Montag, 26. März 2018

Messerattacke: Jugendliche (13-17)

Immer wieder: die Aufforderung zu differenzieren. Auf der anderen Seite ist das Erkennen von irgendwas immer mit Verallgemeinerung und Abstraktion verbunden.

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Burgwedel - Es begann mit einer Auseinandersetzung im Supermarkt: Jugendliche sollen nahe Hannover eine junge Frau niedergestochen haben. Ein 17-Jähriger ist dringend tatverdächtig.

Ein 17-Jähriger soll nach einem Streit in einem Supermarkt eine Frau in Niedersachsen auf der Straße niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Der Zustand der 24 Jahre alten Frau war am Sonntag kritisch. „Nach bisherigen Erkenntnissen besteht ein dringender Tatverdacht gegen den 17-Jährigen", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Sonntag. Gegen den jungen Mann ist am frühen Abend Haftbefehl erlassen worden. Er kam in Untersuchungshaft. Zu den Vorwürfen schwieg er laut Staatsanwaltschaft.

Der Streit begann laut Polizei vermutlich in einem nahegelegenen Supermarkt. Dort waren die junge Frau und ihr 25 Jahre alter Begleiter mit dem 13- und dem 14-jährigen Jungen in Streit geraten, dann aber wieder auseinandergegangen. Auf dem Heimweg trafen sie wieder aufeinander. Zu den beiden Jungen war noch ein 17-Jähriger gestoßen. Alle drei sind nach Polizeiangaben syrische Flüchtlinge. (kreiszeitung.de)

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Wir haben hier die Kategorien 
  • Jugendliche (13-17)
  • wahrscheinlich alle männlich
  • syrische Flüchtlinge
Ich gehe davon aus, dass für 90 Prozent der Leser diese Meldung sich die Relevanzreihenfolge exakt umdreht. Was sagen wir denn dann? "Vorsichtig, nicht weitersagen!" Oder: "Einzelfall". Oder: "Wir schaffen das. Trotzdem!"

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Und weiter...

Mädchen mit Tod bedroht | Politiker verurteilen Antisemitismus an Berliner Grundschule | 26.03.2018 | dpa || An einer Berliner Grundschule soll einer jüdischen Schülerin mit dem Tod gedroht worden sein. Politiker verurteilen den offenen Antisemitismus – und fordern mehr Engagement von Muslimen. || Antisemitismus-Debatte: Empörung über Hasstiraden gegen jüdischen Gastronomen Nach antisemitischen Vorfällen an Berliner Schulen hat die neue Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, religiöses Mobbing in Klassenzimmern verurteilt. "Die Regeln unseres Zusammenlebens klar zu vermitteln, kann nie früh genug anfangen – schon in den Kitas und Grundschulen", sagte sie der "Bild"-Zeitung. "Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz." Die "Berliner Zeitung" hatte zuvor berichtet, dass ein jüdisches Mädchen an einer Grundschule in Tempelhof von muslimischen Mitschülern bedroht worden sei, weil "sie nicht an Allah glaubt". "Dieser Fall zeigt aber auch, dass wir die Eltern stärker in die Verantwortung nehmen müssen", sagte Widmann-Mauz. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte, wonach jüdische Schüler wegen ihres Glaubens gemobbt wurden. (t-online.de)

Schaffen wir das? Oder schaukelt sich das immer weiter auf?

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Auch heute gelesen:

Morddrohungen gegen „ungläubige Kinder“? Lehrerverband schlägt Alarm am 26.03.2018 || Der Präsident des Lehrerverbandes warnt vor zunehmender Gewalt und Rassismus unter Schülern. Bereits an Grundschulen sei es verbreitet. Berlin. Enthauptungs-Videos per WhatsApp, Morddrohungen im Chat und zunehmende rassistische und antisemitische Äußerungen – das alles ist laut Heinz-Peter Meidinger Alltag an deutschen Schulen. ... Ein IS-Enthauptungsvideo, das sich über WhatsApp verbreitet, sei dabei auch an Grundschulen kein Einzelfall mehr. (derwesten.de)

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Die drei Fälle hängen irgendwie zusammen. Vor allem natürlich Nummer 2 und 3. Und das alles nur Einzelfälle?