Das wollte ich auch schon lange mal sagen:
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Was wir heute sprechen: Gegenwartsdeutsch.
Und wenn das in der Schule oder im Proseminar ein Thema ist, mal den Lehrer / Dozenten bitte etwas in Verlegenheit bringen mit dem Hinweis: dass Alt- und Mittelhochdeutsch nur Konstrukte der Germanisten des 19. Jahrhundert sind. Diese "älteren Sprachstufen" hat es so mit Sicherheit nie gegeben. -- Wegera: "Den Lernenden wird damit an keiner Stelle das Konstrukt einer einheitlichen mittelhochdeutschen Literatursprache vorgespiegelt, vielmehr ..." Na ja, manchmal und von manchen Lehrenden halt doch!
""Für die Textausgaben der wichtigen mittelhochdeutschen Dichtungen, für Wörterbücher und Grammatiken wird heute das im Wesentlichen auf Karl Lachmann zurückgehende normalisierte Mittelhochdeutsch verwendet, das im Grundsatz die Formen der staufischen höfischen Literatur verwendet, aber natürlich die oft vielfältigen Schreibungen der damaligen sprachlichen Realität nicht wiedergibt."
Etwas klarer: Bevor seit Luther der Prozess einer Herausbildung der deutschen Hochsprache begann, gab es Dialekte und sonst nichts. Lachmann hat dann das Mittelhochdeutsche erfunden. Weil: "Make Germany -- against the French and others -- great again!" Das ging ungefähr so, wie Schleicher Indogermanisch -- das "erschlossen" wurde = von dem wir Null Ahnung haben -- gedichtet hat.
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