Sonntag, 29. Dezember 2013

Die Sache mit der Freiheit

Es sind schlichte Fragen, die an die berühmten Stammtischparolen erinnern. Aber auch Stammtischparolen müssen erst einmal widerlegt werden. Das bloße Gefühl, dass man "so etwas" einfach nicht sagt und noch nicht einmal denkt, sind zu wenig. 

Nun denn: Der einstige arabische Frühling zeigt im großen und ganzen, dass die arabsichen Völker für eine westliche Demokratie nicht reif sind. Die innenpolitischen Widersprüche in den Ländern sind extrem, und wenn da keiner ist, der mit drakonischen Maßnahmen gewaltsame Auseinandersetzungen verhindert, dann gibt es diese Auseinandersetzungen auch. Konkreter: Wann haben die Menschen in Ägypten besser gelebt, zu Zeiten von Mubarak oder heute?

Und jetzt Syrien:

29. Dezember 2013 13:05 | Brief aus Syrien | Assad schreibt an Papst Franziskus | | In seiner Weihnachtsbotschaft rief der Papst zu Frieden in Syrien auf, jetzt hat sich Diktator Assad bei Franziskus gemeldet. In einem Brief warnt er den Westen, sich in den Bürgerkrieg einzumischen. Für die geplante Friedenskonferenz gibt er positive Signale. | Der syrische Machthaber Baschar al-Assad hat sich in einem Brief an Papst Franziskus gegen jegliche äußere Einmischung in den Bürgerkrieg in seinem Land verwahrt. Zugleich sei aber "die Bekämpfung des Terrorismus, der auf die Bürger abzielt, der entscheidende Faktor für die Herbeiführung einer friedlichen Lösung", hieß es in dem Schreiben, aus dem die staatliche Nachrichtenagentur Sana zitierte. In der Sprachregelung des Assad-Regimes sind grundsätzlich alle Rebellen "Terroristen". (SZ Online)

Wenn Assad also gestürzt wird, leben die Menschen in Syrischen anschließend besser? Oder wird so lange geschossen, bis ein neues Gewaltregime die Oberhand gewonnen hat?

Samstag, 28. Dezember 2013

Rechtschreibung: Überregulierung

Ja, das kommt davon. Sogar die ehrwürdigen und großen Zeitungen gehen der Wort-Auseinanderschreibung auf den Leim. Unter gehen!

"Befürworter eines allgemeinen Mindestlohns in Deutschland haben gerne darauf hingewiesen, dass es diesen in fast allen EU-Staaten schon gibt, auch in Rumänien und Bulgarien. Unter ging dabei jedoch meistens, dass beide Länder auch in dieser Kategorie die Schlusslichter bilden: ..." (faz.net)

Noch ein OpenOffice-Rechtschreibvorschlag

Es ist immer wieder schön, solche Dinge zu entdecken. Wodurch sollte man wohl Seminardiskussion -- ein Wort, dass das Wörterbuch von OO nicht kennt, ersetzen? Nun denn ... 


Russenmissionar -- ein erstaunliches Wort an sich! Und dann noch als Ersatz von Seminardiskussion. Das hat was.

Snowden

Wenn man es nicht glaubt, dann lässt es sich mit solchen Seiten astrein belegen: Die Menschen -- die Österreicher allen voran -- lieben Verschwörungstheorien und Nonsense. Am liebsten ist ihnen eine Mischung aus beidem. Und natürlich starke Meinungen ohne Faktenbezug, die sind auch prima!

Das Folgende ist nur ein kleiner Ausschnitt. Aus DiePresse.com

Enthüller Snowden: "Ich habe bereits gewonnen"
In einem 14-stündigen Interview meldet sich Snowden nach langem Schweigen wieder zu Wort: "Ich versuche nicht, die NSA kaputt zu machen; ich arbeite daran, die NSA zu verbessern".

... 

24.12.2013 | 11:48 |
Edward Snowden hat schon immer betont, dass er sich weder als Verräter noch als Überläufer sieht. Jetzt setzt er aus seinem Moskauer Exil noch eins drauf: "Ich arbeite daran, die NSA zu verbessern". Hofft Snowden noch auf eine Rückkehr in die USA?

...

presserII
26.12.2013 22:01
Die totale Überwachung ist das eine Problem, das noch viel größere ist...
...die Gleichschaltung der Medien. Unter dem Deckmantel der "political correctness" hat sich ein kommunistischer "Mainstream" etabliert der von sich aus ander denkende diskreminiert und zensiert. Das verhindert oder zerstört sogar die eigentliche Aufgabe der Medien als 4. Säule der Demokratie!

piraa
26.12.2013 20:47
Ich denke
wir alle wissen, dass alles was wir machen von Tag zu Tag mehr kontrolliert wird und das nicht, weil die Menschen nun neugieriger geworden sind, sondern weil es noch nie so viele einfache, technische Möglichkeiten gab. Um uns das zu sagen, brauchte es keinen Herrn Snowden, oder doch, weil wie immer es vielen entweder gleichgültig ist, da die Brisanz nicht erkannt wird und man hofft, selbst Nutznießer einer Information zu sein. So ganz klar ist mir aber die Position von Herrn Snowden nicht, ist er ein Aufdecker oder doch ein kleiner Verrückter, der Realität und Visionen vermengt.

firenze
25.12.2013 18:59
Das ist die Enthüllung der Enthülung u wir dürfen staunen
Dieser Herr Schneeman rieselte nicht deshalb seine Wahrheiten über die Welt um den Diensten denen er Treue versichert, zu schaden, nein er arbeitete - wie weiland Hess - im Auftrag der Führung, damit alle Welt weiss, dass niemand der Kontrolle der NSA entgehen kann; damit erreicht man effektive Machtausübung. Eine Bombe von der keiner weiss schreckt auch niemanden.
Flotte Lotte

26.12.2013 03:23
Re:
Ich habs ja gleich gesagt... ja, S. hat die Rute ins Fenster gestellt. Es ging um Erpressung - die EU war bzgl. Freihandelsabkommen und Monsanto etwas zu bockig. Jetzt spuren sie eh... und wieder hat ihnen Putin einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn S. arbeitet auch noch für Obama und Putin kennt sich total aus...
Infos zum TTIP s. hier:
deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/thema/ttip/
Cal .45 ACP

25.12.2013 10:17
Sensationell,
mit welchen Ausreden der Verräter seine Tat schönreden will.
Der-Unpolitische

25.12.2013 13:51
Re: Sensationell,
sie hätten wohl gerne den totalitären Weltstaat, wo die Menschen abgehört und gesteuert werden können wie Puppen, gell?

"Gesetz" in der Linguistik

Wenn Sprachwissenschaftler davon reden, dass es irgendwo ein Gesetz oder so was ähnliches gibt (Regel, Regularität, Prinzip), dann hat dies die Funktion, die bei den Alchemisten der Stein der Weisen* hatte: Es wird an etwas voraussetzungslos geglaubt, dass natürlich entdeckt werden muss, weil es das ja geben muss. Darüber, welche Reichweite ein Gesetz hat und ob es wirklich diesen Fall X 'sprachgesetzlich' regelt, macht man sich dann keine Gedanken mehr.

--
|* Wunderschön verschrobene Glaubenssätze sind da zu finden -- wie eben auch in der Linguistik: "Als Aurum Potabile („Trinkbares Gold“) bezeichnete man die Verbindung des Steins der Weisen mit Rotwein. Dieses solle als Mittel gegen jede Krankheit und als einziges auch gegen das Altern wirksam sein. Die Verbindung des Steins mit destilliertem Wasser bezeichnete man dagegen als Universalmedizin, die, bis auf die verjüngende, alle Wirkungen des Aurum Potabiles vollbringen könne." Da lob ich mir den Rotwein! Und das Vernersche Gesetz!

Freitag, 27. Dezember 2013

Ablautreihen

Was für eine schöne Idee, und wie gut und lustig dargestellt!

Wer kann sich schon merken, welche Ablautreihe welche ist?
oder: Memorialbilder zur deutschen Sprachgeschichte
Cora Dietl (Gießen)

Anders als die meisten anderen indoeuropäischen Sprachen haben die germanischen Sprachen ein altes System der Tempusmarkierung bei häufiger gebrauchten, alten Verben bewahrt, das Fremdsprachenlernenden – sei es des Deutschen, des Englischen, des Niederländischen oder einer skandinavischen Sprache – das Leben nicht gerade leicht macht: das System der starken Verben, die ihre Vergangenheitsformen durch eine grammatikalisch bedingte regelmäßige Veränderung des Stammvokals, den „Ablaut“, bilden. Im Fremdsprachenunterricht werden die starken Verben fälschlich als „unregelmäßige Verben“ bezeichnet und nicht weiter erklärt, vielmehr wird vom Fremdsprachenlernenden erwartet, dass er lange Listen „unregelmäßiger“ Verben und ihrer Stammformen auswendig lernt. Im Sprachgeschichtsunterricht endlich erfährt der Studierende, dass hinter diesen Verben eine klare Regel steckt – genauer gesagt, sind es im Deutschen sieben Regeln, die sieben Ablautreihen, nach denen die starken Verben ihre Stammformen bilden.
...
Nach dem fröhlichen Rätselraten war die Reaktion meiner Studierenden eine eher geschlagene: Ob sie sich denn jetzt auch noch die ganzen Bilder zusätzlich merken müssten? Auch meine Kollegen, die sich beim Ermitteln der Zahlen und Worte noch schwerer taten als die Studierenden, schüttelten zu großen Teilen den Kopf – und so gab ich das Projekt als weitgehend gescheitert auf und behielt nur mir selbst die Bilder, weil ich mir mit ihnen die Ablautreihen weit besser merken konnte als zuvor.


Wie ging es weiter? Hier kann man es nachlesen!

Und dann sind da noch die Inhalte. Die höchst merkwürdige Einlassung: "Im Fremdsprachenunterricht werden die starken Verben fälschlich als „unregelmäßige Verben“ bezeichnet ..." Wieso fälschlich? Ablaut? Ein verquer gebildetes Wort, das nur durch die Macht der Gewohnheit leicht über die LingustInnen-Zunge geht. -- Eine komische Wissenschaftsgläubigkeit ist das. Nachdem nicht einmal klar ist, woher der Ausdruck starke Verben genau stammt und das Bild von den starken = besseren Verben wahrscheinlich doch dem verqueren Bildbewusstsein von Jakob Grimm entsprungen ist.* Was ist gegen den Ausdruck 'unregelmäßige Verben' einzuwenden, wenn Verben von der Art Ich lieb-t-e und Ich habe ge-lieb-t es immer so machen mit den Vergangenheitsformen? Ich tanz-t-e, Ich habe ge-tanz-t. Während Verben wie singen, Ich sang und Ich habe ge-sung-en, nun ja, eben: unregelmäßig sind.

--

|* Man könnte diese Verben doch auch die doofen Verben nennen. Weil der Deutsch-Lerner sie mitsamt den Formen mühsam auswendig lernen muss, während es bei den anderen, den regelmäßigen, guten Verben, mit dem Lernen einer Form und der Regeln zur Umformung getan ist.

Wo willst du sie bergen

Ach Gott, ja. Fragen über Fragen!

Ja, die Frühlinge brauchten dich wohl. Es muteten manche
Sterne dir zu, daß du sie spürtest. Es hob
sich eine Woge heran im Vergangenen, oder
da du vorüberkamst am geöffneten Fenster,
gab eine Geige sich hin. Das alles war Auftrag.

Aber bewältigtest du's? Warst du nicht immer
noch von Erwartung zerstreut, als kündigte alles
eine Geliebte dir an? (Wo willst du sie bergen,
da doch die großen fremden Gedanken bei dir
aus und ein gehn und öfters bleiben bei Nacht.)

(Rilke, Duineser Elegien)

Sind Geliebte wirklich gegen die großen Gedanken gestellt, oder sind die Geliebten nicht in Wahrheit Variationen, ja: Stellvertreterinnen dieser großen Gedanken?

Sprachursprungstheorien

Nein, es war nicht die Académie française, sondern die ebenso ehrwürdige Société de linguistique de Paris, die da interveniert hat. Jemand streicht diesen Hinweis bei der Wikipedia. Darum sei das Ganze hier zum Nachlesen aufbewahrt:

Diskussionsverbot der Académie française?

Vor Jahren habe ich einmal irgendwo gelesen, dass die Académie française im 19. Jahrhundert die Diskussion über die "Ursprache" verboten hat, weil empiriefreie Debatten ihrer Mitglieder ins Kraut schossen. Hat jemand da nähere Informationen? Wäre ein Punkt, der erwähnt werden sollte. --Delabarquera 15:23, 24. Jul. 2011
...
Bitte um Erläuterung, warum hier in der Diskussion herumgefuhrwerkt wurde. Ich hatte u. a. angemerkt und bitte das auch so stehenzulassen: in der englischen WP: "This shortage of empirical evidence has led many scholars to regard the entire topic as unsuitable for serious study. In 1866, the Linguistic Society of Paris went so far as to ban debates on the subject, a prohibition which remained influential across much of the western world until late in the twentieth century. -- Dieser Punkt ist wichtig, weil er die er bis heute anhaltende Diskussion unterstützt, ob denn das Suchen nach einem 'Sprachursprung' nicht einfach geisteswissenschaftliches Geschwafel nach sich zieht. Wer die Frage nicht versteht, kann mal bei Gelegenheit bei Herder nachlesen. --Delabarquera (Diskussion) 10:15, 27. Dez. 2013

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Google Transparenzreport

Gerade ein Fund mit dem Kindle Fire, den ich am PC nachbearbeitet habe:

... Und dann ist da noch die Datensicherheit: Allein im ersten Halbjahr 2012 haben deutsche Gerichte sowie Polizei und andere Institutionen über 1.800 Datengesuche an Google gestellt. Das entspricht einer Erhöhung um 140 Prozent im Vergleich zum vorherigen Halbjahr (Google Transparenzreport).

Es gibt also gute Gründe, Google nicht oder zumindest nicht allein zu vertrauen. In den letzten Jahren sprossen allerdings eine Reihe von Konkurrenten hervor, die versprechen, eine bessere Alternative zu so manchem Google-Ärgernis zu bieten ... .


Ich gehe mal davon aus, dass die Gerichte und die Polizei gute Gründe haben, wenn sie nachfragen. Ob es sich jeweils wirklich um 'gute Gründe' handelt, kann nur diskutiert werden, wenn man konkrete Fälle präsentiert -- an die naturgemäß schwer ranzukommen ist. Mal konstruiert: Jemand verkauft bei Ebay gefälschte Uhren. Der Hersteller des Originals stellt Strafanzeige. Google gibt Auskunft, wer da das Angebot gesucht und aufgerufen hat. Ist es jetzt besser, dass die "Reihe von Konkurrenten" die Anfragen sofort anonymisiert und keine Unterlagen anlegt? Mit anderen Worten: Ich möchte wissen, wo -- konkret, mit Beispielen -- die Vergehen und Straftaten beginnen, bei denen eine Nachfrage nicht gerechtfertigt ist?

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Menschen - woher sie kommen

Beginne nach dem Vortrag eines Paläolingusten mit der Systematisierung, erst mal vom Populärwissenschaftlichen und Publizistischen her. Jetzt will ich es endlich mal wissen!

PALÄOANTHROPOLOGIE
Forscher haben den ersten vollständigen Hominiden-Schädel von vor 1,8 Millionen Jahren ausgegraben. Nun stehen erneut frühmenschliche Verwandtschaftsverhältnisse infrage. VON ALINA SCHADWINKEL
ZEIT, Online. 17. Oktober 2013

URALTE DNA ENTZIFFERT
Deutsche Forscher schafften, was lange als unmöglich galt: Sie analysierten das Erbgut aus 400.000 Jahre alten Gebeinen. Nur was sagt uns die Frühmenschen-DNA? VON ALINA SCHADWINKEL
ZEIT, Online. 4. Dezember 2013

Verwandtschaftsbeziehungen anhand von 40.000 Jahre alter DNA
Obwohl Vorfahren des modernen Menschen vor rund 40.000 Jahren in enger Nachbarschaft mit Neandertaler in Asien lebten, waren sie ihnen genetisch nicht ähnlicher als wir heute. Das zeigt die Analyse von Erbgut aus Gebeinen eines frühen Homo sapiens durch ein deutsch-chinesisches Forscherteam. Die fossile DNA lieferte zudem Hinweise darauf, woher die ersten asiatischen Einwanderer nach Nordamerika stammten.
Proceedings of the National Academy of Sciences, 22.01.2013

Und noch eine hübsche Seite mit vielen Bildern unter helles-koepfchen.de

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Mein Logo:


Montag, 16. Dezember 2013

BvB : Zenit

Endlich weiter Fußball. Und Kälte kann man da, wie man sieht, sehr schön lautmalerisch ausdrücken.

"... Borussia Dortmund muss die Reise ins kaltee St. Petersburg antreten". (SZ Online)

Sonntag, 15. Dezember 2013

Aiman 0.

Ich halte meinen Wikipedia-Diskussionsbeitrag hier auch mal fest:

Anmerkungen eines Außenstehenden

"Außenstehender" soll heißen: Ich habe an diesem Artikel nicht mitgeschrieben und komme, was die Auseinandersetzungen in dieser Diskussion angeht, ohne eindeutige Standpunkte daher.

Ich habe mich heute morgen, nach der Lektüre eines SPIEGEL-Artikels, in dem von einem Aiman O. die Rede war, mal informieren wollen, wer das ist. Ich bin schnell auf diesen Wikipedia-Artikel gestoßen, war erstaunt, dass a) der Name hier ausgeschrieben ist und dass b) da so wenig von dem Organspendeskandal die Rede ist. Dann habe ich die vorliegende Diskussion gelesen.

Jetzt meine Überlegungen: Ob denn der Mann hier überhaupt einen WP-Artikel haben sollte. Was da (nicht) drinstehen darf. Usw. Ich bin verblüfft über eine unglaubliche Weltfremdheit, die sich als Datenschutz mit Expertengestus ausgibt. -- Meine Überlegung: Natürlich kommen viele Leute nur in die Wikipedia, weil sie sich (angeblich) etwas haben zuschulden kommen lassen. "Aufnahmekriterium" ist nicht die Privatperson X und ihre besonderen Leistungen, sondern die (angebliche) Tat von X bzw. was diese Tat über die Gesellschaft oder spezielle Teile der Gesellschaft aussagt. Als Beispiel möge Gustl Mollath genügen. Summarisch: In die Wikipedia gehört und kommt, was eine bestimmtes hohes öffentliche Darstellung (Bücher, Presse, Rundfunk usw.) ausgelöst hat. So ist die Welt nun mal, dass bestimmte Dinge, die mit bestimmten Personen verbunden sind, in die Zeitung kommen. Die Personen kann man nicht weglassen, ohne dass ein inhaltlicher Torso dasteht. Ich würde also gerne eine WP-Regel beantragen, die lautet: "Die Wikipedia ist kein ethisches Instrument zur Verbesserung der herrschenden politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse, so wie diese nun mal sind."

Freitag, 13. Dezember 2013

Til Schweiger und die Drehtür

Die Überschrift ist gewollt gewollt. Verbunden über das heutige SZ-Magazin. Die Drehtür, so lässt sich der Artikel zusammenfassen, war einmal ein Zeichen der Moderne, heute ist sie nur noch lächerlich und unpraktisch. Obwohl ich mich dagegen sträube, muss ich der These rechtgeben (rechtgeben schreibe ich ab sofort wieder zusammen-und-klein!).

Dann der lange Bericht über Til Schweiger. Til Schweiger mag ich nicht, und ich weiß auch nicht so recht warum. Es liegt nicht an Filmen, in denen er mitgespielt oder Regie geführt hat. (Keinohrhase und so, ok, solche Titel finde ich ziemlich affig. Aber das ist es wirklich nicht. Und Filme -- nun ja, ich mag halt, bis auf ganz wenige Ausnahmen, auch keine deutschen Filme.)

Es ist etwas an dem Gesicht, dem Auftreten und vor allem an der Stimme, das mich weglaufen lässt. Ich kenne die Gruppe recht genau, die das, wie Schweiger 'halt so ist', gut findet. Aber ich gehöre auch nicht zu dieser Gruppe. Die Stimme, dieses Gepressthohe, und dazu das Gesicht, das jugendlichen Trotz nie aufgeben kann, das ist der Kern meiner Abneigung. 

Das Deutsche Fernsehballett

Es gibt Menschen -- Typus Citoyen --, die mit Stolz behaupten, BILD, FOCUS und Meldungen wie diese nicht zu lesen. Das ist gleichbedeutend mit: Sie wollen das Leben und die Publizistik nicht so sehen, wie beide nun mal sind. Das ist nichts Positives. 

Das Deutsche Fernsehballett geht 2014 in Rente. Nun packt eine ehemalige Ballerina aus, berichtet von Drogen, Sex und Skandalen. Schlagerstar Rex Gildo legte demnach bei vielen Tänzern nicht nur sein Toupet ab – und Kultmoderator Dieter Thomas Heck steckte ihr einmal die Zunge in den Hals. | Das Deutsche Fernsehballett ist im vergangenen Jahr 50 Jahre alt geworden; im nächsten soll es in Rente gehen. Das Ballett wird aufgelöst. Nach Bekanntwerden des Abgangs auf langen Beinen, berichten nun eine ehemalige Tänzerin und ein Mitarbeiter in der „Bild“-Zeitung vom Donnerstag, wie es hinter den Kulissen der Glamour-Show herging. Von Sex, Drogen und Skandalen ist die Rede. || "Dieter Thomas Heck steckte mir die Zunge in den Hals" || „Beim Fernsehballett gab es nichts, was es nicht gab. Elf Jahre war ich dabei und habe alles erlebt. 1989 wurde ich nach der Ballettschule von den staatlichen DDR-Organen ins Fernsehballett gezwungen. Immer wieder musste ich in endlos öden Schlager- und Volksmusik-Sendungen tanzen. Aber hinter den Kulissen ging es hoch her! ZDF-Moderator Dieter Thomas Heck steckte mir zur Begrüßung gleich die Zunge in den Hals. Ich hätte ihm fast eine gescheuert. Aber dann erfuhr ich, dass Heck alle so begrüßt – wenn er sie mag ...“, erinnert sich Christina Wagenführ. || Der Moderator hält das für übertrieben. „Vielleicht habe ich die Frau mal auf die Wange oder auf den Mund geküsst, aber von Zunge in den Hals kann wirklich keine Rede sein!“, sagte Heck dem Blatt. (FOCUS Online)

Und der Unkundige, ich zum Beispiel, fragt sich, wie war es denn in der doch auch sehr freizügigen DDR? Und was bedeutet: "1989 wurde ich nach der Ballettschule von den staatlichen DDR-Organen ins Fernsehballett gezwungen." Anfang 1989 noch in DDR-Ausbildung, und die Truppe wurde dann nach dem Mauerfall in Richtung Westen integriert?

Die Tüchtigen

Mit den Tüchtigen habe ich so meine Probleme. Besser: Die Tüchtigen sind ein Problem! Sie scheinen den ganzen Tag vor ihren PCs zu lauern, ob eine E-Mail eingeht. Schreibt man eine Mail an die Tüchtigen, so kommt innerhalb von einer Viertel Stunde eine Antwort. Beängstigend! So kommt die Welt nicht voran, glaube ich. Aber sie sind stolz auf sich, die Tüchtigen. Auch wenn sie keinen auch nur halbwegs eigenen Gedanken denken.

Sam Keens Leben

Das ist der Kontrast zu den extrem dürren Worten des Wikipedia-Eintrags über Sam Keen. Englisch. Deutsch gibt es keinen Artikel über ihn. Was für ein erstaunliches, verrücktes Leben sich da andeutet. Mehr ist es ja nicht als nur: Andeutungengewisper.

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Hundertfaches Erzählen reicht nicht aus, um all das in den Griff zu bekommen, was eine Autobiographie ausmacht. In meinem Buch To a Dancing God (An einen tanzenden Gott) habe ich erzählt, wie ich in kleinen Städten des Südens aufwuchs; wie ich darum kämpfte, vom Fundamentalismus loszukommen. Ich berichtete von der erregenden Intellektualität Harvards, von den ersten Schritten auf dem Weg zur Entdeckung einer neuen, leidenschaftlicheren Lebensweise, die alles, was ich als junger Professor erlebt hatte, in den Schatten stellte. In einem künftigen Buch möchte ich über die Jahre nach 1969 schreiben, über die Zeit, in der ich nach Westen zog und in den Sog des kalifornischen Wirbels geriet. Es ist eine Geschichte von Liebe und Sex, von Heirat und Scheidung, Drogen und Politik und meinem geringfügigen Wissen um die Heiligkeit flüchtiger Dinge.

Ein Kapitel meiner Autobiographie müßte heißen: »Begegnungen mit berühmten Menschen«. Ich hörte auf, Kind zu sein, als ich lernte, Kierkegaard, Nietzsche und Freud zuzuhören. Und während meiner Zeit in Harvard lernte ich aus Gesprächen mit Paul Tillich, Gabriel Marcel und Howard Thurman. Als ich dem Stab von Psychology Today beitrat, führte ich formal und schriftlich lediglich das weiter, was ich privat schon jahrelang getan hatte ich stellte Fragen, warf Probleme auf, redete, hörte zu. Die Gespräche, aus denen dieses Buch besteht, gehören genau so zu meiner Geschichte wie die berühmten Gummipistolen-Kriege von Maryville/Tennessee, oder meine Liebesaffäre in Istanbul. Die siebziger Jahre begännen für mich mit einer Explosion. Ich näherte mich dem mythischen vierzigsten Lebensjahr. Und dem Archetypus gehorsam, verließ ich mein sicheres Zuhause und begab mich auf die Wanderschaft. Nach siebzehnjähriger Ehe folgte ich einem bezaubernden Zigeunermädchen tief in den Wald, und ehe ich es mich versah, war ich verloren. Das Wir, in dem mein Ich geborgen gewesen war, zerbrach. Scheidung. Und als meine unstete Zigeunerin mir schließlich entglitt, ergriff die Einsamkeit, vor der ich ein Leben lang davongelaufen war, endgültig Besitz von mir. Und das Antlitz des Todes erfüllte die leeren Nächte. (Man ist ein Vereinzelter und ganz allein und wird es immer bleiben.) Im Zuge der Scheidung und des Ortswechsels trennte ich mich vom akademischen Leben und meinen professoralen Tweedanzügen und wurde freier Schriftsteller, Vortragsredner und Gruppenleiter. Dann kamen die kahlen Appartements und die mühsamen Versuche, in einer neuen Stadt Wurzeln zu schlagen und zu lernen, meinen Kindern aus der Ferne Vater zu sein. So viel zu den nüchternen Tatsachen. Wer zwischen den Zeilen lesen möchte, kann die Geschichte der Wandlungen heraushören, welche meinen Geist allmählich besänftigten und meine Phantasie beflügelten.

In dieser Übergangszeit bewegten mich vor allem zwei Fragen. Die erste war: »Was geht überhaupt vor?« Ich befand mich mitten in aufeinander übergreifenden Revolutionen. In den späten sechziger und den frühen siebziger Jahren agierte die Neue Linke in den Universitäten und brachte die Politik wieder auf die Straßen zurück. Die latente humane Bewegung rührte jedes nur denkbare Gefühl auf. Die psychedelische Revolution durchbrach verstopfte Vorstellungen und öffnete alle Schleusen sie war mehr als die Verrücktheit eines Augenblicks. Und überall prophezeiten die Vertreter eines neuen Bewußtseins die Morgenröte eines neuen Zeitalters. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Aufruhr lediglich um das Geburtstrauma des Wassermann-Zeitalters. Unsere nationale Neurose raste auf eine. Krise zu, in der alle repressiven Strukturen wegfallen und wir zu demokratischer Mitbestimmung erwachen sollten, zu einem kosmischen Bewußtsein, einer post-technischen Gesellschaft, einer wieder stammesmäßig geordneten Welt, einer Transformation dem Punkt Omega. Nach einem kurzen Todesschlaf (das Titelblatt von Time ist in gewissem Sinn eine Todesanzeige) erwachte Gott 1970 wieder zum Leben und leitete ein neues Utopia ein. Dies war zumindest die Hoffnung, die der Gegenkultur Auftrieb gab. (Keen, Stimmen. S. 8f.)

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Und weil das ein meditativer Akt am Morgen ist -- meine Art zu Meditieren --, doch noch die Stellen aus dem damals Gelesenen in Pixelgrafik.



P. S. Ist es nicht zwangsläufig, dass ich an den Professor Kien aus Canettis Blendung denke?

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Sam Keen (in aller Frühe)

Der Wert der Bücher verändert sich. Manchmal aber sind sie, die Bücher, noch ein Trost und aufregend tröstlich. (Gewiss eine seltene und seltsame Attribuierung. Aber was soll ich machen, wenn es doch so ist?) In die Hand genommen also: Stimmen und Visionen. Gespräche von Sam Keen mit ...

Vor vielen Jahren gelesen. Die eigenen energischen Bleistift-Anstreichungen irgendwie rührend.

Damals konnte man noch nicht in der Wikipedia nachschlagen, was aus Sam Keen eigentlich geworden ist. Anrührend seine gebrochenen Anmerkungen: sehr persönlich und sehr us-akademisch zugleich. Texte aus einer sehr wilden und orientierungsuchenden Zeit, so um 1970-75.

Überrascht. Keen lebt und ist jetzt also 82. Kein Alter heutzutage. Nur englischer Wikipedia-Eintrag. Auch das noch: "This biography of an American philosopher is a stub. You can help Wikipedia by expanding it." Português noch, kein deutscher Artikel vorhanden.

Sam Keen (born 1931) is a noted American author, professor, and philosopher who is best known for his exploration of questions regarding love, life, religion, and being a man in contemporary society. He also co-produced Faces of the Enemy, an award-winning PBS documentary; was the subject of a Bill Moyers television special in the early 1990s; and for 20 years served as a contributing editor at Psychology Today magazine. He is also featured in the 2003 documentary Flight from Death.
Keen completed his undergraduate studies at Ursinus College in Collegeville, Pennsylvania and later completed graduate degrees at Harvard University and Princeton University.
Keen is married to the Rev. Patricia de Jong, who is senior minister at First Congregational Church of Berkeley, United Church of Christ, in Berkeley, California.

Man muss seine Einleitung zu dem Stimmen-Buch gegen diese dürren Worte setzen, dann sieht man, dass dem Mann hier nicht viel Verständnis widerfährt. Und was mich beim Blick auf die Website von S. K. wundert: Er fragt nicht: Was frage ich hier eigentlich? Der totale Zukunftsoptimismus solcher ist eine höchst eigenartige Sache.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

"Welche Soundkarte habe ich?"

Hendrik answered 3 year ago

Bei Windows 7 ist dies sehr einfach. Unten in der Taskleiste auf "Start" klicken und in dem Textfeld "dxdiag" ohne " eingeben und Enter drücken. Dann hast du eine komplette Auflistung aller Komponenten in deinem Computer.

(Ein klein wenig verändert.)



Dienstag, 10. Dezember 2013

Hans Wellmann (1936-2012)


Hans Wellmann (Linguist) ... (* 3. Juni 1936 in Suttorf, Niedersachsen; † 1. März 2012 bei Augsburg) war ein deutscher Linguist und Germanist. Nach seinem Abitur am Max-Planck-Gymnasium Bielefeld studierte er von 1956-1958 Chemie in Würzburg, von 1958-1963 in Bonn Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie und Geographie. 1963-1964 war er Wissenschaftlicher Assistent für das Fach Geographie an der TH Aachen, bevor er bis 1967 als Assistent im Fach Germanistik in Bonn tätig wurde und in diesem Jahr das über Thema „Kollektiva und Sammelwörter im Deutschen“ promovierte.

Die Wikipedia verweist noch auf einen Nachruf auf Hans Wellmann beim Langenscheidt-Verlag. Dort aber:

Die gewünschte Seite wurde nicht gefunden. /autor/8/Hans_Wellmann Sie haben sich über einen Direktlink auf eine Seite begeben die nicht mehr existiert oder dessen Informationen sich nun auf einer anderen Seite befinden. Wir entschuldigen uns für diese Unannehmlichkeit. Alternativ können Sie einen der untenstehenden Links verwenden.*

Die Bücher, an denen W. bei Langescheidt mitgearbeitet hat, die sind natürlich da und lassen sich kaufen.

Ab heute nenne ich solche Listen: Bücherfriedhöfe. Im Gedenken an Hans Wellmann.

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|* Nachtrag (25.09.2014): Über die Suche auf der Langenscheidt-Seite lässt sich der -- kurze -- Nachruf dann doch auch heute noch finden.

Deutschsprachige Schriftsteller

Das wollte ich schon lange mal haben! Eine Liste der relevanten Gegenwartsschriftsteller. Jetzt erscheint in der FAZ (auch online, faz.net) ein Aufruf der Gegenwartsschriftsteller, lebende, die ein Thema eint: der Datenschutz als solcher. Gegen NSA und Konsorten.

Fünfhundertsechzig Schriftsteller aus der ganzen Welt, darunter fünf Literaturnobelpreisträger, protestieren mit einem internationalen Aufruf, den die F.A.Z. zusammen mit 31 anderen Zeitungen dokumentiert, gegen die systematische Überwachung im Internet durch Geheimdienste wie die amerikanische NSA. Sie rufen dazu auf, die Demokratie in der digitalen Welt zu verteidigen. || Die Unterzeichner, zu denen Umberto Eco, Tom Stoppard, Paul Auster, Jonathan Littell, J. M. Coetzee, Elfriede Jelinek, T. C. Boyle, Peter Sloterdijk und viele andere gehören, fordern, jeder Bürger müsse das Recht haben, mitzuentscheiden, in welchem Ausmaß seine Daten gesammelt, gespeichert und ausgewertet werden. Sie erinnern an die Unschuldsvermutung als zentrale Errungenschaft unserer Zivilisation und appellieren an die Vereinten Nationen, eine „Internationale Konvention der digitalen Rechte“ zu verabschieden.

560 also. Ich frage mich nur kurz, ob denn die Schriftsteller, die doch allenthalben vom 'Material' profitieren, das sie NSA-mäßig ihrer Umgebung ablauschen -- ob denn die Schriftsteller die Richtigen sind für diesen Appell. Aber egal, ist ein anderes Thema. Schon klar.

Ich beeile mich. Kopiere, formatiere um, mache ein Poster daraus.120 deutschsprachige von 560 international -- ein sehr schöner Anteil. Wer denn da fehlt? Martin Walser sehe ich auf Anhieb nicht. Dafür aber zwei seiner Töchter. Günter Grass ist aber da!

Anyway. Das Poster!  Hier ist es. 


[ Zum Vergrößern wie immer: Draufklicken! }

Ich werde später einmal darüber nachdenken, in welcher Relevanzhierarchie die Schriftsteller stehen. Auf doofe Weise gerankt durch Google-Hits. Bei welchen Verlagen bringen sie ihre Bücher heraus? Wie alt sind sie? 

Jaha, schon bin auch ich auf dem Weg zu einer kleinen Datenbank! Will es mir jemand verübeln? Mir, der ich Daniel Silvas Bücher lese und Navy CIS süchtig konsumiere? Datenbanken, vor allem die mit Menschen drin, die faszinieren mich seit eh und je. Ich hätte da ja auch nicht unterschrieben. Aber -- mich fragt ja eh keiner. Aber vielleicht gibt mir die NSA ein wenig Material, für das sie keine Verwendung hat? Material über diese Schriftsteller vor allem. Ich würde schon was draus machen, da bin ich ganz sicher.

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Nachtrag: Apropos "Unschuldsvermutung". Da wird unterstellt, dass man, wenn man in einer Datenbank -- nun ja, ruht, aufgenommen ist, irgendeine "Schuld" vermutet wird. Dem ist aber nicht so! Noch einmal, zum Mitschreiben und Nachdenken: Manche Menschen wollen möglichst berühmt sein. Das ist auch ihr Kapital, mit dem sie ihr Geld verdienen. Dass sie bekannt, berühmt, beliebt sind. Manchmal reicht auch schon berüchtigt. Der selige oder un-selige Klaus Kinski lässt grüßen. Wer gerne schreibt, damit auch sein Geld verdienen möchte, kann das bis zu einem gewissen Grad auch hinbekommen. Wer war da nochmal gleich dieser -- ? Der fällt mir gerade nicht ein. Oder doch? Jawohl! B. Traven. Aber seien wir ehrlich, die meisten Schriftsteller sind eitle Zeitgenossen, die ihren Namen auf dem Cover sehen wollen. Aber natürlich -- privatim abgeschottet, von dem Punkt an, der ihnen genehm ist. Anderes Fach, oft hier im Blog besprochen: Monica Lierhaus

Die Datenschutzdiskussion wird in einem erheblichen Teil von Heuchlern geführt, die alle Vorteile des Internets nutzen wollen, ohne den Preis zu zahlen. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Mal wieder.

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Die Liste noch einmal, im Klartext, international, nach Vornamen sortiert und durchsuchbar:

Alain Sulzer | Alex  Capus | Alissa Walser | Alois Hotschnig | Angelina Maccarone | Anke Bastrop | Annett Gröschner | Annette Pehnt | Annika Reich | Antje  Kunstmann | Antje Rávic Strubel | Artur Becker | Benjamin Lauterbach | Burkhard Spinnen | Carolin Emcke | Catalin Florescu | Charles Lewinsky | Charlotte Roos | Christian Haller | Christiane Neudecker | Christoph Giesa | Christoph Hein | Clemens J. Setz | Daniel Cohn-Bendit | Daniel Kehlmann | Daniela Dahn | David Finck | David Schalko | Doris Dörrie | Doron Rabinovici | Elfriede Jelinek | Erasmus Schöfer | Eugen Ruge | Eva Menasse | Eveline Hasler | Florian Werner | Franz Hohler | Franziska Gerstenberg | Friedrich Ani | Georg M. Oswald | Gert  Heidenreich | Gisela von Wysocki | Günter Grass | Hans-Ulrich Treichel | Hilal Sezgin | Ilija Trojanow | Ingo Niermann | Ingo Schulze | Inka Parei | Irena Brežná  | Iso Camartin | Jan Christophersen | Jan Wagner | Jo Lendle | Josef Bierbichler | Josef Haslinger | Josef Winkler | Juli Zeh | Julia Franck | Julian Schütt | Karl-Markus Gauß | Kathrin Röggla | Katja Lange-Müller | Kerstin Grether | Klaus Hoffer | Klaus Merz | Kristof Magnusson | Kurt Drawert | Liane Dirks | Mareike Krügel | Marica Bodrožić | Marius von Mayenburg | Markus Orths | Marlene  Streeruwitz | Martin Dean | Melinda Nadj Abonji | Melitta Breznik | Michael  Krüger | Michael Augustin | Michael Köhlmeier | Michael Kumpfmüller | Michael Lentz | Michael Roes | Mirko Bonné | Monika Helfer | Moritz Rinke | Nora Bossong | Norbert Niemann | Olga Flor | Paul Ingendaay | Pedro Lenz | Peter  Bieri | Peter  Sloterdijk | Peter Schneider | Peter Stamm | Peter Weibel | Ralf Bönt | Regula Venske | Reto Hänny | Robert Menasse | Robert Pfaller | Robert Schindel | Roger  Willemsen  | Roman Graf | Ron Winkler | Sherko Fatah | Steffen Kopetzky | Sten Nadolny | Sybille Berg | Tanja Dückers | Theresia Walser | Thomas  Hettche | Thomas Glavinic | Thomas von Steinaecker | Tilman Spengler | Ulli Lust | Ulrich Beck | Ulrike Draesner | Ulrike Steglich | Urs Widmer

Montag, 9. Dezember 2013

Pater Pütz, Bischof Krenn und andere

Fund. Die frühen Täter und ihr Umfeld:

Dem zeitweiligen Lehrer des Kindermörders Jürgen Bartsch wird vorgeworfen, homosexuelle Handlungen mit Bartsch, makabre nächtliche Geländespiele in Ferienlagern. grausame Methoden bei der Erziehung seiner "Hortbuben" (Salesianer-Deutsch) sowie vor seinen Zöglingen Lesungen aus einem Buch über Gilles de Rais, einen 140fachen Kindertöter aus dem 15. Jahrhundert, vorgenommen zu haben.

Ober die Rebenhügel der Rheingauberge hinweg, in Wiesbaden, bemüht sich seit dem Ende des Düsseldorfer Bartsch-Prozesses. wo diese Anschuldigungen massiert aufkamen, Staatsanwalt Winfried Lorei um eine Neuauflage von bisher ergebnislosen, aber nie eingestellten Ermittlungen gegen Pater Pütz wegen "Unzucht mit Abhängigen". Und Pater Karl Oerder, vorgesetzter Provinzial der norddeutschen Ordensprovinz der Salesianer, beschloß, den Mitbruder "bis zur Klärung der Vorwürfe von allen Aufgaben ... die das Erziehungs- und Schulwesen innerhalb und außerhalb des Heimes betreffen". zu beurlauben.

Im frommen Salesianerheim indes, wo noch letztes Jahr 175 Schüler-laut Heimchronik -- den Monat Mai "der Gottesmutter gebührend widmeten", weiß man den forschen Klassenlehrer (alle Fächer außer Biologie und Turnen) sowie Leiter des Heimchores noch zu schätzen. "Bei Pater Pütz", sagen alle Zöglinge laut Direktor Leo Hillebrand. "lernen wir das Lernen." (SPIEGEL 17.05.1971. Online)

Und wer mag, der kann weitergehen, zu Bischof Krenn.

Auf dem Weg durch den Kreuzgang kamen Exzellenz die Tränen. Erst war es ein Bächlein. Dann, kurz vor der Sakristei, brach es sturzbachartig aus ihm hervor. "Ich weiß alles", stammelte er schluchzend. Als wäre die schreckliche Erkenntnis ganz unerwartet über ihn gekommen wie die elfte biblische Plage. / Dabei ist es gar kein Geheimnis, dass Bischof Kurt Krenn alles über die Hosentürlgeschichten im St. Pöltener Priesterseminar wusste. Schon Ende des letzten Jahres war ihm ja berichtet worden, dass es dort zuging wie in Gomorra vor dem Schwefelregen. / Krenn wusste von den Kinderpornos auf Seminarcomputern. Er kannte auch das Foto, auf dem sein Rechtsberater, Subregens Wolfgang Rothe, mit einem Eleven den Zungenkuss übte, und das Foto, auf dem Seminarleiter Regens Ulrich Küchl einem Schüler herzhaft nach dem dort so genannten Zebedäus greift. (SPIEGEL 2004. Online)

Sonntag, 8. Dezember 2013

Außerdem verliebt er sich?

Was doch die Stilistik und die Ausdruckslehre für schwierige Disziplinen sind! Ich lese in der Wikipedia dies:

Der Zeichenlehrer Walter Hartright begegnet auf seinem Weg zu seinen beiden neuen Schülerinnen, den Halbschwestern Marian und Laura, einer mysteriösen Frau. Bei Marian und Laura angekommen, merkt er, dass Laura der mysteriösen Frau sehr ähnlich sieht. Außerdem verliebt er sich in Laura.

Außerdem? An dieser Stelle?! Brrh. Das atmet ungeführ die Formulierung: Und so nebenbei verliebt er sich dann zu allem Überfluss auch noch in Laura. Das geht doch nicht! Und das ist doch auch nicht so gemeint.

Wikipedia-Artikel über Sanskrit

Noch ist die Technik nicht da. Man kann nicht von nicht ausgereift sprechen. So sieht der Wikipedia-Artikel über Sanskrit auf dem Bildschirm aus.





Und so sieht die Sache aus, wenn man den Artikel als pdf runterlädt.



Und das macht Omnipage daraus, wenn man das pdf-'Dokuemnt umwandeln lässt.



Man kann auch als OpenOffice-Dokument direkt runterladen. Vor und Nachteile. Aber ohne gründliche Nachbearbeitung kaum zu gebrauchen.

Remember that time again



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Original: THURSDAY, MAY 13, 2010 -- Labels: SJ

Neubeginn

"Ich hab das Dichten aufgegeben",
sprach sanft der Jäger Stanislaus.
"Seitdem kann ich viel besser leben.
Nur -- meine Haare fallen aus."

"Das Dichten war dir Haarwuchsmittel?!"
fragte der Hierophant ganz frech.
"Dann zieh mir aus den grünen Kittel!"
Der Jäger sagte da nur: "Blech!"

Er riss die Büchse an die Wange.
Er zielte kurz und schoss präzis
den Hierophanten von der Stange
und sagte lapidar nur: "Siehst'!"

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Original (leicht verändert): OCTOBER 08, 2011 | 10:09 AM

Samstag, 7. Dezember 2013

Politische Witze, alte

Ach, auch das dient der Erinnerung und Erheiterung:

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Kennedy und Chruschtschow veranstalten einen Wettlauf. Kennedy wird Erster. Da fragen die Journalisten: "Mister Chruschtschow! Wie beurteilen sie den Wettlauf?" Chruschtschow: "Ich werde erst einmal abwarten, was die ''Prawda'' schreibt." Am nächsten Tag steht in der Prawda: "Bei dem gestrigen Wettlauf belegte Nikita Sergewitsch Chruschtschow einen hervorragenden zweiten Platz, während Kennedy nur Vorletzter wurde." (Leicht verändert.)

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Kohl auf der Reise nach New York. Seine Berater warnen ihn vor den raffinierten amerikanischen Journalisten. Aber Kohl winkt ab: "Die legen mich nicht rein." Auf dem JFK-Airport stürzt sich sofort ein Pulk Journalisten auf ihn. Einer fragt: "Werden Sie in New York Striptease-Bars besuchen?" Kohl überlegt und meint süffisant: "Gibt es hier Striptease-Bars?" Am nächsten Tag im Hotel liest er die Schlagzeile: Erste Frage Kohls nach Ankunft in N.Y.: ''Gibt es hier Striptease-Bars?''

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Den folgenden Witz kenn ich anders. Kohl fragt nach einem Besuch bei Ronald Reagan seinen eigenen Minister Genscher. Nachdem Reagan den Minister-Test mit Kissinger vorgeführt hat. Kohl also: "Ich weiß auch nicht warum, aber -- es ist Henry Kissinger." Hier die Abwandlung des Musters:

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Als Erich Honecker zum Staatsbesuch in Bonn ist, fragt er Kanzler Kohl, wie er es nur mache, so hervorragende und obendrein kompetente Minister in seinem Kabinett zu haben. Kohl erkärt Erich, er mache mit seinen Ministern immer gleich einen Intelligenztest. Nur wer den besteht, komme auch ins Kabinett. Er zitiert Verteidigungsminister Wörner her und stellt ihm folgende Frage: "Es ist nicht Ihr Bruder, nicht Ihre Schwester und doch Ihrer Eltern Kind. Wer ist das?" Wörner antwortet wie aus der Pistole geschossen: "Das bin ich!" "Bravo!" sagt Kohl zufrieden. Wieder in der DDR, will Erich dasselbe versuchen. Er ruft Staatssicherheitsminister Mielke zu sich und stellt ihm dieselbe Frage, die Kohl Wörner gestellt hatte. Mielke
erbittet für die Beantwortung 24 Stunden Zeit. Bis dahin will er die Person heranschaffen. In der ganzen DDR wird ab sofort gesucht. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Vergebens. Nach Ablauf der Frist gesteht Mielke seine Schlappe ein: "Wir konnten trotz riesigen Aufwandes an Mensch und Material bei der Suche die Person nicht finden." "Du Idiot", schimpft Erich, "es ist doch ganz einfach. Die gesuchte Person ist Wörner!"

After René Magritte

Ach, manchmal kommt man durch einen zufälligen Fund darauf, wieder einmal René Magritte aufzurufen. Ausgangspunkt ist dieses Bild.



Sie da! Eine Bildidee wird klassisch!


Die Grammatik mit SPIEGEL

"Zwar wird konzediert: "Die Geschichte der Bundesrepublik ist ohne Rücksicht auf den SPIEGEL nicht zu schreiben..."


... ohne Rücksicht auf den Spiegel? Wie müsste es denn nun korrekt heißen, bitte?

Freitag, 6. Dezember 2013

Nelson Mandela (18. Juli 1918 - 5. Dezember 2013)

In der Nacht aufgewacht und nach Nachrichten über den Sturm Xaver auf dem Kindle fire gesucht. Dabei gesehen, dass Nelson Mandela gestorben ist. Wieder dieses merkwürdige Gefühl, weil das doch heißt, dass einer, der für die Ewigkeit gemacht schien, aus der Zeit herausgenommen worden ist.


"Nelson Mandela gestorben | Ein Volk trauert um "Tata Madiba" || Die Nachricht vom Tod Nelson Mandelas hat Südafrika erschüttert. Hunderte pilgerten in der Nacht zu seinem Haus, um dem früheren Präsidenten die letzte Ehre zu erweisen. Staatschef Zuma würdigte ihn als Vater des modernen Südafrika. || "Liebe Landsleute, unser geliebter Nelson Rolihlahla Mandela, der Gründungspräsident unserer demokratischen Nation, ist verstorben." Mit diesen Worten informiert Südafrikas Präsident Jacob Zuma um kurz vor Mitternacht live im Fernsehen und im Radio die Südafrikaner über den Tod des Nationalhelden." (Jan-Philippe Schlüter, ARD-Hörfunkstudio Johannesburg)

Noch im Ohr:



Ist es verboten, das zu fühlen? Angst, dass dieses Freiheitsexperiment doch noch schiefgeht. Ist es rassistisch, wenn man hinzufügt, dass die Weißen nicht gehen dürfen, dass, wenn die Weißen vertrieben werden, Südafrika wahscheinlich zu einem zweiten Simbabwe wird?

Ohne Rücksicht?

"Zwar wird konzediert: "Die Geschichte der Bundesrepublik ist ohne Rücksicht auf den SPIEGEL nicht zu schreiben, ..." (Hier schon mal in anderem Zusammenhang angeführt.)

... ohne Rücksicht auf den Spiegel? Liebe Germanisten! Wie müsste es denn nun korrekt heißen, bitte?

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Informationen, so viele...

Was kann man heute mal wieder in den Zeitungen lesen! Martenstein über's Doping. Armutswanderung. Der Vielleicht-Orkan über Norddeutschland. Fußball gestern. Usw. Ach, man schafft es nicht, das alles zu durchdenken. Und die FDP im Ortsverein stellt Kandidaten auf, spricht sich Mut zu und weiß von nichts. Jedenfalls von nichts Beunruhigendem.

Welches ist der Film, bei dem man über lange Strecken nicht weiß, was die unterschiedlichen Episoden miteinander zu tun haben. Und dann am Schluss fügt sich alles in einem Familientreffen. Kleine Hilfe: mit Sean Connery.

Wikipedia-Grundsätze, ein weiteres Mal

Ja, ja, die Wikipedia!


Das ist mal wieder so eine Gelegenheit, ganz unverkrampft darüber zu sprechen, was unter "Literatur" so alles aufgenommen werden sollte und was nicht. Ich hatte gestern, nachdem ich die Sendung gehört hatte, eingefügt:
Martin Trauner: Max Stirner. Ein Verfechter des Egoismus. (Radio, Bayern 2. radioWissen. 04.12.2013)

Das wurde rückgängig gemacht:

Aktuelle Version vom 4. Dezember 2013, 16:39 Uhr Nescio* (Änderung 125107562 von Delabarquera rückgängig gemacht; nette Plauderei, aber nicht "vom Feinsten" → WP:LIT; WP:WEB)

Meine Überlegung: Hinweise auf WP-Grundsätze und Grund- sätzlichkeiten vom Typ "→ WP:LIT; WP:WEB" müssen immer interpretiert werden. Ich gehe davon aus, dass die WP keine Hochschulseite ist, die nur "echte Forschungsliteratur" zulässt, sondern eine an die breite Öffentlichkeit gewandte Online-Enzyklopädie, in der jemand auch etwas über Populärwissenschaftliches und auch über Rundfunksendungen erfahren möchte. Es gibt eine Rehe von Menschen, die sich "mal eben" über Max Stirner informieren möchten, und da ist ein Podcast ggf. besser geeignet als eine Philosophen-Dissertation. Ob man den Hinweis dann besser unter "Weblinks" plaziert (sic), darüber lässt sich dann noch reden.

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Wer sich „mal eben“ über Stirner informieren möchte, ist bei der WP ja schon an einer guten Adresse, meist wenigstens, bei diesem Artikel gewiss. Unter „Literatur“ findet er (aber ganz klar auch sie ;-) Hinweise für weitergehende Studien, falls Interesse besteht. Trauners Radio-Feature, das sich eng an Mackays Stirner-Biographie anschließt, bringt nichts, was über den Inhalt des WP-Artikels hinausgeht, auch nicht in den kurzen Zuspielungen des Stirner-Experten Stulpe. Deshalb - und weil wir gehalten sind, eine Auswahl „vom Feinsten“ zu bringen - habe ich es aus der Liste genommen, auch wenn ich es ganz „nett“ gemacht finde. --Nescio* 5. Dez. 2013

Ich nehme diese kleine Unterhaltung mal in meine Überlegungen zur WP-Theorie (Ex- / Inklusionisten, usw.) mit auf. ;-) 9. Dez. 2013

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Wer war's?

Da staunt man denn doch, wenn man es nicht vorher wusste ...

1929 wurde ... [er] in die Staatliche Musikhochschule Berlin aufgenommen; er studierte bei Franz Schreker, Paul Hindemith, Arnold Schönberg und Igor Strawinsky. Nebenbei arbeitete er als Pianist in Cafés und Kinos. 1931 wurde ihm der Beethoven-Preis der Stadt Berlin verliehen. Beim Hochschul-Abschlusskonzert am 8. Februar 1933 dirigierte er sein Konzert für zwei Klaviere, Trompete und Posaune und wurde von Mitgliedern des Kampfbundes für deutsche Kultur ausgebuht. Paul Graener, der neue Direktor des Stern’schen Konservatoriums, diffamierte das Werk als "kulturbolschewistisches Musikgestammel eines polnischen Juden".

Dienstag, 3. Dezember 2013

"Tatort" aus Freiburg

Na ja, die deutschen Fernsehkrimis... Und speziell die "Tatorte"!

3. Dezember 2013 | 10.18 Uhr | Freiburg | SWR plant "Tatort" aus Freiburg mit Heike Makatsch | | "Tatort" aus Freiburg mit Heike Makatsch geplant | Gibt es bald einen neuen "Tatort" aus dem Südwesten? Geht es nach den Plänen der ARD, soll im kommenden Jahr eine Folge der Krimireihe im baden-württembergischen Freiburg spielen. Eine Ermittlerin hat der produzierende Südwestrundfunk (SWR) auch schon gefunden: Heike Makatsch. (rp-online.de)

Die Geschmäcker sind verschieden, das ist eine alte Volksweisheit. Heike Makatsch ist eine sympathische und gute Schauspielerin. Nur -- ich werde den Freiburg-Tatort trotzdem nicht sehen.

Die Gründe: a) Das Fernsehangebot ist sehr groß, und ich muss mich einteilen. b) Die "Tatorte" sind zu betulich und zu sozial aufgeladen, zulasten der guten Story. Wenn Sie verstehen, was ich meine. c) Alles an den "Tatorten" ist, filmtechnis gesehen, zu betulich. Und wenn einmal nicht betulich, dann riecht man das Bestreben, es jetzt aber mal Hollywood gleichzutun, Meter gegen den Wind und ist verstimmt.

Nun also, ich werde weiterhin die beiden Münster-Krimi-Reihen sehen. Und weiter Navy CIS. Mehr ist zeitlich nicht drin, und die deutschen Fernsehfilme sind eh sowas von -- gut, dann also noch einmal: sozial aufgeladen mit deutscher Wirklichkeit.

Montag, 2. Dezember 2013

Wolfgang Herrndorfs

Eine Wikipedia-Diskussion / -Frage, auch hierher.

Nein, diese Überlegung muss nicht in den Artikel. Aber ich denke, sie ist es wert, hier aufgehoben zu werden, weil sie einige grundsätzlichen Fragen der WP-Artikel herausstellt. -- Aus der SPIEGEL-Vorveröffentlichung aus H.s Blog / jetzt erscheinendem Buch von heute:

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"Die mittlerweile gelöste Frage der Exitstrategie hat eine so durchschlagend beruhigende Wirkung auf mich, dass unklar ist, warum das nicht die Krankenkasse zahlt. Globuli ja, Bazooka nein. Schwachköpfe. Wir erreichen jetzt den Bahnhof Neubrandenburg. Die Waffe kann ich problemlos in die Hand nehmen. Trommel rausschwenken, Finger in den Rahmen halten, der Lauf, die Züge, Trommel rein, Hahn spannen, Hahn vorsichtig zurückrasten. .357er Smith & Wesson, unregistriert, kein Beschusszeichen. Aber als ich eine Patrone in die Hand nehmen soll, zittert meine Hand, ich fühle ein spitzes, silbernes Ziehen im Hinterkopf. (...) Ich frage mich, ob ich auf dem Fahrrad aufgeregter zwischen den Polizeistreifen hindurchfahren würde, wenn ich nun unlautere Absichten hätte. Kann mich in die Skrupel dieses früheren Lebens nicht mehr hineinversetzen. Ich glaube, ich könnte jetzt Banken überfallen, ohne dass mein Puls über 60 ginge. Die Munition zur Aufbewahrung X. gegeben. […] Ich habe mich damit abgefunden, dass ich mich erschieße. Ich könnte mich nicht damit abfinden, vom Tumor zerlegt zu werden, aber ich kann mich damit abfinden, mich zu erschießen."

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Nun denn, es klingt natürlich so kalt wie hilflos, wenn man an dieser Stelle nachfragt. Aber das heißt ja nicht, dass man nicht fragen muss: Woher hatte H. denn diese Waffe? (Dass er da ein gewisses vertrautes, liebevolles Verhältnis zu "seiner" Waffe anzeigt, kann man vielleicht sogar nachvollziehen.) Und warum haben ihn Freunde und Leser des Blogs nicht davon abgehalten, sich selbst umzubringen. Es war ja im Wortsinn dieser Blog die "Chronik eines angekündigten Todes". Hätten sie, Freunde und Leser, ihn überhaupt abhalten sollen? Manchmal fällt es halt schwer, nicht spekulativ nachzufragen.

Maut-Maut-Maut!

Holland und Belgien als nächste Maut-Staaten? Österreich macht Kufstein dicht. Usw. Usf. Der Gedanke: Warum hat man nicht eine generelle Maut-Regelung EU-weit angedacht? Ungefähr: Wer über die Autobahn eines Landes fährt, wird nach Herkunftsland automatisch erfasst, und dann wird das Geld, das durch eine in allen Ländern gleich EU-Kraftstoffsteuer reinkommt, auf die Staaten verteilt. Für die Nicht-EU-Länder gibt es eine Assoziierungsregelung. Jedes Land darf, wenn es will, seine Mautstationen behalten, die Ausländer ohne Mautgebühr und Pickerl -- wer außer den Deutschen ist das in Europa noch? -- sind aber von der Maut befreit und zahlen über den Ausgleich.

Todesstatistik

Also, das hatte ich hier schon mal gesagt: dass der Mensch als Art keinen Sinn für Statistik hat. Jetzt sagt William Heisel von der University of Washington in Seattle, der Universität, die die größte Todesursachen-Datenbank der Welt hat,  im heutigen SPIEGEL auf Seite 52f. ziemlich genau das, mit Beispielen: 





Sonntag, 1. Dezember 2013

DGCH

Welcher Nicht-Chirurg, meinetwegen Arzt, aber eben nicht Chirurg, hat einmal mit Vorsatz und genau das Siegel der DGCH, der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie angesehen? Ja, das hier:


Wahrhaftig, ein Hand-Spiralbohrer, eine Säge und ein Skalpell, das aussieht, wie ein klassisches Rasiermesser. Das nenn ich Geschichtsbewusstsein!