Mittwoch, 30. September 2009

Westerwelle und das Englische

Westerwelle hat sich geweigert, eine Frage eines BBC-Reporters auf englisch zu beantworten. Und wir erfahren:

Der BBC-Reporter hat Westerwelle vor Hunderten Journalisten und Dutzenden Kameras gefragt, ob er eine Antwort zur Außenpolitik auf Englisch erhalten könne. Der lehnte das, zugegeben brüsk, ab. Dennoch ist seine Reaktion in der Sache eine pure Selbst- verständlichkeit. Weil der FDP-Chef Außenminister werden möchte, hat er sich schon bekannt gemacht mit den Gepflogenheiten auf dem diplomatischen Parkett.

Dort gilt: Bei Statements mit internationalem Bezug redet man besser in der Muttersprache. Weil es auf jede Nuance ankommt. Weil es klüger ist, einmal unhöflich zu sein, als später diplomatische Verwicklungen mühsam wieder entwirren zu müssen. Ressentiments gegen die Briten? Nonsens. Westerwelle bot dem Reporter sogar an, bei einer gemeinsamen Tasse Tee gern englisch zu parlieren.

Und dann weiter:

Es wäre übrigens ein interessantes Experiment, David Miliband oder Hillary Clinton mal auf Deutsch zu befragen. Oder, um sich das peinliche Augenbrauenzucken zu ersparen, doch besser auf Englisch – dann wäre auch gleich zu besichtigen, ob all die Westerwelle-Spötter denn selbst über Fremdsprachenkenntnisse auf Oxford-Niveau verfügen. Der Oberliberale spricht übrigens ein Schulenglisch, das dem vieler seiner Vorgänger durchaus überlegen ist. Wurden Joschka Fischer oder Frank-Walter Steinmeier deshalb mit Häme übergossen?

Hübsche Bemerkungen. Wobei das Erstaunliche doch ist, dass Joschka F. am Ende sehr gut auf Englisch parlierte. Von Steinmeier ist das nicht klar. Will heißen: Ich weiß es nicht. Aber klar ist schon: Feinheiten sagt man besser in der Muttersprache.

Sprachliche Feinheiten

WELT Online vermeldet in einer Mail-Mitteilung, die eine Presseschau enthält, dies:

Zukunft der SPD
Daniel Friedrich Sturm vermutet in der Welt, dass Gabriel Steinmeier schon bald in den Schatten stellen könnte. Er fordert außerdem, dass Nahles und Gabriel die Mitte nicht aufgeben dürfen. SPD sein oder Sekte*

Das war nicht schwer zu verstehen. Wir wissen ja, wer die Herren Gabriel und Steinmeier sind. Interessanter aber ist natürlich, sprachlich gesehen, die kurze Irritation, die eintritt. Bevor das Sprachzentrum zurechtrückt: "Ach so! Natürlich! Gabriel ist kein Vorname des Herrn Steinmeier. Gemeint ist, dass der Gabriel den Steinmeier schon bald in den Schatten stellen könnte.

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Und in derselben Aussendung auch noch ein Hinweis auf Brigitte Seebachers sprachkritische Westerwelle-Einführung. Ein längeres Zitat hieraus:

Und dann wird die Partei, die sich liberal nennt, gewiss auch dem Freiheitsgebot in der Forschung zum überfälligen Durchbruch verhelfen. Auf dass der Hokuspokus, der mit der Ethik getrieben wird, aus dem öffentlichen Diskurs verschwinde. Kampf dem Phrasentum! Und Schluss mit den falschen Versprechen! Die Arbeiter gehören geschützt, nicht die Arbeitsplätze.

Die gerade Linie aber nutzt nur, wenn sie gehalten und erklärt und nicht bei jedem kleineren Beben verlassen wird. Das dürfte so schwer nicht werden. Attacke ist nicht in Sicht. Solange nicht, wie vom rötlichen Milieu Leistungs- und Lastenträger aller Art verschreckt werden. Im Wettbewerb um die schönste Gerechtigkeitsparole darf man sich auf ein Massaker freuen. Rot-Rot ein Gespenst? Nicht mal das! Es geistert ohnehin nur dort herum, wo man sich aushalten lässt - von finanzstarken Ländern und dem Bund.

Westerwelle hat freie Fahrt. Mag er die Dame [Angela Merkel] zum Jagen tragen.

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* Der Artikel dazu steht hier.

Dienstag, 29. September 2009

Piratenpartei

Wie kann man ihren (relativen) Erfolg erklären? Oder soll man doch einfach staunen und mehr nicht? Ein staunender und erstaunlicher Satz aus der WELT. Es sei, sagt der Autor,

"erstaunlich, dass mein 27-jähriger Nachbar die Hälfte seiner Lebenszeit als 'Kampf-Kleriker' in der virtuellen Welt von 'World of Warcraft' verbringt. "

Tja, wo ist die Welt bloß hingekommen?!

Montag, 28. September 2009

Demokratie-Kritik von Henri

Und wenn wir schon dabei sind, noch einmal Pispers. Seine unterkühlt vorgetrage Demokratie-Kritik. "Sind Sie wirklisch der Meinung, dass jemand, der zu blöd ist für die 'auptschulabschluss, dass der die gleiche Stimmrecht 'aben soll wie Sie?!"

Bundestagswahl - aus dem gehörigen Abstand heraus

Sagt das Mitglied der echten Sieger-Partei dieser Bundestagswahl 2009: Im Grund tun mir die SPDler doch auch wieder ein wenig leid. Und dann fragt sich der Betreffende, ob Volker Pispers vielleicht doch die richtige Analyse vorweg geliefert hat.

David Carradine's Death

Das heißt Surfen -- einfach bei etwas sein, das man nicht gesucht hat. Beispielsweise Youtube-Kommentare zum Tod von David Carradine:

spiritmindeddotcom
I think I saw something like this (death by autoerotic asphyxiation) in an episode of "Six Feet Under". ;)

SylviaKayeSims
Can women do autoerotic asphyxiation? I was thinking of trying it tonight, while I'm alone......
What are my chances of suffocatiing and dying? It would be so embarrassing to be found dead like that.

talon115
No matter how he went out...he is still a legend!

fluxmuldar
a wig, fishnet stockings, and autoerotic asphyxiation. How embarassing.. rofl.
72 year old perv... "dirty old man" to the extreme!

kapacon
He just loved himself to death!

Acronis True Image 1: Einzelne Dateien finden und zurückspielen

Es ist schon wieder ein paar Tage her, dass wir unter Sonstiges eine Diskussion zu Acronis True Image geführt haben. Ich fand die Software sperrig und eher unangenehm, musste mich aber belehren lassen, dass ich über Dinge rede, die ich gar nicht richtig kenne oder verstehe.

Das hab ich mir zu Herzen genommen und mir gesagt: Jetzt hast du dieses so viel gelobte Image-Programme. Jetzt probier es halt mal damit! Gut. Ich würde jetzt gerne drei Fragen stellen, die so spontan entstehen. Hier also Frage 1:

Bei der Gesamtsicherung meiner Partitionen c:\ und d:\ hat ATI die Dateien MeinBackup1.tib bis MeinBackup44.tib auf die externe Festplatte geschrieben, jede Datei genau 4.294.966.784 Bytes groß. Die letzte Datei ungerade Byte-Zahl mit dem Rest.

[b]Frage: Ich nehme die externe Platte mit und will 12 Dateien, die ich gerade brauche, extrahieren, um auf meinem Notebook damit arbeiten zu können. Wie gehe ich da vor? Genauer: Wie finde ich diese Dateien in der etwas wüstenhaft-gleichförmigen Summe der Backup-Dateien?[/b]

Noch was aus dem Umfeld: In einem anderen Forum sagte jemand, Image-Programme seien nicht dazu da, einzelne Dateien zurückzuspielen. Ein anderer merkt an: "Acronis True Image kann auch einzelne Dateien aus einem Image extrahieren und zurückspielen."

Was erst mal als Vorteil dasteht. Nur -- wie geht das, wenn die Dateien in diesen gleichförmigen .tib-Dateien drin stecken, die sich jedenfalls mit Vista-Mitteln nicht durchsuchen lassen?

LCD-Fernseher 32 Zoll

Ja, Gott -- das Internet und seine Suchmaschinen könnte besser sein. Gewiss! Nehmen wir mal dieses Beispiel: Sie wollen sich einen Flachbildfernseher kaufen, wissen nicht welchen und geben bei Google ein:


Dann bekommen Sie die Tests von 2007. Da fügen Sie 2009 hinzu. Ja, die Seite von CHIP wird angeboten. Und da? Diese sehr unangenehme Liste mit allem und jedem, das einen sofort und fluchtartig die CHIP-Seite verlassen lässt. Die wollen einen nur wegen der eigenen Klick-Statistik ihren Werbekunden gegenüber auf solche belämmerten Seiten locken! Brrrh!

Was also tun? Wir gehen zu Amazon und schauen uns die Beurteilungen an. Und vergessen Google und CHIP. Nur eben -- ob der Aldi-Fernseher von heute einen Vorteil bietet, ist immer noch unklar.

Der neue Bundestagsabgeordnete

Jawohl, auch ich kenne einen neuen -- wirklich neuen und also noch nicht verbrauchten -- Bundestagsabgeordneten persönlich. Also, nicht gut. Aber ich hab ihm ein paar Mal die Hand geschüttelt. Parteifreund halt.

Und jetzt stelle ich mir vor: der Mann an diesem Morgen. Heute. Hoffentlich gar nicht oder nur leicht verkatert. Jetzt wird er, großzügig finanziell unterstützt, ein Leben an zwei Orten führen müssen. Ich hoffe zuversichtlich, dass ihm das Seehofersche* Schicksal erspart bleibt.
--
* Seltsamerweise habe ich nirgendwo gelesen, dass ein kleiner Mit-Grund für das schlechte Abschneiden der CSU gestern auch die, natürlich laa-aaang zurückliegende, amour fou des Vorsitzenden sein könnte. Nicht einmal ein ganz ein kleiner Grund? Oder gibt es nicht vielleicht doch ein paar ober- und ein paar niederbayerische Frauen, die dem Herrn Seehofer diese, sagen wir: Eskapade verübelt haben?

Einstein und die Frauen

Ein Zufallsfund. Ich ich frage mich dann doch: Hat Albert Einstein das wirklich gesagt oder gar geschrieben?

"Manche versuchen das Wesen der Frau zu verstehen, andere befassen sich mit weniger schwieriegen Dingen, z.B.: der Relativitätstheorie."

Wobei -- Einstein hatte, wenn wir mal ein Bisschen bunt reden wollen, mit Frauen wohl tatsächlich größere Probleme als mit der Relativitätstheorie. Aber ob man das verallgemeinern kann...?

Samstag, 26. September 2009

Bizarr 002

Was für eine Droge mag der Mann genommen haben, von dem BILD da berichtet?

DEUTSCHER LKW-FAHRER IN SCHWEDISCHER HAFT
Er onanierte am Steuer – und krachte in Leitplanke

[...]
Der 30 Jahre alte Nordrhein-Westfale hatte Polizisten berichtet, er sei morgens mit seinem Lkw in die Leitplanken gekracht, weil er sich gerade mehr auf das Onanieren als auf die Straße konzentrierte. Der Verkehr auf der zentralen Verbindung von Göteborg nach Stockholm war nach dem Unfall mehr als zehn Stunden lang stark behindert.
Bei einer Untersuchung im Krankenhaus von Borås attackierte der leicht verletzte Fahrer eine Krankenschwester und schleuderte sie gegen die Wand des Behandlungsraumes. Während des anschlie- ßenden Polizeiverhörs begann der Deutsche dann wieder zu onanieren, ehe er hinter Schwedischen Gardinen landete.

Bizarr 001

Das ist eine Meldung aus der WELT, und die lassen wir wieder mal staunend so stehen. Wobei die Frage bleibt, die offenbar keiner von der WELT stellt: Wie kam der Fahrer an die Handy-Nummer der Frau, hinter ihm in der Straßenbahn?

HANDY FOTO
Straßenbahnfahrer sendet Nacktbild an Fahrgast
26. September 2009, 11:25 Uhr
In Karlsruhe hat der Fahrer einer Straßenbahn in der Kabine sein Geschlechtsteil fotografiert und das Bild über sein Handy versandt. Ein weiblicher Fahrgast empfing die Nachricht. Dafür wurde er verurteilt. Jetzt zieht er erneut vor Gericht. Er behauptet, das Bild an seine Freundin verschickt zu haben.

Freitag, 25. September 2009

Die bayerische "Medaille für besondere Verdienste" [Peter Meding]

Meine Anfrage vor drei Tagen, per Mail, bei der Pressestelle des bayerischen Innenministeriums, dem der Herr Minister Joachim Herrmann vorsteht.

"Gestern abend habe ich im Vorbeigehen in einem Fernsehsender einen kurzen Bericht gesehen, dem zufolge ein Mann ebenfalls die 'Medaille für besondere Verdienste um die Innere Sicherheit' bekommen sollte, dann aber wieder ausgeladen wurde. Weil er einmal wegen Haschisch-Besitz vor Gericht gestanden hat. Das Bemerkenswerte: der Mann, der vor der Kamera erschien, machte einen durchaus normal-bürgerlichen Eindruck. Er hat bei seiner Hilfeleistung, so der Sender, gesundheitliche Schäden davongetragen und steht kurz davor, deswegen in die Obdachlosigkeit zu geraten. | Ich habe mir leider die genauen Sendedaten nicht gemerkt, aber die Sache geht mir nach. Ihnen ist der Fall sicherlich aber auch ohne genaue Quellen-Hinweise bekannt. | Frage: Ist diese Darstellung des Fernsehsenders zutreffend?"

Ich habe nicht geglaubt, dass ich Näheres herausfinden werde. Nicht vor der Antwort aus dem Ministerium, auf die ich zuversichtlich hoffe. Aber was ist der Fall? Die SZ meldet es heute:

Kommentar
Der tiefe Fall eines Helden
Es gibt ihn also auch, den Helden, mit dem man sich auf staatlicher Seite nicht so gern schmücken möchte. Einen, der Ehre zwar verdient hätte, den die Politik aber partout nicht feiern will. Peter Meding aus Tutzing ist offenbar so ein Mensch. Der 50-Jährige hatte 2008 eine Gruppe von Kindern vor brutalen Schlägern geschützt und war daraufhin selbst verprügelt worden. So schwer, dass es ihn danach regelrecht aus der Bahn geworfen hat. Eigentlich hätte er am Montag die Verdienstmedaille von Innenminister Joachim Herrmann überreicht bekommen sollen. Doch das Ministerium lud ihn kurzerhand wieder aus, weil sich herausstellte, dass Meding schon mal mit Drogen erwischt worden war.
Der Fall des couragierten Helfers macht deutlich: Dankbarkeit kann ein sehr kurzlebiges Mitgefühl sein. Wenn ihm jetzt die Ehrung für seine Tat verweigert wird, ist das der Höhepunkt eines beispiellosen Falls. Meding ist seit dem Überfall bis ganz nach unten durchgereicht worden. Er ist heute ein Sozialfall, hat Schulden und keine Arbeit. Er hat in der Vergangenheit einiges falsch gemacht. Aber taugt er deshalb nicht als Vorbild?
Meding fühlt sich zu Recht im Stich gelassen, schließlich hatte er ohne Umschweife geholfen, als andere seine Hilfe benötigten. Was also unterscheidet Meding von Dominik Brunner, der mutig Kinder am Münchner S-Bahnhof Solln vor Schlägern beschützte, dafür aber mit seinem Leben bezahlte? Auch Meding hat alles richtig gemacht, als er sich für bedrohte Kinder einsetzte. Er hat vorgelebt, was Ministerpräsident Horst Seehofer gerade erst wieder als "Kultur des Hinsehens" bezeichnete. Meding hat die Auszeichnung verdient. Mike Szymanski"


Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 221, Freitag, den 25. September 2009 , Seite 33

Mal sehen, was da die Antwort aus dem Hause Hermann sein wird.

--

Inzwischen ist eine Eingangsbestätigung für meine Nachfrage aus dem bayerischen Innenministerium eingetroffen. Als Brief, nicht als Mail. Und im Bayerischen Rundfunk habe ich heute morgen eine Stellungnahme eines Ministeriumssprechers gehört. Peter Meding ist auch zu Wort gekommen. Offenbar wurde er wegen eines Rauschgiftdelikts zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und hat dann -- wegen unerlaubten Traktor-Fahrens -- gegen die Bewäh- rungsauflagen verstoßen.

Wahrnehmungstheorie 1

Jens erzählt, in seinem Kopf spielten sich lauter fruchtlose, oft sogar vollkommen lächerliche Diskussionen ab. Das mache ihn zunehmend nervös. Das etwa: Zwei Männer, Experten für Fotografie, streiten sich über den Wert der Schwarz-Weiß-, also der Graustufen-Aufnahmen. Der eine ist dafür, direkt im Graufstufenmodus Aufnahmen zu machen, der andere spricht sich für das Farbbild aus, weil man das dann immer noch mit einem Klick am PC das Farbbild in ein Graustufenbild umwandeln. Umgekehrt sei das bekanntlich nicht möglich. Und einen Unterschied könne man nicht erkennen. Da sagt der Kontrahent: "Es ist eine der unsäglichen Wesenszüge der Moderne, dass sie glaubt, nur das, was durch Wahrnehmung erkennbar ist, sei überhaupt Erkenntnis."

"Was soll man zu solche einem Satz denn noch sagen?" fragt Jens. Er scheint ehrlich ratlos zu sein.

Donnerstag, 24. September 2009

Oktoberfest 2009: Bierpreisentwicklung

Bierpreis / Oktoberfest in diesem Blog ]

Erstaunlich, den Bierpreis des Oktoberfests nach 1945 zu bekommen, war gar nicht so schwer. Weil das Tourismusamt München, das die Liste auf meine Frage hin schnell schickte. So also sieht die Sache aus, nachdem ich die pdf-Liste des Tourismusmts ein wenig umformatiert habe und per Rechenblatt ein Diagramm erstellt habe. (Das Balkendiagramm zeigt den in Euro umgerechneten Preis.)



Hier die Wikipedia-Diskussion (archiviert) zu dieser Sache.

Dienstag, 22. September 2009

Die Mord-Gesellschaft

Ist es eine Sache der prompten, ständig verfügbaren Berichterstattung, dass einem Angst und Bange werden kann in diesen Tagen? Nach München-Solln geht es weiter. Ansbach. Nun Biesigheim. Angst und Bange auch wegen der Art und Sprache der Berichterstattung, der Vorfälle, der Wortschablonen bei den Stellungnahmen, der grotesken "Nebensächlichkeiten", die da auftauchen.

Bürgermeister Steffen Bühler war gestern am frühen Morgen von der Tötung des jungen Besigheimers verständigt worden. Der Vorfall sei bedauerlich und schrecklich und für die Angehörigen und Freunde des Opfers nur schwer zu verarbeiten. Eine unmittelbare Beziehung zum Winzerfest bestehe aber nicht, betonte der Bürgermeister am Rande der großen Weinprobe in der Alten Kelter. Der junge Besigheimer sei nachweislich nach Schließung aller Lokalitäten getötet worden, abseits vom Festgeschehen. Er sehe keinen Grund, am Ablauf des Festes Abstriche zu machen.

Beinahe an der gleichen Stelle war es vor rund drei Jahren während der Fußballweltmeisterschaft ebenfalls zu einer Bluttat mit tödlichem Ausgang gekommen. Nach einem Streit mit einem 22-Jährigen war ein 57 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Der Täter wurde damals zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Weitere Hinweise erhofft sich die Polizei von den Aussagen einer Radfahrerin, die gegen 6.30 Uhr vom Bahnhof kommend am Tatort vorbeigefahren ist und dort einen Apfel verloren hat.

"Verbesserte Angebote" der Zahnärzte u. a.

Ich halte hier mal meine Wikipedia-Frage zur Gesundheitsreform fest und frage die AOK und das Bundesministerium für Gesundheit.

"Wo bringt man hier eigentlich das 'neue marktwirtschaftliche Element' der Gesundheitsreform unter, das meiner Beobachtung nach so aussieht: Als Kassenpatient geht man heute zum Zahnarzt. Bei nahezu jedem Behandlungsschritt sagt der Zahnarzt: Da gebe es die Standardlösung, die von der Kasse bezahlt werde, und dann aber die viel bessere Lösung mit XYZ-Vorteil. Die koste ... Euro extra. Ob man denn die Standardbehandlung wolle oder die bessere. Er malt dann -- was für ein Einsatz! -- auf ein Blatt Papier die Vorteile der teureren Lösung auf. Bei der Frage, ob mann denn da vielleicht ein Informationsblatt und einen Kostenvoranschlag mit genauerer Beschreibung bekommen könne, windet er sich: Also, nein, weil... Was er nicht sagt: Dass man mit so einem Kostenvoranschlag mal überprüfen lassen könnte, ob dieses ständige Mehrleisung-Draufzahl-Anbieten sinnvoll und rechtens ist. (Gleiche Beobachtung beim Augenarzt. Gott verhüte, dass ich noch andere Ärzte in den nächsten 50 Jahren brauche!)"

Stegner, Ralf - SPD - Schleswig-Holstein

Zu dem hier noch ein Nachtrag:


Was haben Politiker im Wahlkampf und Rassismus gemeinsam? Ob wir wollen oder nicht, wir schauen als Wähler und Rassisten auf, rational gesehen, völlig unerhebliche Eigenschaften eines Menschen. Auf äußere Eigenschaften. Rassistisch: Hautfarbe -- lächerlich! Politisch: Gesichtsausdruck -- lächerlich! Aber wer wollte leugnen, dass beides politische Größen sind? Schauen wir uns den Ausdruck von Ralf Stegner, SPD, Schleswig-Holstein an. Stegner mag ein guter Politiker und ein analytischer Kopf erster Güte sein, was fragt sich der Durchschnittswähler wahrscheinlich doch? "Muss der eigentlich immer so griesgrämig schauen?"

Der Mensch ist eben nur an der ganz dünnen Oberfläche vernünftig.


Ach, und wer ist nun das Vorbild für Ralf Stegner? Eindeutig Herbert Wehner.

Montag, 21. September 2009

Günter Grass

Mal wieder ein (später) Fund zu Günter Grass. (Als Ergänzung zu dem da.)

"GRASS GILT IN DEUTSCHLAND ALS MORALISCHE AUTORITÄT. WAS SAGT ES ÜBER SEINEN CHARAKTER AUS, DASS ER SO LANGE SCHWIEG?

Ich werde mich hüten, den Charakter anderer Menschen zu beurteilen, weil es mir schon schwer fiele, den eigenen zu beschreiben. Wohl aber frage ich mich – damit stehe ich wohl nach diesem Bekenntnis des Nobelpreisträgers nicht allein –, warum er so lange verschwiegen hat, bei der SS gewesen zu sein. Einer, wie man ja schon lange weiß, und ein so politischer Mensch wie Grass weiß es erst recht, verbrecherischen Bande. Sein Eingeständnis hat, glaube ich, nichts mit seinem Charakter zu tun. Er sagt ja, sich endlich von der Last befreien zu müssen, sei sein Antrieb gewesen, dies nun in seinen Erinnerungen zu schreiben."

Jessica Alba war als Kind hässlich?

Gestern abend irgendwo im Fernsehen: J. A., die dick gewesen sein soll. Nachgeschlagen und diese Seite gefunden:


Jessica Alba war als Kind Hässlich

Los Angeles - Bei Hollywood-Schauspielerin Jessica Alba ist offensichtlich das Märchen vom hässlichen Entlein wahr geworden.
...
Wie der Online-Dienst "contactmusic.com" berichtet, war die heute 24-Jährige in ihrer Kindheit nämlich alles andere als eine Schönheit. Jessica wörtlich: "Ich war als Kind hässlich und unbeholfen. Ich hatte eine Zahnspange. Ich hatte ziemlich schlimme Hasenzähne und ich habe eine zeitlang gelispelt. Ich hatte wirklich meine schlimmen Momente mit den Hässlichkeitsgenen."

Schon früher ließ Jessica verlauten, dass sie eine harte Kindheit hatte. Sie litt unter Zwangsneurosen, Panik-Attacken, Schlaf- und Ess-Störungen. Die Schule brach Alba mit zwölf Jahren ab, weil sie so schlecht war. (Fan-Lexikon berichtete)

Doch heute ist aus dem hässlichen Entlein ein schöner Schwan geworden. Im Moment gilt Jessica in Hollywood als eine der begehrtesten Jungschauspielerinnen.

Ist das jetzt tröstlich für die Hässlichen?

Freitag, 18. September 2009

Rechtschreibreform

15.09.2009, 20:54
Gamer1058
Erfahrener Benutzer
...
Na Toll Kein Wunder wieso es nicht Klapt : )


Das lassen wir jetzt mal so stehen.

Ansbacher Amoklauf und die Schüsse der Polizei

Der Ansbacher Amoklauf wirft viele Fragen auf. Ob man solche Taten verhindern kann, ist keine dieser Fragen. Nein, man kann so etwas nicht verhindern. Aber der Schusswaffen-Gebrauch der Polizei lässt rätseln.

Vorab: In der tz stand im Zusammenhang mit dem Sollner Mord an der S-Bahn ein Bericht: Drei Jugendliche wurden von fünf anderen Jugendlichen angegriffen, einer niedergeschlagen. Der nächste Angegriffenen hatte ein Messer, hat sich gewehrt, hat auf einen Angreifer eingestochen und diesen schwer verletzt. Alle waren offenbar schwer betrunken. Der junge Mann, also der Angegriffene, hat 3 3/4 Jahre Gefängnis bekommen. Der Staatsanwalt, übrigens der, der jetzt die Sollner S-Bahn-Mörder anklagt, hatte 4 1/2 Jahre gefordert. Keine in dieser Form gerechtfertigte Notwehr, sagte das Gericht. Immerhin wird der Fall neu verhandelt.

In Ansbach schießen nun die Polizei mit einer Maschinenpistole fünf Kugeln dem Angreifer in die Brust. Was wird geschehen? War dieser Angriff Notwehr und also gerechtfertigt? Hätte man dem jungen Mann nicht auch in die Beine schießen können, um ihn von weiteren Angriffen abzuhalten? Dann hätte man ihn schnell verhören können.

Der Regensburger Fall, bei dem die Polizei den Angriff eines Studenten als Notwehr und erschießt den Mann. Ob die Darstellung der Polizei korrekt ist, wird gerade überprüft.

Schlussendlich: Die Polizei ist da trainiert, der der Mann der zum Messer gegriffen hat, nicht. Wird da nicht vielleicht doch mit zweierlei Maß gemessen?

Donnerstag, 17. September 2009

Das andere Politiker-Ranking




Die WELT, ausgerechnet, macht ein Ranking: Wie gut ist der / die PolitikerInnen X angezogen? Ein Beispiel für Demoskopie. Da ist die vorgebliche Antwort, in mindestens mit -- uns zwar sehr stark -- hineinspielt:

-- Beliebtheit von X als eigenständige Person
-- Beliebtheit der Partei, der X angehört
-- Aussehen X, unabhängig von Kleidung
-- Verhalten X, unabhängig von Kleidung
-- Konkretes Bild von X, das gerade gewählt wurde

Wie müsste eine Umfrage aussehen, die alle diese Faktoren ausschaltet bzw. die diesen Interpretationen Rechnung trägt? Der Anzug / das Kleid müsste von immer dem gleichen Menschen vorgeführt werden. Bei Frauen und Männern schon mal sehr schwierig. Die Größen müssten wir also auch ändern.

Unterm Strich: Solche Umfragen sind, selbst als nicht ernst gemeinte kleine Übungen, höchstens als Denkschulung für Demoskopen zu gebrauchen.

Religion und Argumentation


"Auf Richard Dawkins Webseite habe man ihn und sein Werk “beleidigt”, führte Oktar vor Gericht an. Offenbar war das Gericht überzeugt und ließ am 3. September den Zugang sperren. Dawkins hatte in einem Artikel einige der Argumente von Yahya zerplückt und dem Autor Dummheit bescheinigt. Dem Guardian sagte Oktars Sekretär, dass man nicht gegen Meinungsfreiheit sei, aber man dürfe Menschen nicht beleidigen."

Das Problem ist, dass manche Leute, wenn man in grundsätzlichen Dingen nicht ihrer Meinung ist, sich beledigt fühlten. Was dann heißt: Diese andere Meinung muss verboten und ihre Website gesperrt werden.

Auch noch das: Und, obwohl ich was Grundsätzliches an D. zu bemängeln habe, gegen Polemik an sich habe ich nichts, und klar ist auch, dass D. "an intelligent debate" mit Religiösen für nicht möglich hält, einfach, weil er deren Rationalität per se anzweifelt. Ob das so ist, ist eine andere Frage.

"Richard Dawkins likes to pat himself on the back throughout the book. He quotes the late Douglas Adams, "...We are used to not challenging religious ideas but it's very interesting how much furore Richard [Dawkins] creates when he does it!..." Such shameless self-promotion does nothing to dispel his image as a "bad boy" who is only interested in bashing religion to create controversy, instead engaging in intelligent debate."

Wer wollte nicht glücklich sein?!

Es gibt Lösungen, sagt das Internet. Zum Beispiel hier.

Die weltweit unübertroffen beste, weil natürliche, einfachste und erfolgreichste Methode um auf Dauer ein glücklicheres Leben zu haben verdanken wir William Fleeson, Professor an der Wake Forest University in Winston-Salem, North Carolina, der für seine wegweisende Arbeit mit dem Innovation Prize by the Society for Personality and Social Psychology ausgezeichnet wurde.

Aral

Aral, die Firma gibt es nicht mehr. Dachte ich wirklich. Stimmt gar nicht. Den Aralsee gibt auch nicht -- nicht? Blöder Kalauer. Ok.

FUNNY PEOPLE 3

Und wieder bringt es BILD an den Tag:

Als die Huren erfuhren, dass Fischer sie des Betrugs bezichtigt, nahmen sie erneut Kontakt zum Schauspieler auf. Sie besuchten ihn ein weiteres Mal in seiner Wohnung. Diesmal filmten sie heimlich die Begegnung, schickten den Film als Beweis an die Kreditkartenfirma.
Inzwischen beschäftigt der Fall auch die Münchner Justiz. „Wir ermitteln wegen Betruges und Urkundenfälschung“, bestätigt Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger von der Staatsanwaltschaft München. Quittungsbelege, die Fischer den Prostituierten unterschrieben haben soll, sollen gefälscht sein.
Jetzt soll sich Ottfried Fischer mit den Damen über die Höhe des Liebeslohns einigen, danach die Summe an das Kreditkarteninstitut zahlen.
Ottfried Fischer wollte sich zu der Affäre nicht äußern.

Am Donnerstagabend ist Ottfried Fischer in der ARD zu sehen. In der beliebten Serie „Pfarrer Braun“ spielt Fischer die Titelrolle!

FUNNY PEOPLE 2

Manchmal bringt es die BILD doch auf den G-Punkt:

ÜBER DEN WOLKEN MUSS DIE FREIHEIT WOHL GRENZENLOS SEIN!
HINTERGRUND

HÖHENFLUG, JEDER ZEHNTE HATTE SCHON SEX IM FLUGZEUG.

Clare Irby (30), Erbin der Guinness-Dynastie, Liebling der britischen Oberschicht, stand gestern wegen „Trunkenheit und Unzüchtigkeit in der Öffentlichkeit“ vor Gericht.
Was war geschehen? An Bord des Airbus A330 der Kingfisher Airlines (Flug 001) von Bangalore (Indien) nach London lernt sie Daniel Melia (36) kennen.
Im Flugzeug überkommt die beiden der Höhenrausch. Erst Flirten, dann Fummeln. Sie zieht sich bis zum G-String aus. Am Ende liegt sie mit dem wildfremden Mann unter einer Filzdecke, stöhnt laut, gibt Lustschreie von sich.
Und das vor den Augen der mitreisenden Passagiere. Pikant: Neben ihrer Spontan-Eroberung liegt dessen Freundin – mit Augenmaske, im Tiefschlaf.
Gleich nach der Landung in London werden die Luftiküsse verhaftet. Bei dem gestrigen Gerichtsverfahren wurde sie vom Vorwurf der Trunkenheit an Bord freigesprochen. Für ihr frivoles First-Class-Vergnügen wurde sie nicht bestraft.
Kommt sie nun wegen Sex auf 10 000 Metern über dem Meeresspiegel ins Guinness-Buch der Rekorde?

FUNNY PEOPLE 1

Diesen Film werde ich mir wohl anschauen -- müssen.

FUNNY PEOPLE, USA 2009 - Regie und Buch: Judd Apatow. Kamera: Janusz Kaminski. Mit Adam Sandler, Seth Rogen, Leslie Mann, Eric Bana, Jonah Hill, Jason Schwartzmann, Aubrey Plaza. Universal, 140 Minuten.

...

SZ: Der Held Ihres neuen Films, wie Sie ein Komiker, hat Angst vor dem Tod. Wovor fürchten Sie sich?

Apatow: Der Tod ist auch meine größte Angst. Ich suche noch, was mir Frieden verschaffen könnte. Mir geht es da wie George, der auch an etwas glauben möchte, es aber noch nicht gefunden hat, was ein schmerzlicher Zustand ist. Seine einzige Religion ist die Komödie. Als er krank wird, hat er niemanden, an den er sich wenden kann, nichts, woran er glaubt, darum muss sein Freund am Bett reden, bis er eingeschlafen ist. Wenn es still wäre, müsste er sich mit seinen Problemen auseinandersetzen. Seine Art, mit Krankheit umzugehen, ist, einfach noch lustiger zu werden.

Quelle: Süddeutsche Zeitung. Nr. 214, Donnerstag, den 17. September 2009, Seite 12

Mittwoch, 16. September 2009

NiveaNiveau!

Per Zufall, weil ich gestern die Münchener tz im Café gelesen habe, gehe ich mal auf deren Seite. Ich muss sagen: Die Kommentare der Leser sind vom Unfeinsten. Jesses na! Grad vor der Wahl begreift man da, was "repräsentative Demokratie" wirklich heißt: Das -- immer ja auch politische -- Benehmen der Deppen aufhübschen. Liest man sowas, dann man nur sagen: Gott bewahre uns vor der "direkten Demokratie"!


Kommentare

vor 2 Stunden meint Martin (anonym)
keinem dieser klagenden raser geht es um die grundrechte der anderen, sondern darum, sich einer gerechten strafe zu entziehen. raser (nicht nur soldaten) sind potentielle mörder.

vor einer Stunde meint Nachhilfe für Martin (anonym)
Du scheißt dir auch nix um die Grundrechte anderer. Hast du die letzten Tage mit deinen Kommentarenbewiesen, also halt die Klappe!

vor 2 Stunden meint Martins Hausarzt (anonym)
Und Martins sind potenzielle Vollidioten.

vor einer Stunde meint Martins Hausarzt sein Arzt (anonym)
Martin will möglichst rund um die Uhr ob auf der Autobahn, S-Bahn, Innenstadt, Kaufhaus, eMails überwacht werden. Also nicht danebenpinkeln, sonst gibt es einen Strafzettel.

vor einer Stunde meint lala (anonym)
Typisch, warum auch sollten sich bayrische Behörden nach den Urteilen des Bundesverfassungsgerichts richten, tun sie doch in vielen anderen Belangen auch nicht (siehe das Bayrische Polizeiaufgabengesetz, das gültige Rechtssprechung des BGH, BVG und des Europäischen Gerichtshofs schlichtweg ignoriert).

vor 41 Minuten meint Ali Mente (anonym)
Ist doch klar, dass die grünen weiter ABZOCKEN dürfen (müssen), kommt doch den Bankern und Vorständen zu gute die dann mit unseren Regierungschef´s auf unsere Kosten Geburtstag feiern.


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Man kann ja auch mal einen der Erstwählerchecks anschauen!

Beileidskarte mit einer Striptease-Werbung


Dass man, sagen wir: keine Beileidskarte mit einer Striptease-Werbung versieht, leuchtet den meisten Menschen sofort ein. Also würden sie so etwas nicht machen. Nicht so bei BILD-Online. Da sind heute die Maßstäbe mal wieder etwas verschoben.

Dienstag, 15. September 2009

Wieso geht es da "runt"?

Steckt da eine Anspielung dahinter, die ich nicht verstehe? Oder wird da nur die Rechtschreibreform exekutiert?

Als weitere Neueinsteiger folgen laut media control „Need To Believe“ (8) von Gotthard und der Soundtrack “Hannah Montana 3“ (13). Platz zwei verteidigte „Die Liebe bleibt“ von Semino Rossi. Whitney Houston fällt mit „I Look To You“ von eins auf fünf. Für Jan Delays „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ ging es runt.

Montag, 14. September 2009

Virenschutz - GData


Ich bin auf der Suche nach dem richtigen Virenprogramm. Es darf auch was kosten. Probleme gibt es allemal, zuletzt mit Gdata. Ich musste kein Password beantragen, habe also keines; auf diese Weise aber auch keine Aktualisierung der Virensignaturen.


Sonntag, 13. September 2009

Fassungslos



In München-Solln, vor zwei Jahren noch "unser S-Bahnhof", haben zwei Jugendliche einem Mann ermordet. Die ZEIT druckt online Reaktionen der Leser ab. Die Nummer 8. ist bemerkenswert.

Kann sich jemand dazu durchringen, einfach fassungslos, ratlos zu sein, ohne gleich einen Ratschlag parat zu haben? Und anschließend einmal die Biographie der Täter und des Opfers zu schreiben. Natürlich ist es wichtig zu wissen: Wie werden 18jährige zu gefühl- und hirnlosen Mördern? Gibt es überhaupt eine Chance, solchen Menschen zu entkommen? Sie an ihren Taten zu hindern? Oder kann man solche Menschen nur einplanen wie den Stein, der vom Dach fällt? Also gar nicht.

Noch etwas: Ist das durchgeknallt Publizistische -- siehe oben, vergrößern -- nicht ein Teil einer Geistesverwirrung, die man gar nicht orten, bestenfalls erspüren kann? Die Wiesn neben dem Toten.

Samstag, 12. September 2009

Martensteins These

Das mit dem Internet ist schon toll! Da habe ich eine Kolumne von Martenstein gelesen. Jetzt merke ich, dass ich dessen These unbedingt haben und nachlesen will. (Natürlich, weil sie auch die meine ist.) Und siehe da, nach einigem Herumsuchen habe ich sogar den Volltext.

"Ich glaube, dass der Charakter von Menschen unter allen Systemen ungefähr gleich bleibt und zu ungefähr den gleichen persönlichen Ergebnissen führt. Das heißt, wer heute Karriere macht und ehrgeizig ist und dafür, wie jeder, bei Bedarf schleimt, lügt oder Zugeständnisse macht, der hätte das Gleiche, nicht in jedem Einzelfall, aber wahrscheinlich, auch unter den Nazis oder in der DDR gemacht."

"Meine These: Unsere politische und kulturelle Elite würde, wenn heute die NSDAP oder die SED regieren würde, zu mindestens 50 Prozent aus den denselben Leuten bestehen. Deswegen haben nur wenige überlebende Widerstandskämpfer und sehr wenige DDR-Dissidenten nach dem Systemwechsel Karriere gemacht, und deswegen neige ich dazu, politische Außenseiter, auch wenn ich ihre Ansichten nicht teile, wegen ihres Nonkonformismus mit einem gewissen Grundrespekt zu betrachten."

Ob die Sache aufgeht, wenn ich sage, dass ich, weil mit vielen Misserfolgen und einer sturer Kritikfähigkeit geschlagen, unter den Nazis ein Widerständler gewesen wäre, oder doch wenigstens in der inneren Emigration? Man weiß es nicht. Muss bei Gelgenheit mal den Martenstein fragen, wie er das sieht.
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Ach, und da war doch noch was, das hier her gehört.
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Und einen Nachtrag von heute, 25.09.2009 aus der WELT:

BRANDENBURG | Stasi-Spitzel drängen für Linke in die Parlamente | VON MARTIN LUTZ UND UWE MÜLLER | 24. September 2009 | In Brandenburg kandidieren acht Zuträger der DDR-Staatssicherheit auf den Listen der Linkspartei für Bundes- und Landtag. Eine derart hohe Zahl gibt es in keinem anderen Bundesland. Dass die SPD darüber nachsichtig hinwegsieht, hat Tradition: Der langjährige Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) pflegte auch Stasi-Kontakte.

[Martenstein-These: Siehe auch hier!] 

535 000 Jahre im Stau

Das ist doch mal ne Meldung!

"WISSENSCHAFT
Deutsche stehen 535 000 Jahre im Stau

Duisburg (dpa) - Im Laufe eines Jahres stehen die Deutschen nach wissenschaftlicher Schätzung zusammengerechnet 535 000 Jahre im Stau. Diese Hochrechnung präsentierte Verkehrsforscher Michael Schreckenberger von der Universität Duisburg am Samstag im Deutschlandradio Kultur."

Wir verstehen hoffentlich richtig: Wenn wir die Stunden, die wir als Einzelne im Stau stehen, zusammenzählen, dann kommen wir auf diese Zahl. Schlimm genug. Aber erst mal: Der Prof. Schreckenberger weiß, wie man eine Pressemeldung formuliert! Chapeau! Und dann kommt er aber darauf: Der Spurwechsel der zurückgebliebenen Ego-Dödel ist schuld. Mag sein und sicher: unter anderem. Wenn nur 10 Autos auf 10 Kilometer Strecke sich verteilen, ist der Spurwechsel ja nicht schlimm. Aber interessant ist es schon, bei dichtem Verkehr den Dödeln zuzusehen, die, weil sie dann immer wieder drei Autos weiter vor sind, ständig die Spur wechseln und nach fünf Stunden Fahrt 8:37 Minuten früher ankommen als der, der ruhig im Strom mitgeschwommen ist. Aber die Menschheit enthält eben einen gewissen Prozentsatz an hyperegoistischen Dödeln, die mit der Gruppe der Extremspurwechsler wohl identisch sind. Jedenfalls, wenn man die ohne Führerschein rausrechnet.

Donnerstag, 10. September 2009

RUHM [Celebrities (fast nur deutsche Männer)]

Einen der folgenden Menschen hab ich mal persönlich gekannt. Ist lange her und auch nicht weiter wichtig. Zwei laufen erkennbar außer Konkurrenz, als Maßstab-Geber sozusagen.

Die Google-Suchergebnisse also:

679.000 "günter grass"
641.000 "heinrich böll"
586.000 "dieter bohlen"
451.000 für "hape kerkeling"
256.000 "patrick süskind"
209.000 "christa wolf"
181.000 "daniel kehlmann"
179.000 "martin walser"
94.700 "roger willemsen"
93.200 "herostrates"
92.100 "peter rosegger"
80.300 "ben witter"
63.800 "harald martenstein"
48.700 "joachim kaiser"
23.600 "burkhard spinnen"
15.400 "burkhard driest"
8.510 "gabriele krone-schmalz"
3.850 "detlef kuhlbrodt"

Ein paar Überraschungen gibt es doch...!

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DER SPIEGEL 25/1960 VOM 15.06.1960, SEITE 63
Siegfried ("Siggi") Sommer, 45, Münchner Lokalchronist ("Blasius, der Spaziergänger"), findet als Feuilletonist deutscher Zeitungen im Zeichen des Münchner Friedmann-Sommer-Skandals weiterhin Verwendung unter dem Pseudonym Joachim Winter.

Kapersky Antiviren-Programm. Überraschung!



Ich will mal, nachdem Bullguard ausgelaufen ist, die Computerbild-Kapersky-Fassung ausprobieren. Dass ich Bullguard deinstallieren muss, leuchtet ein. Aber dann: Ich soll eine Software entfernen, die sich einfach nicht finden lässt.


John Nash

Na, wer sagt's denn! Genies müssen sozial Depravierte sein, oder?

Bei John Nash hat man schon als Kind erkannt, dass er einen gewissen Mangel an sozialen Fähigkeiten hatte. Das und die Tatsache, dass er auch homosexuelle Beziehungen einging, machten ihn natürlich anfällig für Hänseleien jeglicher Art. Es kam ihm noch zugute, dass er körperlich ziemlich gut gebaut war und so wenigstens keine tätlichen Übergriffe befürchten musste, an Gespött hatte er allerdings einiges zu ertragen. Nichtsdestotrotz lernt er 1952 Eleanor Stier kennen. Eleanor ist Krankenschwester, nicht gerade selbstbewusst und relativ schüchtern und unerfahren. Nash scheint ihr ein passender Gegenpart zu sein, außerdem ist sie von ihm und was er darstellt, völlig fasziniert. Die beiden gehen also eine Beziehung ein und bekommen am 19. Juni 1953 ihren Sohn, John David. Doch auch nach der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes zeigt John keinerlei Absichten, Eleanor zu heiraten oder auch nur finanziell zu unterstützen, obwohl ihre Beziehung dem Grunde nach weiter besteht. Für Eleanor, die sich ja jetzt um ihr Kind kümmern muss, hat das zur Folge, dass sie ihren Job und wenig später auch ihre Wohnung verliert. Ihr bleibt daraufhin nichts anderes übrig, als John David für eine gewisse Zeit in Pflege zu geben. John Nash und sein Sohn haben auch Zeit ihres Lebens ein eher gespanntes Verhältnis, obwohl es auch immer mal wieder zu Aussprachen kommt.
1955 lernt John dann Alicia Larde kennen. Sie ist Studentin am MIT und ebenfalls hin und weg von ihm. Sie setzt alles daran, um ihn zu erobern und schafft es schließlich auch. Eine Zeit lang hat Nash dann sowohl ein Verhältnis mit Eleanor als auch mit Alicia. Außerdem pflegt er zu dieser Zeit auch noch eine ziemlich intensive Freundschaft zu einem Studenten namens Jack Bricker.
Im Jahr 1956 finden seine Eltern heraus, dass er ein Verhältnis und einen Sohn mit Eleanor hat und sind darüber nicht gerade begeistert. Kurze Zeit später stirbt auch noch sein Vater. Obwohl man nicht weiß, ob der Schock über den existierenden Enkelsohn mit zu seinem Tod geführt hat, gibt sich doch Nash - zumindest unbewusst - die Schuld für den Tod seines Vaters. Eleanor findet schließlich heraus, dass Nash ein Verhältnis mit Alicia hat und bittet ihn nochmals, doch sie zu heiraten. Doch Nash möchte das nicht und beendet damit im Prinzip seine Beziehung zu Eleanor. Er heiratet Alicia im Februar 1957 und 1959 kommt ihr Sohn John Charles auf die Welt. Nashs Beziehung zu seinem zweiten Sohn ist ebenfalls nicht einfach, erschwerend kommt noch hinzu, dass John Charles, genau wie sein Vater, an Schizophrenie erkrankt.

Mittwoch, 9. September 2009

Internet-Lästigkeiten: Gefangen auf der Seite XY

Wenn ich auf diese Seite der PC-Welt gehe, komme ich per Rück-Knopf nicht mehr raus. Die Seite wird einfach neu geladen. Ist das ein Fehler meines Browsers? (Chrome. Beim IE ist es allerdings auch so.) Ist es schludrige Seiten-Programmierung Oder nicht? Und wenn das bewusst gemacht wird, was verspricht sich die PC-Welt davon? (Es gibt natürlich auch andere Seiten, bei denen das so ist. Was versprechen sich die davon?) Dass ich auf diese Weise, vorläufig eingesperrt wie ich bin, eine besondere Liebe entwickle? Sozusagen das Stockholm-Syndrom im Internet entwickle?


Dienstag, 8. September 2009

Höflichkeit

Irgendwo habe ich notiert, dass ich Wörter wie "funzen" für daneben halte. Aber muss man gleich so zuschlagen?!

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Sele
Freund des Forums
...
Und um diese Frage zu stellen, gräbst Du eine 6 Jahre alte Beitragsleiche aus? Ich fasse es nicht!
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Warum stammeln in den Foren so viele Leute wirres Zeug wie „nen prob mit ne geoccten prog oda funzt des so net“? Weil es offenbar "cool" ist, sich als total bescheuert zu outen und die PISA-Studie zu untermauern!

Die Weisheit des Dudens

Oder: Die Weisheit des Duden? Des SPIEGELS; des SPIEGELs, des SPIEGEL? Woher kommen die Sprachnormen, die einfachen und die komplizierten? Vom Duden, nein, vom Volksmund, der meist "die Journalistenschreibe" heißt. Und die Analogie ist da oft was ziemlich Unwichtiges. Wir lesen hier:


"Wussten Sie’s schon?
Heißt es „im September dieses Jahres” oder „im September diesen Jahres”? Unzählige Sektflaschen wurden schon auf diese Frage verwettet, erhitzte Diskussionen angezettelt, Glaubenskriege geführt. Die in solchen Fällen als Schiedsrichter angerufene Duden-Sprachberatung, die in anderen Streitfragen auch häufig mal ein salomonisches Urteil fällen kann, hat hier eine eindeutige Antwort:
Das Demonstrativpronomen „dieser, diese, dieses” wird stark, nicht schwach gebeugt. Korrekt ist also: „im September dieses Jahres”. Setzt man statt „das Jahr” ein anderes Substantiv mit sächlichem Artikel ein, z. B. „das Kind”, so hat man auch die letzten Zweifler überzeugt: „das Alter dieses (nicht: diesen) Kindes”."


Immerhin, im Internet, Google-Suche, geht die Sache eindeutig aus, zugunsten der Analogie. Aber was heißt das schon?

369.000 für "zu Beginn dieses Jahres"
45.700 für "zu Beginn diesen Jahres"

Meine Beobachtungen sagen mir: Journalisten, also die Sprachprofis, finden den Tarnkappen-Genitiv eindeutig schicker als den normalen.

Dienstag, 1. September 2009

Körbchengröße 75 B

Na, da wird BILD doch hoffentlich bald Klarheit geschaffen haben über den vollen Namen und die Privatanschrift der Dame an der Seite der Torwartlegende. Oder? Und natürlich die sonstigen Maße, neben der Körbchengröße. Die wollen wir doch unbedingt wissen!

Erst am 17. August hatte Ex-Fußballer Kahn (86 Länderspiele) die Scheidung von seiner ersten und bisher einzigen Ehefrau Simone (39) verkündet. Wer ist also die Neue an Kahns Seite? Nach BILD-Informationen heißt sie Svenja, kommt aus Karlsruhe (wie Olli!) und arbeitet als Model (Tagesgagen im vierstelligen Bereich). Kahn traf sie u. a. beim „Regenbogen“-Award im März in Karlsruhe.
Eine Freundin verrät: „Beide sehen sich seit zwei Monaten regelmäßig. Sie trafen sich mehrfach zum Essen in einem Karlsruher Edelrestaurant. Er war auch schon bei ihr zu Hause.“ Die Blondine (1,77 Meter, Körbchengröße 75 B) lebt mit ihrer Schwester in einer schicken Wohnung.

Stil und Form

Was man doch aus Sprache so alles machen kann, auf dem kurzen Weg!

"Der übersetzer iss scheisse von Goggle"

Aus unserer Reihe: Der differenzierte Ausdruck. Quelle