Rückblenden angereichert. Der Autor arbeitet im Nebenberuf als Familientherapeut – kein Wunder, dass er im Roman Gefühlswelten und Beziehungsgeflecht seiner Protagonisten einfühlsam zu gestalten vermag. Vordergründig ist "Gibraltar" ein Wirtschaftskrimi. Polizei und Angehörige verfolgen die Spur des untergetauchten Jungbankers und versuchen, ihn und vor allem seine Millionen zu finden. Der Roman überzeugt aber auch mit seinen Persönlichkeitsstudien und mit seiner gnadenlosen Abrechnung mit der Zockermentalität der Geldhäuser und ihrer Angestellten. | ... | „Gibraltar“ | Torben Kessler liest den gleichnamigen Roman von Sascha Reh | Gekürzte Fassung | Der Audio Verlag, 460 Min., Euro 22,95" (WDR 5)

Der Mann mit dem Rubel

So, und das noch und dann Schluss für heute mit dem Bloogen.

Ein bemerkenswertes Zitat bringt die WELT.

"'Wir wollen nicht verbergen, dass wir beseelt sind vom Reichtum. Unsere Ziele sind klar, die Aufgaben festgelegt – wir wollen Milliardäre werden. Wir haben die Nase voll vom Leben nach Lenin! Unser Kompass ist der Gewinn, erzielt in Übereinstimmung mit strengster Einhaltung des Gesetzes. Unser Idol ist Ihre Majestät, das Kapital.'"

Wer hat das geschrieben?

Jawohl! Michail Chodorkowski / Leonid Newslin: Der Mann mit dem Rubel, 1993.

Ach so, in dem Artikel geht es um die Ehrung des verstorbenen russischen Anwalts Jurij Schmidt, der, wiewohl ganz anders gestrickt, auch Chodorkowskis Anwalt war.

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P. S. Warum sind alle Menschen sterblich? -- Weil die Natur, wenn auch erst ganz am Schluss, eine inhärente Ethik besitzt. (Delabarquera)

He, Berlin!

He, Berlin, ick steh auf dir! Du bist so wahnsinnig cool-bescheuert!

"Seit Monaten kommt es in der Hauptstadt immer zu Sprengungen von Geldautomaten. Seit Anfang 2013 gab es bereits 36 solcher Tagen [also: Taten ist wohl gemeint]. Meistens flüchten die Täter ohne Beute, weil die Sprengungen entweder nicht gelingen oder aber infolge der Detonationen Farbpatronen zerplatzen und die Geldscheine damit unbrauchbar machen." (Berliner Morgenpost online)

Ob da nun urdeutsche Kreuzberg-Anarchisten oder rumänisch-securitatehafte Experten unterwegs sind? Is egal. Hauptsache die Schlagworte Flughafen, Schulden, "Schwul und gut so", "Mal in der U-Bahn oder sonstwo eben einen toschlagen" werden weiter verlängert. Das hat was, Berlin!

"Poes 'Boden' nach vorn"

Ein Blick, seit langer Zeit, in den Arno-Schmidt-Wikipedia-Artikel. Und dann doch eine Anmerkung meinerseits auf der Diskussionsseite:

Weil im Moment alle von A. S. reden, habe ich wieder einmal hierher geschaut. Ruhig und gelassen, auch in den Artikel, die damaligen Henkel-Diskussionen um Relevanz und Wissenschftlichkeit immer im Hinterkopf. Gelesen habe ich hier nun Folgendes:

"Patrick Roth veranschaulicht im persönlichen Vorwort seines Auswahlbands zu den Übertragungen von Edgar Allan Poe die Kongenialität des Übersetzers Arno Schmidt. Schmidt habe insgeheim mit Poe gewetteifert, diesen in der Evokation unheimlicher Effekte nicht selten übertroffen: „Schmidt zieht Poes 'Boden' nach vorn (öffnet gleichsam die Stelle für den Bedeutungs-'Abgrund' am Schluß), nimmt so der Einheit (the floor) die letzt-gültige Position im Text und akzentuiert stattdessen Bewegungschaos und Klang des am Boden aufschlagenden 'substances': im ekligen Klick-Klicken konsonierender 'k's': also in 'wirkenden Stückchen', in 'Parkett' und der grausam verrückten Unschuld seines 'guck, hierhin, & dorthin' – einer Kadenz, die es im Original so gar nicht gibt.“"

Nur mal so: Wer ein Beispiel für sinnloses Wortgeklingel sucht, hat mit diesem Zitat eine prima Ausgangsposition. Die Stelle erinnert mich irgendwie an Opernkritiker, wenn der Operngaul mit ihnen durchgeht. Und das, liebe Freunde, wird also in aller 'zeiligen Ausführrrlichkait' -- könnte Schmidt das so formuiert haben? -- hier eingerückt, während die vier Zeilen Henkel-Verweis damals zu viel waren, weil man ja "nicht alles" bringen kann?

USA -- Europa

Ich zitiere mich hier ja nicht allzu oft selbst, Posting-Zusammenfassungen ausgenommen. Aber nun einmal wieder: Wer den Unterschied zwischen den USA und Old Europe sehen will, der muss die Autos in Detroit fünf Minuten lang betrachten und dabei das Mantra 'Erfolg ist alles -- Erfolg ist nicht alles' aufsagen.

Assia Wevill

Zeitungslektüre am Morgen. In der SZ ein Artikel über und um Sylvia Plath. (Meike Fessmann: Sarkophag mit Tigerstreifen. Feuilleton, S. 11) Wer liest, über Büro- und Sachlektüren hinaus Literatur liest, hat diesen Namen schon einmal gehört, vielleicht sogar ein Gedicht oder einen Gedichtband der S. P. gelesen. Hier nun also dieser Satz:

Die Lebensstationen beider Dichter erzählt sie [Diane Middlebrook] anschaulich und unpathetisch, bis hin zu den Jahren, in denen sich Ted Hughes intensiv um seine Kinder kümmerte und nach dem Selbstmord seiner Geliebten Assia Wevill, die ihre gemeinsame Tochter mit in den Tod nahm, eine zweite Ehe einging.

Ted Hughes -- dieser Mann, ein bizarres Zentrum zwischen zwei Frauen, die beide den Tod suchen und in einer gemeinsamen Form -- Kopf in die Röhre des Gasofens legen -- auch finden. Ted Hughes, Dichter? Ein Name, der zu einem Fußballspieler (Will H.) oder zu einem extravaganten reichen Lebemann (Howard H.) passt, aber doch nicht zu einem Dichter! Ein Foto anbei, das Ted verlegen-schelmisch grinsend und Sylvia strahlend zeigt. Das SZ-Foto Ein Ausschnitt aus dem Bild hier, vom Hals an aufwärts.


(Quelle: NYT)

Ein Kind mit in den Tod nehmen? Das wird hier so sachlich-unkommentiert mitgeteilt, als ob es halt dazugehört, dieses Risiko, wenn man ein Dichter-Kind ist. Aber die Frage natürlich schon, ob dieser Mord im Selbstmord aus Selbstsucht oder aus reiner Ausweglosigkeit resultiert (s. auch ganz unten. Das Kind hat die Tat im Augenblick des Todes vielleicht nicht als Fürsorge verstanden).

Ich jedenfalls beschließe, mich mit den dreien zu beschäftigen.  

Sylvia Plath (1932-1963)
Assia Wevill (1927-1969)
Ted Hughes (1930-1998)

Für den Anfang die drei Bücher, die der SZ-Artikel bespricht:
  • Sylvia Plath: Der Koloss. Gedichte. Englisch und deutsch. Übertragen von Judith Zander. 2013.
  • Sylvia Plath: Übers Wasser. Nachgelassene Gedichte. Zweisprachig. Aus dem Amerikanischen von Judith Zander. 2913.
  • Diane Middlebrook: Du wolltest deine Sterne. Sylvia Plath und Ted Hughes. Aus dem Englischen von Barbara von Bechtolsheim. Vorwort von Carl Djerassi. 2013.
Und dann auch noch:
  • 'Sylvia' (Film mit Gwyneth Paltrow und Daniel Craig, 2003)
  • Auch das:* Fay Weldon: Auto Da Fay. Memoiren. 2002.
Es fehlt: Ein Buch, das die Beziehung -- wie sage ich nun: von seiten? aus der Sicht? ... so darstellt, wie Assia Wevill sie erlebt haben mag.

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|* "Nach dem Tod ihres Vaters - sie war damals acht Jahre alt - entwickelte Sylvia Plath eine Hassliebe zu allem Deutschen. Sie kannte nur München, das sie mit Tod und Kälte gleichsetzte, wünschte sich aber sehnlichst, die Sprache zu erlernen. Gewissenhaft verwandte sie darauf zeitweise zwei Stunden täglich und versuchte sogar, Grimms Märchen ins Englische zu übersetzen, was ihr aber nicht recht gelang. || Assia sprach fließend Deutsch. Ihre Mutter Elise Gaedeke, eine Protestantin, wurde 1889 in Kladen bei Stendal geboren. Als Krankenschwester lernte sie ihren späteren Mann, den jüdischen Arzt Leo Gutmann, kennen, und 1927 kam Assia in Berlin zur Welt. Als Hitler an die Macht kam, ging die Familie nach Palästina, und die Verbindung zu den deutschen Verwandten, auf die Assia ihr Leben lang neugierig war, brach ab. Mit 20 bereiste Assia England, Kanada und Birma und ließ sich schließlich in London nieder."

"Im Sommer 1963 floh Hughes mit den Kindern vor den Spannungen zwischen ihm und Assia nach Court Green, Assia blieb in Sylvias Wohnung in London. In den folgenden fünf Jahren gab es in der Beziehung Höhen und Tiefen. Assia brachte eine Tochter zur Welt und ließ sich von David Wevill scheiden, doch Hughes weigerte sich, sie zu heiraten. Im März 1969 drehte sie in der Küche den Gashahn auf und nahm die vierjährige Shura mit in den Tod. || Mit ihrem Selbstmord wollte sie Sylvia Plath weder nachahmen noch übertreffen, wie gelegentlich behauptet wurde. Für Assia war ein Leben ohne Ted Hughes unvorstellbar, und als die Beziehung scheiterte, sah sie keinen Sinn mehr darin weiterzumachen. Shura nahm sie mit sich, weil sie sich nicht darauf verlassen konnte, dass Ted sich um sie kümmern würde. Sie wollte ihre Tochter nicht allein in einer fremden Welt zurücklassen."

Mittwoch, 15. Januar 2014

China zerfällt?

Wenn China wirklich Kritik zulässt und etwa versucht, eine echte parlamentarische Demokratie zu werden, wie "das Reich der Mitte" das überleben oder wird es -- nach Traditionen, Macht-, Wirtschafts- und Rohstoffinteressen, und, ja auch: Religionen -- in Teile zerbrechen? 

Im SPIEGEL (3 / 2014, S. 82f.) ein Artikel über den Jura-Professor Zhang. Und hier.


ZHANG XUEZHONG | Law Professor Suspended from Teaching for Pro-Constitutionalism Expressions | AUGUST 26, 2013 | By ChinaChange.org | Last week, associate professor Zhang Xuezhong of East China University of Politics and Law in Shanghai was notified that he was stripped of his qualifications to teach at the university. According to Dr. Zhang, the university’s Human Resources office told him that the decision was made “collectively by the university’s communist party committee.” Dr. Zhang promptly challenged the legality of such a decision since he is not a party member. (chinachange.org)

Montag, 13. Januar 2014

Blink!

Dieses Buch, vor Jahren gelesen, hätte ich fast nicht mehr im Gedächtnis gefunden. Doch dann machte das Gedächtnis: ~

Blink. The Power of Thinking Without Thinking. Malcolm Gladwell.

Und weil ich schon dabei bin:

EQ. Emotionale Intelligenz. Daniel Goleman.

Macbeth

Vergangenes Wochende, gesehen. Nein, nicht am Münchener Schauspielhaus, sondern an den Kammerspielen. Wie immer – na ja, meistens: bin ich voller Bewunderung für die Schauspieler, schon allein wegen des Auswendigkönnens des Texts. Auch eine gewisse Sympathie für diese Regie: Was man doch aus einer alten Geschichte rauskitzeln kann! Genügt das? Ich hätte mir vor allem gewünscht, dass ich eine Handlung und die Zusammenhänge in dieser Handlung leichter sehe. Diese Erzählung bräuchte einen Erzähler. Der immer wieder mal aufklärt. – Der Beifall: sehr wohlwollend, aber auch sehr endenwollend. Schade für die Schauspieler.

Ich trage nachträglich Informationen zusammen:

Shakespeares Macbeth am Münchner Schauspielhaus || 18.07.2011 | Archiv | Bühne | Schauspiel | 18.06.2011 bis 26.07.2011 Schauspielhaus München | Nach gewonnener und verlorener Schlacht, einer blutigen Revolte, in der Gegner, Waffenbrüder, Bundesgenossen und Überläufer kaum noch voneinander zu unterscheiden waren, kehrt Schottlands bester Feldherr Macbeth heim. Auf einer Heide erscheinen ihm drei bärtige Hexen und begrüßen ihn als künftigen König von Schottland: | Eine Weissagung, für deren Erfüllung Macbeth selbst sorgt, unterstützt und ermutigt von seiner Frau, Lady Macbeth. Die Nacht wird nie wieder zum Tag. Je wagemutiger, herzloser und blinder Macbeth handelt, umso weniger erreicht er, umso weiter weg rückt die Chimäre der Sicherheit.

Regietheater-Einfälle halt. 5 Personen mit wechselnden Rollen, vom Macbeth – einem Mädchen als Mann.

Karin Henkel macht die Unsicherheit zum Prinzip. Nur Jana Schulz darf allein Macbeth spielen, die vier weiteren Schauspieler teilen sich den Rest des Personals. Und zwar so, dass es zumindest nach landläufigen ethischen Gesichtspunkten möglichst wenig zusammenpasst. | MACBETH von William Shakespeare Schauspielhaus, Premiere am 18. Juni 2011 Regie: Karin Henkel, Bühne: Muriel Gerstner, Kostüme: Tina Kloempken, Sound: Moritz Hirsch, Licht: Stephan Mariani, Dramaturgie: Jeroen Versteele Mit: Katja Bürkle, Benny Claessens, Stefan Merki, Jana Schulz, Kate Strong || Deutsch von Thomas Brasch | In einer Fassung von Karin Henkel und Jeroen Versteele || Nach gewonnener und verlorener Schlacht, einer blutigen Revolte, in der Gegner, Waffenbrüder, Bundesgenossen und Überläufer kaum noch voneinander zu unterscheiden waren, kehrt Schottlands bester Feldherr Macbeth heim. Auf einer Heide erscheinen ihm drei bärtige Hexen und begrüßen ihn als künftigen König von Schottland: Eine Weissagung, für deren Erfüllung Macbeth selbst sorgt, unterstützt und ermutigt von seiner Frau, Lady Macbeth. Die Nacht wird nie wieder zum Tag. Je wagemutiger, herzloser und blinder Macbeth handelt, umso weniger erreicht er, umso weiter weg rückt die Chimäre der Sicherheit. Regisseurin Karin Henkel erforscht die Zwischenräume und Zweideutigkeiten in Shakespeares knappem, extrem launigem Klassiker: Sinnliche Körperlichkeit und begehrendes Bewusstsein; Weiblichkeit und Männlichkeit; Tragödie und Farce; Macht und Hilflosigkeit. || »Shakespeare gibt der Sprache eine alles bedeutende, ja bezaubernde Rolle: Macbeth spricht eine Machtphantasie aus, und irgendwie wird die direkt Wirklichkeit. Der rasante Wechsel von Stimmungen und Realitätsebenen in diesem Stück erschwert das psychologische Durchgliedern der Figuren, aber macht sie umso faszinierender.« Karin Henkel

Frage: Was hätte Schirin Khodadadian daraus gemacht? (Hat sich Schirin nicht mal Shirin geschrieben? Egal. Lang, lang her.) Ungefähr das, was Karin Henkel daraus gemacht hat? Meine alte Idee, dass es Parallelinszenierungen geben müsste. Ein Stück, gleiche Spielzeil, drei DramaturgInnen.

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Und fast hätte ich es überlesen. Die Übersetzung ist von Thomas Brasch (1945-2001) . "Brasch wurde als Sohn jüdischer Emigranten im englischen Exil geboren, 1947 siedelte die Familie in die sowjetische Besatzungszone über. Hier begann die politische Karriere des Vaters Horst Brasch (1922–1989), die ihn bis ins Amt des stellvertretenden Ministers für Kultur der DDR beförderte. Thomas Braschs Mutter Gerda Brasch stammte aus Österreich. Sie war Journalistin und veröffentlichte Mitte der 1950er Jahre in einer Cottbuser Lokalzeitung sein erstes Gedicht. Brasch hatte zwei Brüder Klaus Brasch (1950–1980) und Peter Brasch (1955–2001) sowie eine Schwester Marion Brasch (* 1961)."  (Wikipedia) -- Allüberall Schicksale, Familien, denen man nicht gerecht werden kann. Vier Kinder, von denen drei 30, 46, 56 Jahre alt werden.

Freitag, 10. Januar 2014

Mordfälle, unaufgeklärte

Es gab in den letzten 12 Monaten einige Morde, die nicht aufgeklärt werden konnten. Aus Gütersloh heißt es jetzt:

Labor findet nach Mord keine fremde DNA | Am Donnerstag suchte die Polizeitauchgruppe Bochum einen Dalke-Nebenarm nach dem Messer ab, mit dem eine Ärztin und ihr Bruder an Heiligabend erstochen wurden - ohne Erfolg. || Gütersloh (rebo). Auch der zweite Sucheinsatz der Polizeitauchgruppe Bochum im Stadtpark hat kein Ergebnis erbracht. Dafür liegen der Mordkommission „Bad“ erste Ergebnisse vom Landeskriminalamt Düsseldorf vor. Die Untersuchung der gesicherten Spuren hat jedoch keine Hinweise auf fremde DNA ergeben. | ... | Ermittlung in alle Richtungen | Nach Angaben der Ermittler kann der Tatzeitraum – der 24. Dezember zwischen 15 und 24 Uhr – nicht enger eingegrenzt werden. Unklar sei weiterhin, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Die Mordkommission ermittelt weiter mit Hochdruck. Der Verdacht auf einen Raubmord steht noch immer im Mittelpunkt. Der Fall werde aber auch in alle anderen Richtungen geprüft.

Ich überlege mir, dass eine in der Nähe installierte Videokamera, die die Straße eingesehen hätte, schon weiterhelfen würde. Auch wenn das Bild nur verschommen wäre. Wer da sagt, so etwas gehe im Namen des Datenschutzes nicht, auch wenn die Bilder, für den Fall, dass nichts passiert, nach einer Woche gelöscht werden, der muss auch sagen, ob er solche Nicht-Aufklärungen in Kauf nimmt für den Datenschutz. Und ob wir jetzt überall Kameras anbringen sollten? Geht diese Rückfrage nicht an der Sache und der Frage vorbei?

politik-forum.eu

Eigentlich wollte ich die Frage nach der Abwägung von Datenschutz und Verbrechensbekämpfung mal zur Abwechslung in einem echten und richtigen Politikforum aufwerfen. Google stellt an die Spitze: http://politik-forum.eu. Ich schaue in dieses Forum einfach mal rein. Ein Politikwissenschaft-Promotionsstudent, vielleicht ist er auch aus der Abteilung Wahrnehmungspsychologie > Personenwahrnehmung, vielleicht aus Russland, jedenfalls heißt er oder nennt er sich: Igor Ivanov, fragt höflich an:

"Sehr geehrte Forenmitglieder, | ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mannheim und führe im Rahmen meiner Promotion im Themenbereich „politische Wahrnehmung“ eine Online-Untersuchung durch. | Bei dieser geht es darum, wie Personen auf Grundlage ihrer Portraits eingeschätzt werden und ob dies Relevanz für politische Entscheidungen hat."

Es führt die Sache noch weiter aus. Verspricht die Verlosung von 1 x 10 Euro unter den Teilnehmern der Umfrage (was natürlich etwas an der Ernsthaftigkeit der Sache zweifeln lässt). 

Ja, und dann bricht ein kleiner Besserwissi-Sturm über Igor herein.

Kurz und knapp und ohne Anrede fragt ein User aus Franken mit dem schönen Namen New Model Army

"Wie soll hier Repräsentativität gewährleistet werden?" 

Punkt. Aus. 

Man hört als Echo: 'Antworten Sie gefälligst, Sie Wicht, Sie russischer! Wohl noch nie von deutschen sozialwissenschaftlichen Standards gehört, he?!'

Igor, weiter sehr höflich, antwortet: 

"Eine berechtigte Frage! Durch eine möglichst große Stichprobe und die Veröffentlichung über mehrere Kanäle. Leider jedoch stehen mir nicht die selben Mittel zur Verfügung, wie großen Meinungsforschungsinstituten."

Der User Dampflok94 aus Berlin, der -- ich staune! -- 5.645 Beiträge bisher in diesem Forum verfasst hat, meint, ebenfalls recht knapp: 

"Sorry, aber auf Grund eines Fotos die Aufrichtigkeit eines Menschen zu bemessen ist mir nicht möglich. Ich gehöre da offensichtlich nicht zur Zielgruppe der Umfrage."

Wenn er nicht 'zur Zielgruppe' gehört, dann hätte er auch einfach die Finger von der Tastatur lassen können, der User.

User Fadamo, der unter jeden seiner Beiträge die überaus tiefsinnige Bemerkung setzt: "Politik ist wie eine Hure, die kann man nehmen wie man will." sagt zur Sache: 

"Das sind ja alles unbekannte personen. Sind das überhaupt politnix?" [Ok, das letzte Fragezeichen ist von mir.]

Wieder User New Model Army: 

"Ich wage zu bezweifeln, dass du wissenschaftlicher Mitarbeiter bist. Als Professor würde ich das Ergebnis einer Umfrage hier nicht annehmen. man sollte die Qualität, die Geduld und die Integrität der User hier nicht überschätzen. Es ist mehr als unüblich und methodisch äußerst bequem und zweifelhaft, so vorzugehen."

Das mit dem forenüblichen Duzen hat schon was Rotziges, finde ich. Einfach so fremde Leute anzufahren und zu schurigeln? Das mit dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter hätte NMA leicht überprüfen können, indem er zwei-, dreimal mal klickt. Dann hätte er den Herrn Ivanov gesehen.

Das nun Folgende ist ein wenig geheimnisvoll. 

"... würde ich das Ergebnis einer Umfrage hier nicht annehmen"? 

Ist NMA denn Professor? Und wenn nicht, hat er NMA von sozialwissenschaftlichem Arbeiten irgendeine Ahnung? Oder ist es doch wieder so, dass eingängige Schlagworte wie (nicht) repräsentativ über die Zeitungen in die Gehirne der Bevölkerung gleiten und sich dort -- als Mem sagen wir mal -- jenseits aller Vernunft verselbständigen [sic]? Und das mit der "Umfrage hier" soll wohl heißen, dass das Forum bzw. die, die hier schreiben, nichts Sinnvolles von sich geben? Will er das Forum wirklich herabwürdigen? Schließlich auch noch: "die Geduld und die Integrität der User hier nicht überschätzen". Weiß NMA wirklich was Integrität bedeutet und wie man dieses Wort verwendet? Oder möchte NMA wirklich sagen: 'Die User hier sind nicht integer, mein Freund!'

Igor bleibt noch immer geduldig: Am 10. Dez 2013, 12:30, schreibt er: 

"Danke für deine Rückmeldung. Zumindest deinen Zweifel über meinen Beschäftigigungsstatus kann ich ausräumen, wenn du in das Impressum der Umfrage siehst."

Jetzt sticht den Nutzer Fadama der Hafer und er muss einfach noch mal witzig werden: 

"Ich könnte wetten, dass er noch nicht mal igor heißt." 

Und lacht über seinen Scherz gleich mal selbst hell auf.


Und so geht es noch ein Weilchen weiter.

Ich beschließe, einem Forum, in dem solche Beiträge einem freundlich fragenden Menschen entgegenspringen, doch lieber nicht beizutreten. Das Niveau ist mir einfach -- zu hoch. Wäre ich beigetreten, ich hätte vielleicht darauf hingewiesen, dass nicht alles, was in den Sozialwissenschaften mit Befragung von Menschen zu tun hat, gleich repräsentativ sein muss. Dass das andere Fallstudie heißt und dass Fallstudien durchaus sinnvoll sein können, beispielsweise um überhaupt eine vernünftige Hypothese zu formulieren, die dann weiter, und am Ende vielleicht sogar mit repräsentataiven Ergebnissen, untersucht werden kann. Ich hätte auch darauf hingewiesen, dass das Setting einer Untersuchung, das "echte PolitikerInnen" verwendet ziemlich sinnlos daherkäme, weil da mit den Bildern zu viele -- nicht nur parteipolitische -- Vorurteile mit aufgerufen werden. Dass Igor das schon richtig angepackt hat. Aber -- ach nein, ich lass es lieber. Nur die Dissertation von Igor, die werde ich mir besorgen, wenn sie fertig ist. 

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Ach, und was ist jetzt mit der Frage um die Abwägung von Datenschutz und Verbrechensbekämpfung? Nun, die passt nun nicht mehr recht dazu. Die kommt später einmal.

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Nachtrag (11.01.2014): Das da oben ist wieder einmal ein Beleg dafür, dass die Anonymisierung im Internet eine unheilvolle Sache sein kann: Leute, die erkennbar keine Ahnung haben von Forschung im Allgemeinen wie von empirischer Sozialforschung, bilden eine Peer group aus Anonymussen mit teilweise angeblödeten Tarnnamen, nehmen sich gegenseitig wichtig und glauben, andere runtermachen zu müssen. -- Nur zur Sicherheit: Es gibt durchaus gute Gründe, anonym aufzutreten. Aber wenn der einzige Grund "Ich möchte mich verstecken und dann ungestraft loslabern" ist, dann ist das eben nicht gut.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Wikipedia, mon amour!* Please ...!

Wenn ich schon nichts finde, jedenfalls nichts Neueres, dann will ich wengistens dafür sorgen, dass eventuell andere Leidtragende hier etwas finden. Leider freilich keine Lösung des Problems. Also, ich konnte mir bisher ganz einfach und sehr schön mit der Buchfunktion von Wikipedia Artikel-Sammlungen zusammenstellen und herunterladen. Auch weiter formatieren. Usw. Hat immer prima geklappt. Heute habe ich ein Buch mit immerhin 76 Artikeln zusammengestellt, und als ich es downloaden will erscheint immer und immer wieder:

Die POST-Anfrage an http://pdf1.wikimedia.org:8080/mw-serve/ ist fehlgeschlagen ($2).

Ja, es gibt Klagen über diese Sache. Aber diese Klagen sind aus dem Jahr 2009!** Seitdem ist die Welt doch vorangeschritten, sollte man denken. Und warum sind die Server denn wohl ausgerechnet an einem Donnerstag ganztägig überlastet?! Braucht die NSA die Rechenkapazität der Wikipedia-Server vorübergehend für andere Dinge?

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Nachtrag (10.01.2014): Ich darf vermelden, zum Trost für alle: Nach ein paar Stunden, gestern, am Abend, lief die Sache wieder, und meine Artikelsammlung, die zwischendurch verschwunden schien, ist beim Neuanmelden wieder aufgetaucht und glücklich auf der Festplatte gelandet.

Das Motto lautet also: Nur Geduld! Dranbleiben!

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| ** Hallo Leute, | ganz ehrlich, wenn wir eine Funktion in der Mediawiki Oberfläche integriert anbieten, dann sollte diese eine hohe Zuverlässigkeit haben. || Die POST-Anfrage an http://pdf1.wikimedia.org:8080/mw-serve/ ist fehlgeschlagen (Empty reply from server). Zurück zur Seite Wikipedia:Hauptseite. || Es sollte sichergestellt sein, das zumindest ein PDF Export zuverlässig klappt, ansonsten kann die Erstellung auf den Toolserver verlagert werden und die prominente Verlinkung ist nicht gerechtfertigt. Das ist aus meiner Sicht absolutes Alphastadium, wenn die grundlegenste Funktionalität nicht dauerhaft verfügbar ist. Ich bitte dabei zu bedenken, dass die Probleme seit 4 Monaten bekannt sind. || Liebe Grüße, Conny 08:55, 8. Mai 2009

Mittwoch, 8. Januar 2014

Menschen vorführen

Ist es doof, was die jungen Leute da von sich geben ...



... oder noch viel dö-ö-öfer, die jungen Leute so vorzuführen?

Dienstag, 7. Januar 2014

"Existiert das Gold nur noch auf dem Papier?"

No comment.

"Doch weshalb fließt der Goldstrom langsam als gedacht? Was ist so schwierig daran, Flugzeuge, Lastwagen und Schiffe vollgepackt mit Gold nach Deutschland zu schicken? Wohl nicht die Tragfähigkeit der Transportmittel. Unter Gold-Experten kursieren gleich mehrere Verschwörungstheorien: Sie sprechen davon, dass die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) nur noch einen Bruchteil der ihr anvertrauten 1.500 Tonnen deutscher Goldreserven in ihren Tresoren aufbewahrt. Etwa, weil sie es verliehen hat." (FOCUS Money Online)

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Alles nur Gerüchte?

"Die Zeitung "Straits Times" aus Singapur brachte die Geschichte von den hungrigen Hunden am 24. Dezember in die englischsprachige Medienwelt. Das Opfer solle der bei Machthaber Kim Jong Un in Ungnade gefallene Onkel Jang Song Thaek gewesen sein. | Entgegen internationaler Berichte sei Jang Mitte Dezember bei seiner Hinrichtung nicht erschossen worden, sondern gemeinsam mit fünf engen Vertrauten 120 hungrigen Jagdhunden zum Fraß vorgeworfen worden. Die Tiere hätten drei Tage lang gehungert und die Männer daraufhin komplett zerfleischt. Eine Stunde habe der Todeskampf gedauert, und Kim Jong Un habe zugeschaut. Als Quelle dafür zitiert die Zeitung lediglich das Hongkonger Blatt "Wen Wei Po". | Die "Wen Wei Po" hatte am 12. Dezember zwar über die angeblich blutrünstige Hinrichtung von Jang Song Thaek berichtet. Zwei Tage später schrieb das Blatt jedoch, Jang Song Thaek sei vermutlich erschossen worden, und es habe nur Gerüchte über die 120 hungrigen Hunde gegeben." (Huffington Post)

Jihad Jane - Psychologisch bemerkenswert.

Heben wir es auf, für später:

"Dienstag, 07. Januar 2014 | Ermordung eines Karikaturisten geplant | "Jihad Jane" bekommt lange Haftstrafe || Die US-Amerikanerin Colleen LaRose hat Mitstreiter für den islamischen "Heiligen Krieg" gesucht. Sie selbst hatte den Auftrag, den schwedischen Karikaturisten Lars Vilks zu töten. Die 50-Jährige hat sich mitterweile vom islamischen Extremismus losgesagt. | ... | Das Verfahren hatte in den USA vor allem für Aufsehen gesorgt, weil die Verdächtige US-Bürgerin ist und keinen biografischen Bezug zur islamischen Welt hat. 'Dieser Fall unterstreicht eindeutig die sich verändernde Natur terroristischer Bedrohungen, der wir jetzt in diesem Land gegenüberstehen', erklärte Staatsanwalt Zane David Memeger. 'Das Internet hat es für jene, die den amerikanischen Lebensstil angreifen wollen, einfacher gemacht, gleichgesinnte Individuen zu finden, um ihre Terrorpläne auszuführen.'" (n-tv online)

Freitag, 3. Januar 2014

OpenOffice, Überschrift: Abstand, Seite oben

Ich hatte das mal gesucht, gefragt. Und regelmäßig suche ich es mit einigem Aufwand wieder, weil es selten vorkommt und weil ich es mir nicht merken kann. Habe ich das hier wirklich noch nie notiert?

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Mi, 25.01.12 8:54

Hallo!

Vorweg: Ich habe im Forum unter "Überschrift Abstand" gesucht und nichts gefunden. Wenn das Thema doch schon da war: Bitte einfach Link.

Also: Zwischen Absatzende und einer neuen Überschrift wird normalerweisse ein etwas größerer Abstand eingerichtet, sagen wir 3 cm. Wenn jetzt das Absatzende auf einer Seite unten steht, die Überschrift auf der nächsten Seite oben, dann ist da auf der Seite oben ein 3-cm-Abstand, den man nicht braucht, den man -- mein Kenntnisstand -- nur händisch für diese eine Überschrift auf 0 bringen kann. Wenn was verändert wird, stimmt die Sache dann auch nicht mehr und man hat plötzlich zwischen Absatzende und Überschrift keinen Abstand mehr.

Frage: Kann man das Überschriften-Format so einstellen, dass die Überschrift, wenn, sie alleine oben auf der Seite steht, keinen Abstand zum oberen Seitenrand hat, sonst aber den Normalstand zum vorausgehenden Absatz?

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Beitrag von Stephan » Mi, 25.01.12 9:45

Wenn jetzt das Absatzende auf einer Seite unten steht, die Überschrift auf der nächsten Seite oben, dann ist da auf der Seite oben ein 3-cm-Abstand, den man nicht braucht

Sollte eigentlich nur so sein wenn vor der Überschrift ein harter Seitenumbruch ist.

Frage: Kann man das Überschriften-Format so einstellen, dass die Überschrift, wenn, sie alleine oben auf der Seite steht, keinen Abstand zum oberen Seitenrand hat, sonst aber den Normalstand zum vorausgehenden Absatz?


Nur wenn vor der Überschrift ein harter Seitenumbruch ist: 

Haken weg bei: Extras > Optionen > OpenOffice.org > Writer-Kompatibilität > Absatz- und Tabellenabstände an Seitenanfängen addieren

Fragen über Fragen: Gütersloh

Manchmal denke ich, dass nur ich und vielleicht zwei, drei andere sich über solche Dinge Gedanken machen. Aber -- weit gefehlt! Und sie fragen sehr professionell. Warum ausgerechnet das verschlafene Städtchen Gütersloh, sonst doch nur bekannt für die Übernamen Miele und Bertelsmann, ein Dorado der Mörder geworden ist?* Bestehen da etwa Zusammenhänge zwischen den Übernamen und der Tat? (Auf diese Frage ist meines Wissens aber noch keiner gekommen.) Die örtliche Presse jedenfalls vermeldet:

Es sind noch viele Fragen offen. Warum wurde beispielsweise der Gashahn eines Herdes im oberen Stockwerk aufgedreht, obwohl man wissen müsste, dass Gas leichter ist als Luft und immer nach oben entweicht? Wollte der Täter damit wirklich eine Explosion auslösen, um Spuren zu verwischen, so wie es die Polizeibeamten vermuten? Oder steckt gar eine ganz andere Absicht dahinter? Der Ermittlungsleiter, Kriminalhauptkommissar Ralf Östermann, spricht von einem Raubmord. Was wurde eigentlich gestohlen? Hat der Täter gezielt nach Geld, Schmuck oder anderen Wertgegenständen gesucht? Ein Freund der Familie sagte am Sonntag dem WESTFALEN-BLATT, dass Dr. Helgard G. im Besitz kostbarer Gemälde gewesen sein soll. Und warum hatte die Tochter, die Ihre Mutter und ihren Onkel am ersten Weihnachtstag leblos durch das Wohnzimmerfenster entdeckt hatte, keinen Hausschlüssel?

Der getötete Ex-Studienrat Hartmut S. lehrte bis zu seiner Pensionierung 2001 Französisch am Städtischen Gymnasium Gütersloh. Im Juli 1995 wurde seine Kollegin, Studienrätin Christine R. (41), ermordet. Damals wurde der Täter schnell gefasst: Ihr Ehemann gestand, seine Frau aus Eifersucht erdrosselt zu haben. (Westfalenblatt Online)

Das mit dem Gas und den Gemälden nur noch. Das setzt voraus, dass Einbrecher eine chemisch-physikalische Grundausbildung haben. Haben sie die? -- Wenn Gemälde gestohlen worden wären -- hat der, haben die Einbrecher Verbindungen, um solche Bilder zu verkaufen? Und würde die Polizei nicht als erstes die Bilder veröffentlichen, um da Spuren verfolgen zu können? Fragen über ... Nun gut, das hatten wir schon.

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| * Andere Fälle


2009 Ingrid Amtenbrink (Aktenzeichen XP, nw news online)

2011 Gütersloherin Franziska F. (Name geändert) (nw news online)

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Donnerstag, 2. Januar 2014

Uli Hoeneß -- Frühes Bild

Durch die Startseite der Wikipedia werde ich heute auf eine sehr frühe Darstellung von Uli Hoeneß aufmerksam.


Die Büste soll angeblich den römischen Kaiser Aulus Vitellius Germanicus (15 – 69) darstellen. Das muss aber ein Irrtum oder ein Fall von Seelenwanderung sein.

P. S. Wir hoffen inständig, dass Uli das Schicksal von Vitellius erspart bleibt!