Montag, 16. Juli 2018

"Das Netz aber, sag’s dem Netz ..."

Eine naheliegende Umformung ist mir heute morgen bei der Lektüre des SZ-Streiflichts eingefallen. Im Streiflicht vom 16. Juli 2018 heißt es, schön forumuliert (sic):

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... Aris Donzelli hört sich entfernt so an wie Rainer Deike, der damals im ZDF die schönen Geschichten von Graf und Becker und Navratilova erzählt hat. Anderswo sprachen früher Gerd Szepanski und Volker Kottkamp. Die Stimmen des Tennis waren so groß wie das Tennis selbst, und womöglich haben sie tatsächlich weniger geredet als die Tennisstimmen heute.

Im sogenannten Netz ist aber mal wieder die Empörung gewaltig, diesmal über das angebliche Dauergebrabbel aus der Kommentatorenkabine. Und darüber, dass das ZDF erneut alles versenkt hat. Tatsächlich hat das ZDF vielen Leuten die Möglichkeit gegeben, das Spiel der tollen Angelique Kerber gegen Serena Williams zu sehen, man könnte auch mal etwas anerkennen, statt es zu behämen. Man könnte Tennis aus Wimbledon anschauen, ganz leise in sich reinhören und feststellen: Alles war früher nicht besser, manches schon.

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Die naheliegende Umformung angesichts von Shitstorms*, in dem sich die Anonymusse zusammentun, um andere fertigzumachen:

"Sag deinem Netz:
Vor der Vernunft und der ernsthaften Kritik
hab ich, wie immer, schuldigen Respekt.
Das Netz aber, sag’s dem Netz,
es kann mich im Arsche lecken!"

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* Es zeigt sich schnell, dass wir eine Begriffsergänzung brauchen: Aggressives Vorgehen gegen Einzelne und kleine Gruppen ohne Macht und aggressionen gegen Große, Mächtige (Beispiel 1, ...). Aber diese Abgrenzung ist schon wieder ein eigenes Thema.

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