Sonntag, 4. März 2018

Die spinnen, die Deutschen!

Ich lese heute. Und gestern auch schon:

"'Heimatland' statt 'Vaterland' | Bekommt die Nationalhymne einen geschlechterneutralen Text? 04.03.2018 || Bekommt die Nationalhymne einen geschlechterneutralen Text?. Deutsche Hockeyspielerinnen: Vor einem Spiel der Hockey-EM singen sie die Nationalhymne. Werden Frauen zukünftig auch von der Hymne repräsentiert? || Kristin Rose-Möhring, Beamtin im Bundesfamilienministerium, will darüber diskutieren, ob die deutsche Nationalhymne zukünftig in geschlechtsneutraler Sprache gesungen werden soll."

Irgendwie fühle ich mich, wenn ich so etwas lese, wie man sich fühlt, wenn man zu viel gegessen hat und jemand haut einem leutselig auf den Bauch. 

Was sagt eigentlich August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dazu, wenn sein -- natürlich in historischen Zeiten, also 1841 -- geschriebener Text so selbstherrlich einfach umgemodelt wird? Warum dann nicht gleich eine ganz neue, wohl-gegenderte Nationalhymne, statt historische Texte zurechtzubiegen? So "Unsere Neue Hymne", vielleicht jedes Jahr mal, bei RTL via Zuschauerabstimmung?

Und wäre es vielleicht nicht doch besser, der Frau Rose-Möhring und ihren Adepten ein paar Geschichtsstunden zu geben? Einfach um die Einsicht zu befördern, dass es früher manchmal ganz anders war und dass man solche Verfahren des Umschreibens mal als Geschichtsklitterung verstanden hat? Warum denn nicht sagen: "Früher galten die Männer in nahezu jeder Hinsicht als das 'starke Geschlecht'. Beispiele, Beispiele. Und schaut, was wir heute alles erreicht haben in Sachen Gleichberechtigung! Und was wir noch nicht erreicht haben." Statt dessen? Die kindlichen Gemüter unter den Fähnchen-nach-dem-Wind-Politikerinnen und -Politikern treten selbstbewusst auf.

Und noch eine Idee: Die alten Wandmalereien prüfen. Wenn nicht politisch korrekt: abschlagen oder übertünchen! Und: The German Taliban was here! drüber schreiben.