Sonntag, 28. Juni 2009
Dialogische Wunschwelt
Die Zufallslektüre steuert das Denken vermutlich mehr als ein rationaler Geist wahrhaben will:
"Wie ist dann die erkennbare Kluft zwischen islamischer Wirklichkeit und dialogischer Wunschwelt zu deuten? Welcher Art von Vernunft folgen die Vertreter eines Dialogs, der offensichtlich so wenig Kenntnis vom realen Kontext und Selbstbild der Muslime nehmen will?"
Da steht man dann am Anfang...
Freitag, 26. Juni 2009
Luther, die Juden und die Wikipedia
Eine Übernahme aus einer Wikipedia-Diskussion. Ich kommentiere nicht.
"Dazu kam eine Politisierung des Christentums in lutherischer Tradition wie bei dem Berliner Hofprediger Adolf Stöcker. Luthers antijüdische Schriften wurden wiederentdeckt und ausgiebig für antisemitische Propaganda benutzt. Daran konnten später Nazis wie Julius Streicher, Alfred Rosenberg und „Der Stürmer“ anknüpfen. Dabei wurde allerdings Luthers theologischer und zeitgeschichtlicher Kontext stets ignoriert. Erst ab 1945 begann die evangelische Kirche, zeitbedingte Judenfeindlichkeit und genuine Wort-Gottes-Theologie bei Luther auseinanderzuhalten."
Das halte ich am Ende für eine blässliche Schutzformulierung, nach der nicht sein kann, was nicht sein darf. Das Gute ins Kröpfchen des Gültigen, das Schlechte ins Töpfchen der Zeitbedingtheit So wird man dann in 100 Jahren auch die "zeitbedingte Judenfeindlichkeit" jener Nazis einordnen, die neben ihrer "Verfehlung" was Gutes getan haben, kann es im Grunde genommen heute schon. Sachlicher ist es anzuerkennen, dass auch große Geister grässliche Antisemiten waren, zu jeder Zeit. --Delabarquera 00:01, 26. Jun. 2009 (CEST)
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Luther war kein Antisemit, sondern im damaligen Katholizismus einer der ersten, der die unbedingte Geltung des Bundes Gottes mit den Juden anerkannte. Er wurde später zu einem Hasser der "verstockten" Juden, die an ihrer Religion festhielten. Er wollte sie nicht vernichten, sondern an ihrer Religionsausübung hindern und bemühte dazu die damals üblichen lange vorgeprägten Klischees.
Das soll gar nichts rechtfertigen, es war auch so übel und wirkungsmächtig genug. Aber diese historische Differenzierung ist gerade deshalb nötig, damit die Nazis und ihre heutigen Anhänger sich nicht u.a. auf Luther berufen können, um zu behaupten, es sei doch irgendwas Gutes, gar "Christliches" an ihrem Völkermord gewesen.
Und auch die banale Feststellung, dass es "zu jeder Zeit" "grässliche Antisemiten" (Judenhasser) gegeben haben soll, spielt der Geschichtsfälschung der Nazis in die Hände, die mit solch angeblich unverändlicher, zeitloser Judenabneigung auf einen "Rasseninstinkt" schließen, der das Böse in den Juden immer wieder "wittere" und jedes humane Zusammenleben mit ihnen illusorisch mache. Jesusfreund 08:42, 26. Jun. 2009 (CEST)
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Also, ich kann mir nicht helfen: Das überzeugt mich nicht. Man kann doch mit dem Argument, eine bestimmte kritische Sicht einer Person würde den Neo-Nazis in die Hände spielen, nicht den eher schlichten, aber vernünftigen Gedanken und die entsprechenden Formulierungen ablehnen. Mir geht es darum zu sagen: Die Ablehnung der Juden hat eine lange Tradition, die uns heute sehr fremd vorkommen muss, die aber nach einer tieferen Erklärung verlangt. Solange man diese Erklärungen nicht gefunden und überzeugend formuliert hat, sollte man, meine ich, nicht das immer gültige und darum eben auch nichts-sagende Argument von der Zeitbedingtheit bemühen. --Delabarquera 16:58, 26. Jun. 2009 (CEST)
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Tja, mit philosophischen Allgemeinplätzen dieser Art leistest du keine Artikelverbesserung. "Zeitbedingt" ist im Kontext auf die damaligen Klischees bezogen, die Luther aus der katholischen Tradition übernahm. Das ist belegt. Um Kenntnisnahme der Belege kommt hier niemand herum, der nicht abstrakt herumschwurbeln, sondern mitarbeiten will. Für privates undefinierbares Unbehagen gibt es Drogerien und Apotheken. Jesusfreund 17:25, 26. Jun. 2009 (CEST)
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WOW! --Delabarquera 13:18, 27. Jun. 2009 (CEST)
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Nachtrag (17.08.2015, 17:48): Der her so engagierte Jesusfreund schreibt später zum Abschied von der Wikipedia dies:
Wikipedia: ZU LANGSAM, ZU MÜLLVERLIEBT, ZU KLEINKARIERT, ZU HERZLOS GEGENÜBER DEN ERNSTHAFTEN, SCHLICHT UND ERGREIFEND ZU DOOF. Das reicht auch mir irgendwann. Bin dann mal weg. Jesusfreund 21:22, 7. Mär. 2011
...
Und eben darum lehne ich Kommentare dazu auf DIESER Seite vollständig ab. Rekompostiert euren Scheißhaufen, wenn ihr könnt, aber nicht hier und nicht mehr auf meinem Rücken. Ade. Jesusfreund 10:31, 9. Mär. 2011
Donnerstag, 25. Juni 2009
Festplatte rattert. Woran liegt's?
Bilder durch Draufklicken vergrößern!
blogger.com hat die Angewohnheit, alles in "Kaufmännischer Heftung" (Gegensatz: "Amtsheftung") abzulegen, also das Neueste zuoberst. Auch und vor allem bei Bildern. - Das erste und das letzte Bild geben die "Gesamtübersicht".
Hier mal ein paar Bilder für ein Problem: Die interne Festplatte rattert am Morgen, pausenlos. Hört nach einer Stunde ungefähr dann auf. Ist das ein Index-Programm, das seinen Dienst tut? Welches? Das von Vista? Copernic jedenfalls wartet, bis ich eine Minute lang die Hände von der Tastatur und Maus nehme. Also, was könnte es sein? Ich frage die Experten im WinTotal-Forum. Mal sehen...
Mittwoch, 24. Juni 2009
Homepage
Er: Darüber reden wir jetzt mal noch nicht.
Sie: Wieso nicht? Was steht dahinter?
Er: Der Entschluss, alles anders zu machen als bisher.
Dienstag, 23. Juni 2009
Stammschreibung
Ich korrigiere einen Text, und die Rechtschreibprüfung von OpenOffice präsentiert mir jede Menge Wörter, die ich auseinanderschreiben - auseinander schreiben soll. Und auf einmal - auf einmal kann ich mir jene Sitzung vorstellen, in der 1993 beschlossen wurde, diese "Stammschreibung" einzuführen.
Herr Professor N.N., müde wie alle anderen, sagt:
"Im Deutschen, diese langen Wörter -- die können sich die Schüler einfach nicht merken. Wir sollten, wenn es irgendwie geht, auseinanderschreiben!"
(Natürlich sagte er auseinanderschreiben, nicht auseinander schreiben!)
Alle anderen Linguistik-Professoren nicken müde. So ist das auch beschlossen. Gottseidank! Endlich nach Hause!
Und die in dieser Sitzung geschaffenen Rechtschreib-Blödigkeiten warteten grinsend vor der Tür. Wenig später war die geschriebene deutsche Sprache nicht mehr wiederzuerkennen - pardon, nicht mehr wieder zu erkennen.
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Lesen Sie bitte die folgenden Wörter laut vor, und beachten sie den Wortakzent:
herauszupicken -- heraus zu picken
weitergeschickt -- weiter geschickt
kennenlernen -- kennen lernen
Montag, 22. Juni 2009
Broder und Melzer
Ja, ja, Broder und Melzer. Wir sollten sie nicht vergessen.
"Es ist der Rosenkrieg ehemaliger Freunde, die zu erbitterten Feinden geworden sind über der Frage, wer Israel dient und wer ihm schadet, ein Schlagabtausch ohne Regeln, der auf gespenstische Weise den rhetorischen Figuren derjenigen verhaftet ist, gegen die sich beide mit aller Macht absetzen wollen. Aber das sind Rand- betrachtungen, die vom justiziablen Gehalt der Sache ablenken. Denn der Streit zwischen Henryk Broder und Abraham Melzer hat zu einem Prozess geführt, in dem nun das Urteil gesprochen wird und den nicht nur der Vizepräsident des Zentralrates der Juden, Salomon Korn, für „beispiellos“ hält. Das Landgericht in Frankfurt entscheidet am heutigen Freitag darüber, ob ein Jude (Broder) den anderen (Melzer) einen Antisemiten nennen darf, oder ob das Ganze, wie der niederländische Schriftsteller Leon de Winter bemerkte, eine Art rustikaler Folklore ist."
Sonntag, 21. Juni 2009
Liebe, öffentliche
Liebe, so vermute ich, ist in der Gedankenwelt der BILD-Zeitung so etwas wie ein neuer Anzug. Liebe ist also vor allem etwas, das der Boris und und der Oli bei öffentlichen Anlässen mit Fotografen- und Fernsehbeteiligung vorführen. Wenn dann noch ein Hammersieg mit Bild vom Kopftreffer danebensteht -- was für eine Liebe! Wahrscheinlich haben sich die beiden, der Oli und der Boris, jeder für sich und unabhängig voneinander gesagt: "Ich geh doch demnächst zu diesem Box-Event. Da brauch ich eine neue Freundin. Die alte ist ein wenig abgetragen."
SANDY UND OLI BEI KLITSCHKOS HAMMERSIEG
Zum ersten Mal zeigen sie ihre Liebe öffentlich
Zecken im Schöpfungsplan
Der Hund hat, wie so oft in den letzten Wochen, eine Zecke im Pelz. Ein 13ärhriger Junge aus dem Freundeskreis ist von einer Zecke gebissen worden und muss jetzt Antibiotika nehmen. Aus solch einfachen Fragen kommt man in den Bereich der Philosophie, Theologie: Abteilung Theodizee. Musste die Zecke wirklich im göttlichen Schöpfungsplan vorkommen?
Der praktische Mensch fragt sich: Spricht etwas dagegen, den Zeckenbestand in Wohngebieten auf Null zu bringen? Gibt es da nicht eine umweltfreundliche Lösung, vergleichbar mit der, von der ich vor Jahren einmal gelesen habe, mit Blick auf die -- war es die Tstsefliege, die mit einfachen Mitteln, Fallen aus Plastiksäcken, Kuhdung und Rinderblut, an manchen afrikanischen Flüssen ausgerottet wurde? Wie müsste eine solche Zeckenfalle denn aussehen?
Natürlich haben sich auch andere schon mit dieser Frage beschäftigt. Eine "Beste Antwort" sieht beispielsweise so aus (Originalton):
"Leider wird das wohl nichts mit dem ausrotten, geht genauso weng wie bei den Ratten! Zecken haben "Nahrung" im überfluss und überall! Man kann sich nur kurzfristig (Antizeckenmittel) und unter einhaltung bestimmter Regeln vor den Viechern schützen!"
Auf der anderen Seite: Dieses Argument trägt sein eigenes Gegenteil schon in sich. Wir haben ja oft jedenfalls, dort, wo wir sie nicht haben wollen, keine Ratten. Und wo sie auftauchen, kriegen wir sie auch relativ gut wieder weg. Also, warum nicht auch so bei Zecken? Weil der Wald so groß ist? Möglicherweise. Aber -- wo ein Wille ist, ist doch auch ein Waldweg.
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Piratenpartei
Manchmal poste ich wirklich an unerwarteten Stellen. Weil ich neugierig bin, wie die Menschen mit ganz unterschiedlichen Interssen zu Fragen, die mich interessieren, Stellung nehmen. Hier war es im Forum von COMPUTERBILD, eine Frage zum Thema Urheberrecht, Raubkopieren, Piratenpartei. -- Das Ausgangsposting:
Mich würde interessieren, wie die CB-Leser zum Thema "unrechtmäßiges Kopieren von allem und jedem" stehen.
Ich selbst bin der Meinung: Wo gilt "kein Unrechtsbewusstsein der Normalmenschen + technische Möglichkeiten", führt das zur Situation, dass das "Raubkopieren", wie das früher mal hieß, nicht mit normalen juristischen Mitteln zu bekämpfen ist. Im vagen Sinn dieser Formulierung. Weil aber die "Urheber" natürlich Rechte und berechtigte finanzielle Interessen haben, sollten auf die unmittelbare betroffene Hardware (Brenner, CDs, DVDs, Kopierprogramme, usw.) eine (niedrige) Steuer erhoben werden, die dann entsprechend den, dann ja legalen, Downloadzahlen unter die Rechteinhaber verteilt werden.
Was meint ihr?
Es folgen eine ganze Reihe von Stellungnahmen, die ich nicht hierher kopiere, weil ich das Urheberrecht der Schreiber achten will. ;-) Solange CB die Seite erhält, dann es jeder nachlesen. (s. URL oben)
Gestern habe ich ein Resümee gezogen, heute ergänzt um den Hinweis auf den hochinteressanten Artikel in der ZEIT. (s. unten)
Ich schau mal wieder vorbei. Dank für die Meinungsäußerungen erst einmal.
Wenn ich alles unterm Strich zusammenzähle, bleiben für mich folgende Argumente:
a) Ich will nicht für anderer Leute Kopiererei bezahlen.
Meine Meinung: Es geht um sehr geringe Beträge, und da alles genau aufzurechnen ist wie bei jeder Bürokratie: Pauschalbeträge machen die Sache einfacher. Die GEZ mag, zum Beispiel, schlimm sein, und die Öffentlich-Rechtlichen vergeuden vielleicht zu viel Geld; aber diese Pauschalgebühr, bei der ja auch nicht nach Einschaltzeiten und gesehenen Sendungen abgerechnet wird, ermöglicht immerhin eine gute, unabhängige Berichterstattung ohne Werbepausen.
b) Bei Cassetten ging es auch, mit den Abgaben.
MM: Natürlich ist eine zunehmend verrauschte Cassettenkopie was anderes als eine immer Bit-originale digitale Kopie.
c) Die Industrie ist gierig, usw.
MM: Je nun, alle wollen möglichst viel verdienen. Eine nicht-kapitalistische bessere Welt kriegen wir nicht hin. Und ohne die Industrie gäbe es die Stars und die Mega-Produktionen, auf die viele ja doch so sehr abfahren, einfach nicht. (Wer raubkopiert schon die Heimaufnahme aus dem Garagenstudio von Daniel Mustermann?)
Unterm Strich bleiben die Probleme: Es gibt ein Urheberrecht, und das ist eine Errungenschaft. Es gibt keinerlei Unrechtsbewusstsein, zumindest nicht bei 98% der Kleinkopierer. Über kurz muss sich da was ändern.
Immer wieder die Frage: Wie könnte eine Lösung, die nicht über Pauschalgebühren läuft, auf lange Sicht denn aussehen?
Auch exotische Ideen sollten beachtet werden. Beispiel: Die Künstler usw. organisieren sich über Fanclubs, bei denen man einen Mitgliedsbeitrag zahlt, richtige Vorteile, auch des freien Kopierens, hat, und die Urheber ziehen eine eigene Infrastruktur, jenseits der heutigen CD-Industrie auf. Natürlich immer die Frage, ob solche Clubs eine Filmproduktion wie TITANIC hinbekämen. ;-)
Exotisch ist auch: Der Markt wird's schon richten. Möglich, dass es nur so geht, mit allen Prozessen, Strafen, Kopierschutz-Ausheblern usw.
Nachtrag: In der ZEIT, 18. Juni 2009, WIRTSCHAFT, S. 26, gibt es einen interessanten Überblickartikel zu diesem Thema. Kerstin Bund: "Pauschal genießen". -- Wie ich eben gesehen habe, wurde der Artikel auch von der ZEIT ins Netz gesetellt.
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Ach ja, und das, was ich vor einiger Zeit mal in einer Wikipedia-Diskussion zu Bildrechten geschrieben habe, finde ich zusammen mit der nachgeschalteten Diskussion nach wie vor interessant.
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Noch ein Nachtrag: Musikindustrie. Schwerindustrie. Hat sich schon mal jemand über die Semantik dieses Begriffs Musikindustrie Gedanken gemacht? Musikverlage, ok. Aber -industrie! Warum kommen mir da Schwerlaster in den Sinn. So eine Art Betonmischer, die durchs Land fahren und Musik ausliefern, damit diese wie Beton in die Köpfe der Leute gegossen werden kann? Die Kunst, mit Abtötung des Denkens Geld zu verdienen.
Samstag, 20. Juni 2009
Standardisierung - Computer-Zyklen
Ich habe alte Computer entsorgt. Drei an der Zahl. Die rumstanden, weil da ja noch was auf der Festplatte sein könnte. (Festplatten ausgebaut, ausgelesen. Anschließend: ein Hammerschlag und ab in den PC-Müll.) Weil einer noch ein 5.25-Zoll-Laufwerk hatte und irgendwo noch alte Disketten rumliegen. Keine Ahnung, ob die noch lesbar sind. In diesem Zusammenhang.
Eine Idee für die Computer, nicht von mir allein. Ich habe solche Vorschläge auch schon andernorts gelesen: Einführung von festen Zyklen. Alle 6 Jahre, oder alle 5, ein neuer PC-Typ, alle 3 Jahre, oder alle 2 1/2, ein neuer Untertypen für Leute mit Geld, die immer das Neueste brauchen. Das Gleiche für Programme. Wenn sich die Industrie nicht daran hält? Nun denn, die Käufer müssten halt Druck machen und die Zyklen bei ihren Käufen beachten. Dann würde sich da etwas bewegen. Ein Anfang müsste gemacht werden. Dieses Chaos des hechelnden Wettlaufs, wer braucht das? Ist das Freiheit, wenn man Elektronik-Abfall-Schaden gegen Macher-Wuseln aufrechnet?
Acronis True Image 2009 - 4
Ach, was ich ganz vergessen habe: Das Programm hat jetzt eine Seriennummer. Wie? Nun, ich hab mir die 64 Stellen von meinem Sohn diktieren lassen und habe gaaanz langsam getippt. Ins Feld kopiert. Und siehe da: Die Seriennummer war ok. Nur im Internet, bei der Digicam, wurde sie nicht akzeptiert.
Alles sehr seltsam.
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Acronis True Image 2009 - 3
Ich würde dieses Problem mit den gleich großen Dateien gerne in einem Forum vortragen. Als Neuling mit diesem vielgelobten Programm. Vielleicht gibt es ja eine einfache Erklärung. Gibt es denn ein Acronis-Forum bei Acronis selbst? Die Sitemap von Acronis sagt ja, das Ergebnis des Links sagt nein. Enttäuschung macht sich nun tatsächlich breit.
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Acronis True Image 2009 - 2
Paw! Da habe ich gestern aber dick aufgetragen. Klingt ja fast nach enttäuschtem Liebhaber.
Nun ja, aber wenn ich mich auch beruhige -- die Probleme mit dem Acronis-Programm setzen sich fort.
- Ich lasse eine Sicherung laufen, setze einen Haken in ein Kästchen, dass der Computer nach Beendigung runtergefahren werden soll und gehe ins Bett. Heute morgen läuft der PC immer noch. Es steht da eine Meldung, dass der PC neu gestartet werden muss. Da wurde nichts eingegeben und also auch nicht automatisch heruntergefahren.
- Ich schaue mir die Sicherung auf der externen Platte an. Eine Menge Platz dafür, dass ich nur Eigene Dateien gesichert habe. Aber gut, ich habe den Umfang noch nicht verglichen. Was aber auf den ersten Blick auffällt: Die Dateien scheinen mehrfach vorhanden zu sein, obwohl ich nur eine Sicherung durchgeführt habe.
- Wenn man genauer hinsieht, also auf dieses Bildschrimfoto klickt und es vergrößert, dann sieht man, dass genau 14 mal eine Datei mit gleicher Größe auftritt. Man könnte denken, dass die Sicherung automatisch in Teile aufgespalten wird; aber wenn man in die Dateien "reingeht", dann steht da auch überall das Gleiche drin.
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Freitag, 19. Juni 2009
Acronis True Image 2009 - 1
Ich glaube, das ist nicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Nachdem Festplatten eines PC kaputtgegangen sind, beschließe ich Acronis True Image 2009 zu kaufen, bei Amazon. Das Programm kommt schnell, ich bin neugierig, es ist Freitag, ich will gleich installieren.
Wo ist die Seriennummer? Erst mal suchen.
Jetzt kommt ein Trick. Irgendwo, nicht ganz leicht zu finden, im kleinen Handbuch steht, dass man auf ein Beiblatt schauen soll.
Herrgott nochmal! Warum schreiben die Acronis-Leute nicht an diese Stelle, und zwar nicht hier, sondern in der richtigen Abfolge, bei Installation, was Sache ist? Das ist doch keine Schnitzeljagd. Na klar, weil auf dem Beiblatt ein wenig Werbung plaziert werden kann.
Leider liegt das Beiblatt unter 5 bunt strahlenden Werbematerialien. Und man denkt zuerst, das sei die Werbung für eine Digicam. Auf der Rückseite dann!
Ah, ja, auf der Rückseite der CD-Hülle.
Und dass die treuen Kunden geschützt werden, indem eine 64-stellige Seriennummer verwendet wird.
Hoppla! 64 Zeichen, zufällige Buchstaben und Zahlen, die erst mal abtippen. Da würde ich ja lieber die Erlaubnis geben, meine Festplatte zu scannen.
Aber nein! Nur 2x8. Bei einer Adresse, die heißt acronis/digicam. Dann wird einem die ganze Seriennummer per Mail zugeschickt. Weh dem, der grad kein Internet hat. Der tippt dann aber!
Und warum denn bitte dieses digicam schon wieder? Ich habe doch ein Imageprogramm gekauft. Ach so, die Werbung halt.
Dann aber: Ich tippe, ohne Bindestrich und Leerzeichen, 16 Zeichen.
Und auf das Knöpfchen drücken. Und -- Enttäuschung. Nix is.
Irgendwo vertippt? Nur wo. Überprüfen 3 mal, 4 mal. Nicht vertippt. Und trotzdem diese Antwort ...
... und man hat mal wieder das Gefühl, der PC und das Internet und Acronis, alle zusammen sind von einer schweren Neurose befallen. Verfolgungswahn nennt man das im Menschlichen. Alle wollen mein geistiges Eigentum klauen...
Ich meine, wenn schon die mehrfach überprüften 16 Stellen nicht hinhauen, soll ich dann versuchen, wie ein Idiot 64 Stellen einzutippen?
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Donnerstag, 18. Juni 2009
New York Times
Die ZEIT vermeldete im April schon einmal den Nahtod der New York Times. In der vergangenen Ausgbe tut sie es wieder, berichtet ausführlich über die Gründe. Das Internet ist schuld. Wirklich. Ohne Ironie.
Und? Wann wird die ZEIT das gleiche über sich selbst schreiben müssen?
Ich möchte einen NY-Time-Fund gründen. Nicht um die Papierausgabe der NYT zu retten. Wie viele Bäume gehen dafür drauf! Sondern um die Qualität der Zeitung zu retten. In welchem Medium auch immer.
Datenschutz und Badezimmer
Ich habe immer wieder mal* -- für viele ist die These eine Provokation -- die Ansicht vertreten, dass jemand, der nichts zu verbergen habe, doch auch keinen großartigen Datenschutz brauche. Wer um 13:58 über den Münchener Marienplatz geht oder um diese Zeit vor einem bestimmten Haus steht -- was soll daran schutzwürdig und privat sein? Und gleich noch eins oben drauf: Es gebe in unserer Gesellschaft überhaupt nur zwei Arten des Fehlverhaltens, die als nicht-kriminell und als im Hinblick auf den Datenschutz problematisch eingestuft werden könnten: Steuerhinterziehung in maßvoller Form und Fremdgehen.
Auf der anderen Seite: Der Datenschutz wird von allerlei Kriminellen verwendet. Kinderpornographen, Terroristen, der Mafia. Jedes Programm zum anonymen Surfen, das in einer PC-Zeitschrift angeboten wird -- schon überlege ich: Nimmt das die Terrorvereinigung Leuchtendes Kleinhirn i. G. um sich umgestört im Internet bewegen zu können? Wird der Knopf, der verhindert, dass die eigene Telefonnummer dem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung angezeigt wird, für einen erpresserischen Anruf oder für das Stalking verwendet?
Ich habe lange gebraucht, bis ich verstanden habe: Für viele Leute ist der Datenschutz so etwas wie der Schutz vor dem Blick in ihr Badezimmer. Sie haben ein bestimmtes Gefühl für Scham und Diskretion. Es ist eigenlich nicht schlimm, wenn einem wer beim Baden zusieht, wenn man nackt ist. Aber möchte man das?! Seit ich das überlegt habe, verstehe ich die Empfindlichen besser. Aber die, die auf Datenschutz gesteigerten Wert legen, sollten dann auch überlegen, dass es die Perverslinge und die organisierte Kriminalität gibt. Nach Sicherheit zu rufen und für den extremen Schutz vor dem Bundeskriminalamt zu sein heißt wieder mal: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!
--
* Man braucht nur das Label Datenschutz, gleich da unten, anzuklicken. Dann steht da alles.
Kärcher - Rohrreinigung - Fehlannahme
Ich bestelle bei Amazon einen Kärcher. Mit einer fundamentalen Fehlannahme: Ich glaube, ohne lange darüber nachzudenken, als eine Selbstverständlichkeit, dass das Gerät einen Wasser-Vorratsbehälter hat. Damit es beweglich ist. Usw.
Achtung: Nein, es hat keinen Vorratsbehälter! Es muss permanent an einen Wasserschlauch und an den offenen Wasserhahn angeschlossen werden!
Machen wir es etwas genauer: Ich habe das Gerät mit einem Rohrreinigungsschlauch gekauft, um ein verstopftes Rohr auf dem Weg Küche - Kanalisation freizubekommen. Die Küche liegt um Ecken gut 20 Meter vom Gartenschlauch-Anschluss entfernt. Wenn ich den Schlauch durch das Fenster des Wohnzimmers ziehe. Das soll was sein?! Und wenn ich den Wasserschlauch in einen vollen Wassereimer hänge -- saugt das Gerät das Wasser dann an oder ist der Druck der Wasserleitung nötig? Darüber schweigt sich die Gebrauchsanweisung aus.
Gedankenblitz
Ein Gedankenblitz, was ist das? Etwas, das plötzlich im Bewusstein ist, so, dass man es nicht abweisen kann. Beispielsweise: die Struktur, die Handlungsstränge eines Romans nach einem Symbol anlegen. Das Symbol ist zugleich da. Näheres bei Erscheinen des Romans.
Mittwoch, 17. Juni 2009
Bizarre News
Dass mit der Welt etwas grundsätzlich nicht stimmt, merkt man nicht daran, dass die Nachrichten schlecht, sondern dass sie, nach den bisher gängigen Maßstäben jedenfalls, wirr werden. Zwei Beispiele:
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Igor Stravinsky - 127. Geburtstag einer Legende
17. Juni 2009
Igor Stravinsky, mit vollem Namen Igor Fjodorowitsch Strawinski war ein bedeutender russisch-französisch-US-amerikanischer Komponist Komponist und hätte heute seinen 127. Geburtstag gefeiert. Igor Stravinsky gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der „Neuen Musik“.
Warum feiert man ausgerechnet den 127. Geburtstag? Sogar Google stellt sein Logo um. Und Strawinski in der Rubrik Unterhaltung? Ausgerechnet den? Nun ja, irgendwie schon. Aber eben auch: sehr irgendwie!
Und dann noch:
Freud und Leid im Hause Wepper
Es war der schwerste Gang seines Lebens. Am Dienstag trug Fritz Wepper seine geliebte Mutter Wilhelmine zu Grabe. Jetzt hilft ihm die Schwangerschaft seiner Stieftochter, die Trauer zu verarbeiten. Stephanie von Hohenzollern erwartet im November ihr Kind.
Er trug sie zu Grabe. Persönlich? Ach, Schnickschnack. Nicht überkritisch werden! Eine Schwangerschaft als Trauerverhinderung? Auch irgendwie nachzuvollziehen, und dennoch -- irgendwas stimmt da nicht.
Vielleicht -- nur so eine Idee -- könnte Andrew Lloyd Webber ein Musical schreiben, bei dem das Kind der Frau von Hohenzollern eine Reinkarnation von Strawinski ist und dieses Kind schreibt das tollste Musical, das es jemals auf der Welt gegeben hat. Inhalt: Das Leben seiner Urgroßmutter Wilhemine und seines Großvaters Fritz. Mein Titelvorschlag, unbescheiden: LAUTVERSCHIEBUNG. Natürlich nur was für Kenner.
Gabriele Pauli
Gabriele Pauli geht ihren eigenen Weg, ohne die Bürgerwehr. Pardon -- die Freien Wähler. "Sie gibt noch ein paar Interviews, dann sitzt sie in der Landtagsgaststätte. Ganz allein." So sagt es die SZ von heute auf Seite 33.
Und wie, wenn Frau Pauli plötzlich doch Erfolg hätte, unterstüzt, sagen wir mal: von FDP-Wählern, die sie als eine echte Vertreterin der Freiheit sehen? Würden diese Wähler sagen, wenn sie gefragt werden. In Wirklichkeit sind das alles Männer, die Rothaarige attraktiv finden und Gabriele Pauli als politisches Sex-Symbol sehen. Als solches -- Symbol -- auch international beachtet! Sogr im fernen Japan! Wenn das nichts ist!
Gestern im Radio hat ein Hörer gesagt: Politikverdrossenheit. Politik müsse wieder sexy werden. Nun denn...
Alte Festplatte auslesen 6
Uns so ging es gestern weiter: Die dann doch noch erkannte 120-GB-Festplatte. Dateien herüberziehen auf die neue 1-TB-Platte. Und dann geht auf einmal nichts mehr. Die Dateien lassen sich suchen, stehen noch friedlich da. (Kommen diese Ergebnisse aus dem Cache?) Aber sie lassen sich nicht mehr aufrufen. Die Platte ist ziemlich warm. Nach einem Neustart ist die Platte dann auch gar nicht mehr zu sehen.
"Festplatten sind Verschleißteile" hat jemand in einem Forum geschrieben. Das ist wohl so.
Dienstag, 16. Juni 2009
Alte Festplatten auslesen 5
So, und damit das technische Leben nicht langweilig wird, geschieht nun dies: Ich hänge die zweite Festplatte an. An der Konfiguration hat sich nichts geändert. Die Platte wird nicht erkannt.
OK. Neustart. Der PC zeigt ungefähr fünf Minunten lang das Wort HERUNTERFAHREN. Ich mache ungeduldig einen Kaltstart.
Alles problemlos beim Hochfahren. Nur eben -- die Platte wird wieder nicht erkannt. Sie läuft und -- wenn sie ab- und wieder anstecke, gibt es jedesmal den entsprechenden Windows-Klang. Nur eben, die Platte taucht nicht auf.
Jetzt lasse ich es. Ich warte einfach das gestern -- von einem anderem Lieferanten -- bestellte externe Gehäuse an. Aber ins Grübeln komme ich schon. Kann es denn sein, dass gleich zwei Platten von dreien zum exakt gleichen Zeitpunkt kaputtgehen?
Abwarten...
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Keine 3 Minuten später: Ganz aufgeben wollte ich noch nicht. Also habe ich, ohne Hoffnung, den dritten USB-Stecker ausprobiert. Und siehe da! Auf einmal meldet sich der PC mit der Meldung, dass er neue Treiber installiert, und jetzt ist die dritte Platte sichtbar. Ich kann sie auslesen.
Alte Festplatten auslesen 4
Alte Festplatten auslesen 3
Das Ausbauen der beiden anderen Platten macht Probleme. Im Wintotal-Forum ein Dialog zur Hilfe:
Eine simple, für mich wichtige Frage: Ich will aus einem alten PC die zwei verbliebenen IDE-Festplatten ausbauen und auslesen. (mit einer gesondert eingesetzten dritten HD hat es geklappt.) Die Platten stecken in Fächern, bei denen an der offenen Seite grüne "Zungen" und an der geschlossenen Seite kleine Erhöhungen in gleicher Farbe, die in Öffnungen sitzen. Ich dachte, man muss diese Erhöhungen reindrücken, um eine Arretierung zu lösen. Aber kein Drücken, Schieben hat was gebracht. Die Platten sitzen fest. // Kann jemand mit dieser Beschreibung eine Hilfe geben? Wenn die Beschreibung zu allgemein ist, muss ich auf meinen Blog ein paar Fotos stellen.
Antwort von IrksEye, wenig später: I.d.R. muss man die Zungen (Enden der Kunststoffschienen) gleichzeitig zusammendrücken und daran ziehen, auf diese Weise sollten sich die Schienen mitsamt der Festplatte herausziehen lassen. Schraubenlose Festplattenmontage nennt sich das, Fujitsu-Siemens hat das oft so verbaut.
Ich: Großen Dank für die rasche Antwort! -- Es gibt noch ein Problem: Das Gehäuse des PC lässt sich nur an einer Seite öffnen, und man kommt auf diese Weise nur an 1 von 2 Arretierungen ran. Ich nehme an, die Leute, die den PC zusammengebaut haben -- war eine eigene Zusammenstellung bei PC_Spezialist -- haben erst alles aufgesetzt und dann ins Gehäuse geschoben und verschraubt. Ich muss jetzt halt den umgekehrten Weg finden. Wird schon irgendwie gehen.
Antwort: Hört sich seltsam an, kannst du nicht ein paar Fotos vom Innenleben machen? // Die Plattenmontage erfolgt mit zwei Plastikschienen, die je links und rechts auf die Festplatte gesteckt werden, dann wird die Platte in den Festplattenkäfig geschoben und die Schienen rasten ein. // Um die Schienen wieder zu lösen, müssen die Plastikzungen beider Schienen gleichzeitig in Richtung Festplatte gedrückt (zusammengedrückt) und gehalten werden, anschließend erst gleichzeitig an beiden Schienen ziehen. Das ist manchmal etwas hakelig, sollte aber kein Problem sein auch wenn eine Schiene kaum zu sehen ist.
Ja, und da oben sind die Fotos.
Alte Festplatten auslesen 2
Die Einzelteile und eine komplizierte Beschreibung. Typus: Sie müssen nur den Nippel durch die Lasche ziehen. Ich lasse es erst mal und setze mich mit den Buben vor ein Fussballspiel: U21 Deutschland gegen Spanien... 0:0 am Ende.
Am nächsten Tag lässt mich die Sache nicht ruhen. Gebrauchsantweisung. Stecker da, Stecker dort und dort auch noch. An einen USB-Anschluss. Das soll gehen?!
Ein unglaubliches Gefühl: Die Platte ist zu sehen! Mit allen Unterverzeichnissen.
Ich will das große, das riesige Unterverzeichnis Eigene Dateien gleich komplett rüberziehen. Da sucht und sucht und sucht der PC. Über eine Stunde. Ob doch was faul ist?
Aus Versehen drücke ich auf den Knopf Abbrechen. Vielleicht besser so. Jetzt also -- kleine Brötchen backen! Erst mal eine Datei, um zu sehen, ob das überhaupt funktioniert.
Es funktioniert! Die Datei ist auf der Platte des neuen PC.
Ich suche, ob ich vielleicht das Fotobuch, um das es im Moment hauptsächlich geht, doch auf der alten Platte drauf habe. Habe ich. Aber es ist eine Vorfassung.
Die ganze Platte durchsuchen. Ich werde fündig im Verzeichnis Restore. Rührung, dass Microsoft an so was gedacht hat. Es wurde diese Funktion extra für mich gemacht, habe ich das Gefühl. Ich ziehe die die restorten Dateien rüber. Versuche zu öffnen...
Das Fotobuch ist wieder da! Und dazu das Wissen: Es geht!
Alte Festplatten auslesen 1
Die Sache geht so: Ein PC, der so 4 Jahre in Dienst steht, ist eines Morgens ohne Vorwarnung nicht mehr ansprechbar. (Davon war schon mal die Rede hier.) In dem PC sind drei Festplatten verbaut. Zwei aus dem Vorgänger-PC, eine, die im damals neuen Gerät schon vorhanden war. Das war bequem, denn ich konnte Backups einfach auf eine Festplatte im Gerät spielen. Jetzt aber natürlich war das fatal. Die internen Platten ließen sich alle nicht mehr ansprechen. Texte waren zusätzlich amf dem USB-Stick. Aber größere Einheiten -- Bilder, Audio-Dateien, Videos -- nur im PC. Das Wichtigste dabei: die Arbeit an einem Fotobuch mit Bildern von einer Reise. Geschätze Arbeitszeit: 20 Stunden. Weil die 120-GB-Platte C:\ ziemlich war liegt das Fotobuch auf einer der "Neben-Platten", Partition E:\. Das Foto-Buch wollten wir verschenken. Möglichst bald. Es ist jetzt nicht da.
Nach dem kurzen Anfangsschock mit Arbeien auf und Leben mit dem Notebook dann ein neuer PC. Mit dem heute Üblichen. Zum Beispiel einer 1-TB-Platte.
Bei Amazon ein Festplattengehäuse bestellt, in das IDE und SATA-Platten verbaut werden können. Passend zur vorhandenen Kalamität: Der Lieferant liefert nicht und meldet sich auch auf drei Mail hin nicht.
Also am Samstag zu einem Saturn-Geschäft in Neuperlach, im PEP, einem Einkaufszentrum. Ein junger Verkäufer mit fremdländischem Akzent spricht mich an, fragt ob er mir helfen könne. Ja, ich suche ein Festplattengehäuse. IDE oder SATA. Ja, wenn möglich beides. Er führt mich zu einem Regal und sagt, da wäre das doch das Richtige: ein IDE / SATA Combo Adapter in der heute üblichen Hartplastik-Verpackung. Ich nehme es. Kostenpunkt. Ungefähr 25 Euro. Günstig.
Dann gestern, nach einigem bangen Zögern, endlich der Versuch. Alten PC auf. Die Festplatten dicht an dicht verbaut. Erst mal ein paar Kabelbinder durch. Die Festplatten sind von außen natürlich nicht zu sehen. Ich vermute dann, dass das, die Platte, die da abgesondert von zwei anderen eingebaut ist, die Platte C:\ sein muß, mit den aktuellen Texten usw. Also die zuerst. Gar nicht leicht rauszuholen. Mit sehr starken Gummibändern festgemacht. Hilfreich ist, dass ich den alten PC anschließend ohnehin zum Elektroni-Müll bringen werde. Es kommt nicht darauf an, wenn ein Kabel beschädigt wird. Auch in den Tiefen des Geräts ist die Platte mit solchen Bändern verankert. Gar nicht leicht ranzukommen. Gummibänder? Wer hätte das gedacht!
Endlich habe ich die Platte. Sie steckt in einem schönen massiven Aluminiumgehäuse.
Dann Aufschneiden der Verpackung des Combo-Adapters. Mit meiner uralten Blechschere, die ich noch von meinem Vater habe, gehe ich heran. Diese Verpackungen sind ja mörderisch fest. Eine Reihe von lockeren Einzelteilen kommt mir entgegen. Ob das wohl funktioniert?
Sonntag, 14. Juni 2009
Wikipedia-Kritik 2
Damit es nicht verlorengeht in den Tiefen des Wikipedia-Raumes, setze ich mal hierher, was ich gerade in der Diskussion zu Papst Anaklet geschrieben habe:
Im Vorbeischauen, als Anmerkung zum Stil in manchen WP-Artikeln. Hier also nur exemplarisch. "...ist längst durch wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegt". Was mich immer wieder mal stört, ist dieser wissenschaftsgläubige Duktus in der WP-Schreibe. Das klingt, mit Verlaub, nach mittlerer Reife mit ungebremstem Wunsch nach Hochschulstudium. "Widerlegt" ist so ein Wort, das in der Geschichtswissenschaft - bestenfalls - für die, wie das die Juristen nennen, "herrschende Meinung" steht. Wenn etwas wirklich nicht (mehr) stimmt, dann muss das nicht mit dem Pathos des "längst widerlegt" angemerkt werden. Es genügt der Hinweis, dass das und das mal angenommen wurde, dass aber die Forschungen von XYZ gezeigt haben, dass es nicht stimmt. Und bei XYZ müssen dann aber Ross und Reiter genannt werden, also möglichst genau die Veröffentlichungen, in denen das widerlegt worden ist.
Professoren-Nachlass
Ein mir bishlang unbekannter Professor Mielke (88, Schreibung des Namens noch unklar*) sucht ein Archiv für seinen Nachlass. Bis hin zu tiefer Rührung vernehme ich wieder einmal, wie Menschen über ihren Tod hinaus planen. Ich würde Prof. Mielke -- aber welch unangemessene Haltung meinerseits ist das! -- raten, seinen Nachlass in feuchtigkeitsfeste Kisten verpacken zu lassen und diese Kisten irgendwo im Walt vergraben zu lassen. Menschen, die so was gegen bescheidenes Entgeld machen, müssten sich finden lassen. Ich würde das auch -- Laien-Meinung -- angesichts der obwaltenden Umstände auch nur für halbwegs illegal halten. Das mit dem Vergraben, meine ich. Oder wenn doch, dann eben im Keller des vielleicht vorhandenen eigenen Hauses einbetonieren.
Und dann hinterlässt der Professor Mielke bei ein paar wissenschaftlichen Institutionen einfach ein Kuvert mit dem Hinweis, dass das, dieses Kuvert, erst 50 Jahre nach seinem Tod geöffnet werden darf. In dem Kuvert ein Lageplan der wasserfesten Kiste. Dann endlich interessiert sich die Welt für seine Forschungen. Garantiert! (Zu der Sendung im BR5, Funkstreifzug. 9:27)
--
* OK, die Schreibung des Namens nach dem Gehör war richtig. -- Fund hernach:
Provenienzprinzip versagt
Nach dem Provenienzprinzip müsste die Universität, an der Mielke zuletzt gelehrt hat, die Forschungsarbeit archivieren. Aber die TU Berlin sieht sich dazu personell und räumlich nicht in der Lage. Auch die TU München, Museen und andere Archive haben abgewinkt. Der 88-jährige Treppenforscher Mielke glaubt zu wissen, wo sein Lebenswerk landen wird: "Auf dem Sperrmüll." (Quelle. URL kann sich ändern.)
Und was macht ein Treppenforscher? Siehe hier!
Noch eine Idee: Abfotografieren / scannen des Vorhandenen, und dann digital lagern. Wenn natürliche echte Treppen und Treppenteile archiviert werden müssen, wird es freilich schwierig. Das wäre dann sozusagen ein weiterer Treppenwitz der Wissenschaftsgeschichte.
Samstag, 13. Juni 2009
Das Volk - der launische Infant
Schon lange will ich einen kleinen semantischen Essay zum Thema "Populismus" schreiben. Das Volk als launischer Infant, den man vor sich selbst schützen muss. Was besagt das für den Demokratiegedanken?
Headset mit Nackbügel
Technik des Alltags. Ich verabrede mich mit einer Kollegin zu einem Skypegespräch. Ich habe Skype gar nicht mehr installiert. Die Installation geht sehr fix. Dann -- wo hab ich nur das alte Headsetz? Unauffindbar. Aber ich hab noch ein neues, vor einem Jahr auf Vorrat gekauft. Mit einer Webcam. Genau richtig jetzt. Es klappt innerhalb von 10 Minuten wirklich alles. Fortschritt der Technik. Ich telefonierte, mache mich am Ende gar mit einem Klick auf Video sichtbar.
Nur eines bleibt als Frage: Wie kann man mit einem Headset mit Nackenbügel leben? Wie soll so ein Ding jemals richtig sitzen. Das dem Gerät beigefügte Heftchen zeigt kein Bild und sagt nichts dazu. Auf der Verpackung ist kein Mensch zu sehen, der das Ding trägt. Bei jeder Bewegung, vor allem, wenn man an die Zuleitung kommt, rutschen die Hörpuscheln von den Ohren. Wer hatte jemals diese Idee, dass man einen Kopfhörer, gar mit dem Gewicht eines angebauten Mikros, so tragen könnte?!
Freitag, 12. Juni 2009
Scharia
Eine Frau in Teheran hat von Gericht das Recht zugesprochen bekommen, den Mann, der mit Säuere ihr Augen und Gesicht zerstört hat, eigenhändig zu blenden. Der SPIEGEL entwirft die Situation.
"Sie wird nach dem schwarzen Umhang tasten und dem Kopftuch. Ein Taxi wird sie ins Gefängnis fahren am Rande der Stadt. Man wird sie an sein Bett führen. Sie wird sein Gesicht ertasten, mit ruhiger Hand die Pipette halten. Sie wird ihn nicht sehen können, wie er vor ihr liegt, festgeschnallt, betäubt, machtlos. Ob er leidet, wie sich die Säure in seine Netzhaut frisst, ob er doch etwas spürt und zuckt und strampelt. Sein Anblick wird ihr erspart bleiben, sie glaubt, das werde ihr die Tat erleichtern."
Viele im Westen werden das für wahre Gerechtigkeit halten. Es ist mehr Scharia in uns, als wir glauben wollen.
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Nordkoreanische Lager
In der Süddeutschen ein Bericht über die Lager für politische Gefangene in Nordkorea.* Das Schrecklichste, was ich in letzter Zeit gelesen habe. Ausschnitte:
In allen Einheiten gibt es Glaskästen, in denen die Wärter sitzen und die Gefangenen bei der Arbeit beaufsichtigen. Die Regel lautet, dass eine Gefangene zum Aufseher laufen und sich mit gesenktem Kopf vor ihm auf die Knie fallen muss, sobald sie aufgerufen wird. Natürlich darf sie nichts sagen, sondern nur Fragen beantworten. Wer nicht schnell genug antwortet oder sich bewegt, dem wird ins Gesicht oder vor die Brust getreten. Wer den Kopf hebt oder die Glieder streckt, wird schwer bestraft.
Es gilt als Glückstag, wenn einem aus dem Toilettenloch eine Ratte entgegen gekrochen kommt. Dann fangen sie die Gefängnisinsassen mit bloßen Händen und verschlingen sie roh, denn Ratten sind im Gefängnis die einzige Fleischquelle. / Es heißt, der wundervolle Geschmack einer rohen Ratte sei unvergesslich. Wenn man aber beim Essen einer Ratte erwischt wird, gibt es eine besonders lange Strafe. Die Gefangenen müssen also sehr vorsichtig sein, wenn sie eine Ratte fangen und aufessen.
Eines Tages, es war Anfang März 1987, wurde ich in eine Folterkammer geführt, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich sah einen großen Wasserkessel auf einem kleinen Tisch und einen niedrigen Holztisch mit Fesseln, etwa zwanzig Zentimeter hoch. Völlig überraschend brachte mich einer der beiden Vollzugsbeamten mit dem ausgestreckten Bein zu Fall. Sie banden mich auf dem Tisch fest und zwängten mir die Tülle des Wasserkessels in den Mund. Sie war so geformt, dass sie meinen Mund weit aufsperrte und ich nichts dagegen tun konnte, dass das Wasser in mich hinein lief. Dem Ersticken nahe, musste ich durch die Nase atmen. Mein Mund war voller Wasser, das mir in die Nase stieg. Als ich durch den Schmerz und die Atemnot das Bewusstsein zu verlieren begann, konnte ich nichts mehr sehen, aber ich hatte ein Gefühl, als würde ich in der Luft schweben. / Ich hatte schon alle möglichen Folterungen durchgemacht, Peitschenhiebe, Schläge mit Gummiriemen oder harten Stöcken. Mir waren auch schon Holzstöcke zwischen alle zehn Finger gesteckt und dann die Hände zusammenquetscht worden, aber das hier war schlimmer als alles andere.
Als ich 1989 wie durch ein Wunder den Paratyphus überlebte, wurde ich zum Berichterstatten auf die Krankenstation gerufen. Als ich dort ankam, bemerkte ich sechs Frauen kurz vor der Niederkunft. Man befahl mir zu warten, bis mein Aufseher kam und mich übernahm. Während ich dort war, brachten drei Frauen ohne irgendeine Decke ihre Babys auf dem Zementboden zur Welt. Es war schrecklich, dabei zuzusehen, wie der Gefängnisarzt die Frauen mit seinen Stiefeln trat. Als ein Baby geboren war, rief der Arzt: "Bringt es um. Schnell. Eine Kriminelle in einem Gefängnis kann ja wohl nicht erwarten, dass sie ein Baby haben darf! Bringt es um." Die Frauen schlugen die Hände vors Gesicht und weinten. Obwohl die Geburten mit Injektionen zwangseingeleitet worden waren, lebten die Kinder bei der Geburt noch. Die Krankenschwestern, ebenfalls Gefangene, drückten ihnen mit zitternden Händen den Hals zu, um sie zu töten. Wenn sie tot waren, wurden die Babys in ein schmutziges Tuch gewickelt, in einen Eimer gesteckt und durch eine Hintertür hinaus getragen. Ich war so schockiert, dass ich bis heute in meinen Alpträumen die Mütter um ihre Kinder weinen sehe. Ich habe während meiner Zeit im Gefängnis zweimal gesehen, wie Babys getötet wurden. / Als ich ein paar Tage später wieder in die Krankenstation kam, traf ich Shin Ok Kim und Mi Ok Cho, die beiden Krankenschwestern, die dort arbeiteten, und eine sagte schluchzend zu mir: "Buchhalterin, wir sind schlimmere Teufel als Tiere. Sie sagen, die toten Babys werden benutzt, um neue Medikamente zum Experimentieren herzustellen." Ich bekam solche Angst, dass ich ihr den Mund zuhielt und sagte: "Ich habe nie gehört, was du gesagt hast." Ich beeilte mich, von ihnen fort zu kommen.
Die Frage: Hat die Staatengemeinschaft nicht die Pflicht, Staaten wie Nordkorea, Staaten, die sich in einer Art kollektiver politischer Paranoia verfangen haben, mit allen Mitteln, auch mit militärischen, dazu zu bringen, dass solche extreme Zustände ein Ende haben?
Was wäre aus Europa geworden, wenn es Berichte aus den ersten Konzentrationslagern in Deutschland gegeben hätte -- technisch hätte geben können, und die Welt wäre 1935 militärisch eingeschritten.
"... dass Macht an sich böse sei". Siehe unten.
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* Der nordkoreanische Gulag. "Mangelndes Vertrauen in die Mutterpartei": Die Überlebende Soon Ok Lee über ihren Alltag als Gefangene im Straflager von Kaechon. Süddeutsche Zeitung. Nr. 132, Freitag, den 12. Juni 2009, Seite 13.
Eine Internet-Adresse, unter der man den ganzen Bericht in englischer Sprache nachlesen wird von der SZ mitgeliefert.
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Nachtrag: Die deutsche Web-Seite Nordkoreas, sie beginnt mit einem englischen Eintrag. Wenn ich das da oben nicht gelesen hätte, würde ich lächeln.
President Kim Il Sung / Our leader is indeed the greatest leader of the working class. He personified unusual intelligence, outstanding leadership and lofty communist virtues, which nobody has ever possessed, and opened up and shone modern history with his profound revolutionary theories and great revolutionary practice. He is a benevolent father of the people, who brilliantly covered the whole distance of the prolonged revolutionary struggle with boundless devotion to the revolutionary cause and with warm love for the people.
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Was mich seit Jahr und Tag interessiert: Wie kommt es, dass Wissenschaftler, die doch was können und in einem gewissen Umfang von ihrer Natur her der Rationalität besitzen, für Diktatoren Waffen entwerfen und bauen? Warum weigern sie sich nicht? Nicht emphatisch, sondern indem sie sich bei solchen Aufträgen als Nichtskönner ausgeben und dann lieber, sagen wir, bessere Windkraftanlagen bauen? Gleichzeitig kann man fragen: Warum finden sich Lohnschreiber und Lohnübersetzer und Web-Fachleute, die solchen Quatsch in die Welt setzen. Kim Il Sung selbst könnte jedenfalls keine Website bauen und nichts ins Englische übersetzen.
Vorläufiges Ergebnis zu diesen Fragen: Menschen wollen Karriere machen, und Politiker ermöglichen dies im Rahmen ihrer jeweiligen System. Die böse Macht, die Macht des Bösen...
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Hier kann man die Knallfrösche sehen. Allerdings ist die Verbindung so langsam, dass das Video-Feuerwerk nach den ersten Bilder einfriert. Dann drückt man auf dei Weiter-Knopf und es läuft. Feuerwerkbilder mit westlicher Bar-Musik unterlegt.
Donnerstag, 11. Juni 2009
Playlist Stefan Waggershausen
Wir am Draht (wir-ed)
Sind wir diese Welt? In der eine Wirtschaftskrise und so manch anderes ausprobiert wird? Hat er das vorausgesehen, vorauskonzipiert? Wer Augen hat zu lesen, der lese!
In Welt am Draht entwickelt Fassbinder die Utopie einer Gesellschaft, die einen Computer baut, der in der Lage ist, eine ganze Gesellschaft, der Realen gleich, zu simulieren. Tausende von Computermenschen bevölkern einen virtuellen Raum, der der unseren Welt gleicht, und werden von den Wissenschaftlern über Monitore in ihrem Verhalten überwacht. So kann der Verlauf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen zwanzig Jahre im Voraus bestimmt werden.
In Welt am Draht entwickelt Fassbinder die Utopie einer Gesellschaft, die einen Computer baut, der in der Lage ist, eine ganze Gesellschaft, der Realen gleich, zu simulieren. Tausende von Computermenschen bevölkern einen virtuellen Raum, der der unseren Welt gleicht, und werden von den Wissenschaftlern über Monitore in ihrem Verhalten überwacht. So kann der Verlauf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen zwanzig Jahre im Voraus bestimmt werden.
Praktische Fragen: Trafos ersetzen
Der Alltag am Feiertag. Ich klemme mich inter eine praktische Frage und stelle sie bei Wer-Weiss-Was.de. Das sieht dann so aus:
Liebe/-r wer-weiss-was Experte/-in,
nach einem Umzug und immer wieder mal stehe ich vor folgendem Problem: Ein Gerät, das einen Trafo benötigt, und der Trafo, der mal da war -- ist weg oder kaputt. Daraus ergeben sich einige Fragen, die ich, trotz einiger Suche im Netz, nicht beantworten kann. (Sowas sollte in der Schule verlässlich gelehrt werden! ;-)
Jetzt also: Auf den Geräten stehen drei Angaben: Volt, Ampere und Polung.
a) Kann man die Volt-Angaben in einer gewissen Toleranz über- oder unterschreiten ohne dass aa) das Gerät beschädigt wird, ab) nicht mehr funktioniert?
b) Das Gleiche für die Ampere-Angaben
c) Zerstört eine falsche Polung a) immer, b) manchmal das Gerät X? Sind Geräte unterschiedlich gefährdet?
Und dann noch eine praktische Frage: Man kann ja sonst im Netz alles Mögliche leicht kaufen, und Amazon und Conrad haben schon das Meiste. Bei speziellen Trafos werde ich aber nicht fündig. Z. B. für einen USB-Hub 7.5 V, 2.1 A - eine externe Festplatte 2.5 Trekstore 5 V, 1000 mA. Wo kann man solche Trafos kaufen? Beim USB-Hub lohnt der Aufwand kaum, bei der Festplatte aber schon.
OK, ein bisschen viel. Wer nicht alle Fragen beantworten will: Ich bin auch für einzelne Antworten dankbar.
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Antworten:
...
Die Welt als Wille, Vorstellung und Spiel
Die ganze weite Welt im Netz! Ein Zufallsfund, herzerwärmend, herzstärkend! Wunderbar!
"Beim letzten Kampf habe ich Stärke und Willenskraft eingebüßt. Weiss jemand wo es vielleicht einen Schrein, einen Trank-Händler oder dergleichen gibt, um diese Atribute wieder herzustellen? // Bei Oblivion sagt einem auch keiner auf der Straße wo es Dienste, Händler oder dergleichen gibt ... *seufz* ich vermisse da ein paar Dinge aus Morrowind :-). // Gruss Lady Lotus
Und ich richtete mein Herz darauf, alles mit Weisheit zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel geschieht. // Ich habe die Taten gesehen, welche unter der Sonne geschehen; und siehe, alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. Das Krumme kann nicht gerade werden, und das Fehlende kann nicht gezählt werden. // Und ich habe mein Herz darauf gerichtet, Weisheit zu erkennen, und Unsinn und Torheit zu erkennen: // Ich habe erkannt, daß auch das ein Haschen nach Wind ist. Denn bei viel Weisheit ist viel Verdruß und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer. (Prediger 1, 13 - 18)"
Neue Funkmaus - Handbuch lesen!
Ich lese nicht gerne Handbücher. Sonst hätte ich bei meiner neuen Funkmaus, die ich für defekt gehalten habe, schnell erfahren, dass man sie mit einem USB-Kabel aufladen kann. Und auch, dass man sie aus- und wieder einschaltet, indem man beide Tasten gedrückt hält. Nun weiß ich es also.
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Aus der Abteilung Kuriose Assoziationen. Ich wollte hier ja beichten, dass eine meiner großen Fehler ist, dass so ungerne Handbücher lese. Da ich mit dem Stichwort "Beichten" mich erinnert habe, vor Monaten einmal gelesen zu haben, es gebe jetzt auch Internet-Beichten, habe ich kurz nachgeschlagen und bin auf eine wirklich skurrile Seite gestoßen: beichthaus.com. Der Eindruck allerdings schnell: Da treiben sich -- manchmal durchaus humorvolle -- Freaks herum, die Dinge erfinden und dann pseudo-gestehen. Vor allem Dinge, die sie für lustig halten.
News, tägliche
Zwei Meldungen im Kopfhörer:
- Eine blinde Frau ist in der Münchener U-Bahn auf die Gleise gestürzt, der Fahrer hat es nicht bemerkt, Anwesende haben vielleicht schuldhaft nicht geholfen.
- In Jerusalem hat eine Frau ihre Ersparnisse von 1 Mio. Dollar in der Matratze versteckt. Ihre Tochter wollte ihr eine Freude machen, hat eine neue Matratze gekauft und die alte in den Müll gegeben.
Ruhm und Macht
Das wollte ich schon so lange einmal nachschlagen: "... das Macht an sich böse sei". Von diesem berühmten Schweizer Historiker, wie heißt er gleich wieder.
Ja, genau... Hier werde ich dann fündig:
Wie bin ich ausgerechnet jetzt, am Vormittag des Fron- leichnamstags, darauf gekommen? Ich habe im ZEIT-MAGAZIN gelesen, dass Dieter Wellershoff NSDAP-Mitglied geführt wurde, sich aber nicht mehr erinnern kann, einen Antrag unterschrieben zu haben. (Eben nachgeschlagen: Die fleißige Wikipedia hat diese Sache schon aufgenommen.) Daneben die anderen BRD-Berühmten, denen Ähnliches nachgesagt wird. Jens, Walser usw.
Meine alte These: dass Macht und Ruhm Emanationen der Egozentriertheit sind. (Nicht des Egoismus! Extrem Egozentrierte Leute können sehr altruistisch sein.) Also, die später Berühmten gehören wohl immer zu den Leuten, die schon in ihrer Jugend sagten: "Ich werde wirken!" Und wirken wollen sie dann natürlich in dem herrschenden politischen System, wenn sie dem nicht entkommen können. Nicht dass das eine rationale Sache wäre. Es geschieht dieses Wollen mit ihnen. Einfach so. Nur die, die von einer inneren Instanz gnadenhaft am Boden gehalten werden, erliegen nicht diesem Versuch.
--
Und dieses Buch? Ich muss es lesen. Wie gut, dass es die Bayerische Staatsbibliothek gibt:
Rattner, Josef / Gerhard Danzer: Individualpsychologie heute. 100 Jahre Lehre Alfred Adlers (1907 - 2007). Würzburg, Königshausen & Neumann, 2007. 159 S. ISBN-ISSN-ISMN: 978-3-8260-3576-0
Rattner, Josef / Gerhard Danzer: Individualpsychologie heute. 100 Jahre Lehre Alfred Adlers (1907 - 2007). Würzburg, Königshausen & Neumann, 2007. 159 S. ISBN-ISSN-ISMN: 978-3-8260-3576-0
Mittwoch, 10. Juni 2009
Geschichte aus der Perspektive X
"Erst mit 38 begann sie zu studieren. Nach ihrer Promotion mit 43 hinterfragte und revolutionierte sie die bis dahin patriarchal geprägte Geschichtsschreibung. Als Vorkämpferin der Frauenbewegung begrün- dete die heute emeritierte Professorin für Geschichte an der University of Wisconsin-Madison ein neues, feministisches Geschichtsbewusstsein - etwa mit ihren Büchern "Die Entstehung des Patriarchats" (1986) oder "Die Entstehung des feministischen Bewusstseins" (1993)."
Für Historiker ist immer die Frage, ob es eine Sicht auf Geschichte aus der Perspektive X, hier also die feministische Perspektive geben darf / sollte / notwenig geben muss. Das westlich-nachaufklärerische Bewusstsein hat sich viel darauf zugute gehalten, dass es eine "objektive" Sicht geben muss, wenn es eine wissenschaftliche Sicht sein soll.
Dann kamen die Angriffe aus dem Bereich der "Linken"; schließlich hatte Marx die Parteilichkeit, im positiven Sinn, postuliert. Einwände: Alle selbstüberzeugten Extremisten haben auf die Parteilichkeit gesetzt, auch die extrem rechten.
Dann die Konstruktivisten. Die die Wirklichheit prinzipiell für eine Konstruktion halten. Beide Kritiken haben was Gemeinsames und etwas sehr Trennendes. Was sagen die Historiker dazu?
Der Reigen 2009
Vroni, Vreni, Olli, Maschi und Martini
Ich gestehe, ich war nicht im BILDe, wer denn nun Verona, nein, Verena Kerth ist. Den Namen hatte ich doch schon mal gehört!?
Ich gestehe, ich war nicht im BILDe, wer denn nun Verona, nein, Verena Kerth ist. Den Namen hatte ich doch schon mal gehört!?
Nun denn, die SZ-Meldung 2:
Die Vroni fand neues Glück in einem bemerkenswert buschigen Schnauzbart, aber der arme Herr Krug, 51, sollte der wirklich allein alt werden müssen? // Nein, wie schön, seit der Bild-Zeitung vom Dienstag ist er"s nicht mehr. Die Liebe hat ihn ereilt, oder vielmehr Verena Kerth. Nur szenefremde Miesmäuler würden die inzwischen 27-jährige Verena als "P-1-Schnalle" bezeichnen. Schließlich lungerte das Powerchild einst so erfolgreich in besagter Diskothek herum, dass sie den Torwart von Bayern München abgreifen konnte.*
Manchmal kann ich also doch gerade noch ertragen, wenn die Journalisten gekonnt tänzelnd zuschlagen. Wie in diesem Fall zum Beispiel.
Nachtrag. Wer aufmerksam ist und sucht, der findet dann auch die Vorgeschichte:
"Wieder allein auf der Party zeigte sich Verena Kerth (26). Langsam erübrigt sich auch die Frage: „Wo ist Olli Kahn und sind sie noch ein Paar?“ Ihre zahllosen Single-Auftritte sind einfach mehr als bezeichnend.
Einer, der Verena bei ihren Nachtschwärmereien hie und da begleitete, war Ex-„P1“-Türsteher Damir Fister. Auch gestern stand er an der Tür – aber ohne großen Auftrag. Denn fast jeder durfte rein ins „Meschugge 54“."
Einer, der Verena bei ihren Nachtschwärmereien hie und da begleitete, war Ex-„P1“-Türsteher Damir Fister. Auch gestern stand er an der Tür – aber ohne großen Auftrag. Denn fast jeder durfte rein ins „Meschugge 54“."
Das war ein Fest bei dem damaligen Paar Ferres / Krug, der Anlass war der 7. Geburtstag der Tochter der beiden. Und BILD war schon damals dabei. Wir übersehen nicht: Meschuge 54 hieß das Etablissement. Ob Herr Maschmeyer auch anwesend war, ist nicht überliefert. Aber wirklich überraschen tät's uns nicht, oder?
--
* STILKRITIK. Das blonde Glück. // Manchmal führt das Glück zwei Menschen zusammen, die sich wie ... 10.06.2009. Süddeutsche Zeitung. Ausgabe: München - Panorama
Und hier, in der WELT, gibt es ein Bild des neuen, glücklichen Paares. Und bei BILD noch eines des anderen Paares. Und eine FOCUS-Erinnerung aus alten Tagen, Olli und Verena. -- Und selbst SPIEGEL Online war seinerzeit dabei. Jesses na!
Mona Lisa Palin
Zwei Meldungen der SZ von heute. Meldung 1:
Eine Posse um Sarah Palin zeigt, in welch erbärmlichem Zustand sich die Republikaner befinden. Nach dem Ende der Ära Bush herrscht ein Machtvakuum, ein Herausforderer für Obama ist nicht in Sicht. // Wenige Politiker werden hierzulande so sehr mit den Begriffen "peinlich" oder "Panne" in Verbindung gebracht wie Sarah Palin. Das liegt zum einen an der hübschen Alliteration, die ihr Nachname hergibt. Und zum anderen daran, dass sie im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2008 von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen tapste. Der republikanische Kandidat John McCain hatte sie als Vizepräsidentin vorgesehen - dass letztlich die Demokraten Barack Obama und Joe Biden triumphierten, hing wohl auch mit Palins Patzern zusammen.
Ich denke: Nein, Obama hat nicht wegen Palin-Fettnäpfchen die Wahl gewonnen. Und wie die Journalisten da immer noch bei Palin draufdreschen! Wahrscheinlich finde ich das Draufdreschen so peinlich, weil ich eine unüberwindbare Schwäche vor schönen, ironisch lächelnden Frauengesichtern habe. Mona Lisa Palin. I still like her.
Windows Vista
Dieser Mensch hat mir aus der Seeel gesprochen - geschrieben: "Windows Vista Suche dämlich???" Da implementiert Microsoft eine Suche, die Copernic überflüssig machen soll, und dann wird daraus eine zeilenorientierte Eingabe, bei der man sich wie in alten DOS-Zeiten kryptische Abkürzungen merken soll, wenn man sucht. Warum wurde nicht die alte XP-Maske beibehalten und um ein Feld "Datei enthält:..." ergänzt. Die Indexsuche hätte das Ganze dann schnell machen können. Prima. Und statt dessen? Dieses jämmerliche Feld rechts oben, und, seit Neuestem, eine ellenlange Hilfe-Datei, die durch die Maske vollkommen überflüssig gemacht würde.
Dienstag, 9. Juni 2009
Kultur und Privatfernsehen
Mein Gott, durch diese Zeit muss man also durch! Und keiner kann sich dem entziehen. Es ist wie bei dem bekannten praktischen Paradox, wenn über dem Tor steht:
LESEN SIE DAS NICHT!
Hat man die Aufforderung verstanden, hat man ihr schon zuwider gehandelt. Nun denn. Dann schaun wir doch mal hier:
"Eine gefühlte halbe Stunde konnte sich Schweiger [...] an einem Streit mit Kandidatin Yesim aufhalten. Er wollte, dass sie ihren BH für den Striptease á la Basinger auszieht, sie wollte nicht. Schließlich gab er nach, weil er nicht als ”Nippelkönig in die deutsche Fernsehgeschichte“ eingehen will."
Schule und Genie
Was schließen wir aus dem Folgenden für den Wert der Schule? Wenn einer seine Bestimmung in sich trägt, braucht es die Schule nicht.
"... Er hat Talent zur Musik. ... Für die Schule bleibt da wenig Zeit. Der Junge lernt kaum etwas anderes als Notenlesen und Komponieren. Seine mathmatischen Kenntnisse beschränken sich auf die Grundrechenarten, seine Schrift bleibt bis an sein Lebensende ein nur schwer leserliches Gekrakel."
Aus einer Skizze zum Leben von Ludwig van Beethoven
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Weltgeschichte (3/4): Hörbuch über Ludwig van Beethoven. ComputerBILD Sonntag, 04. Februar 2007.
Marketing
Dass Marketing die höchste Kunst ist und das Produkt als solches weit in den Schatten stellt, war mir eigentlich klar. Aber es ist trotzdem was Besonderes, wenn man mal wieder ein Beispiel vor die Nase gesetzt bekommt: Der iPod meine Sohne kann seine Dateien nicht auf die Festplatte zurückspielen. Das ist bei dem Genie- und Jugend-Kultobjekt iPod "vom System her" nicht vorgesehen.
Der Fall: Mein PC ist kaputt. Darauf die gekauften Songs meines Sohnes. Die auch auf seinem iPod sind. Dafür entwickeln Fans dann iDump. Damit das Zurückspielen geht. Und einen solche hochkarätigen Käse kaufen die Kids. Weil der Käse ai-in ist.
Marketing eben! Das interpretieren wir mit: Die dritte Wurzel aus Hirnriss mal Erfolg im Quadrat.
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