Mittwoch, 21. September 2016

Neue Sprachkleider

Wie ist es nun? Sind Geisteswissenschaftler generell -- und manchmal sogar MINT-Wissenschaftler -- aufgeblasene Sprachbastler?

"Sie [die Wissenschaftssprache] verpackt ganze Gedankengebäude in einem Wort, schützt vor Vereinfachung, führt uns zu Erkenntnissen – warum Wissenschaftssprache unverzichtbar ist. | Die Sprache der Wissenschaft ist oft hässlich, umständlich oder aufgeblasen; darin kann man Yascha Mounk nur zustimmen. Für den Studenten eines Faches besteht häufig die ärgerlichste (manchmal aber auch einzige) Hürde darin, die Ausdrucksweise dieses Faches zu erlernen; in der Abschlussarbeit wird dann geprüft, ob er Dinge, die er zuvor einfacher hätte sagen können, auch genauso abstrakt und verblasen formulieren kann, wie es Standard seines Faches ist. Wer das Glück oder das Pech hat, dass sich im Laufe seines Studiums die Theoriemode ändert (auch Wissenschaften unterliegen der Mode), kann sogar erleben, wie mühsam erarbeitete Begrifflichkeiten über Nacht entwertet und durch neue Sprachkleider ersetzt werden, die nunmehr den alten Erkenntnissen übergezogen werden müssen." (zeit.de)